Volunteering ist nicht gleich Volunteering. Leider. Denn in den letzten Jahren hat sich Voluntourismus zwar immer weiterverbreitet, doch damit auch viele unseriöse Anbieter. Wer Freiwilligenarbeit leisten möchte, sollte sich daher vorab gut informieren – auch über die Herausforderungen, die Voluntourismus mit sich bringt. In diesem Artikel wollen wir uns genauer mit Voluntourismus Kritik beschäftigen. Durch eine genaue Betrachtung der Vor- und Nachteile von Freiwilligenarbeit wollen wir dir ermöglichen, eine informierte Entscheidung zu treffen und seriöse Anbieter zu erkennen.
Immer mehr Menschen wollen sich freiwillig engagieren. Sie wollen etwas Gutes tun und der Welt etwas zurückgeben. In den letzten Jahrzehnten ist der Markt für Freiwilligenarbeit enorm gewachsen. Erstmal scheint diese Entwicklung natürlich sehr positiv zu sein. Denn durch Freiwilligenarbeit kann wichtige Unterstützung geleistet werden: Es geht darum, lokale Gemeinschaften zu stärken und langfristig eine positive Veränderung zu bewirken. Und zwar ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Dieses Mindset unterstützen wir sehr.
Dennoch: Mit dem steigenden Interesse an Freiwilligenarbeit wächst auch die Kritik daran. Nicht alle Anbieter von Freiwilligenarbeit sind seriös. Und der Vorwurf von White Saviourism (also den “weißen Menschen” als Retter darzustellen) hat durchaus Berechtigung. Daher sehen wir es als enorm wichtig an, Volunteering-Angebote kritisch zu hinterfragen, vor allem in Destinationen wie Afrika. Wir wollen deshalb ganz transparent mit dir sein: Ja, Freiwilligenarbeit ist eine sinnvolle Reiseentscheidung – aber nur unter bestimmten Aspekten.
Seriöse Freiwilligenarbeit ist aus vielen Gründen enorm wichtig. Zum einen natürlich, um benachteiligten Gemeinschaften Hilfe anzubieten. Die Unterstützung reicht von sozialem Engagement bis zur Beteiligung an Umweltschutzmaßnahmen. Gerade in Drittweltländern fehlen im Gegensatz zu Europa oft wichtige Ressourcen wie Arbeitskräfte, Utensilien und Geld. Volunteers können diese Lücken zumindest teilweise schließen und so einen echten Impact haben. Bei seriösen Anbietern wird daher auch darauf geachtet, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird.
Neben der aktiven Unterstützung trägt Freiwilligenarbeit zur Völkerverständigung bei. Volunteers arbeiten Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung – und zwar auf Augenhöhe. Es geht darum, in den Austausch zu gehen und gegenseitig voneinander zu lernen. Es geht um authentische und langfristige Beziehungen und nicht um flüchtige Begegnungen. Es geht darum, tief in die Kultur einzutauchen und vorhandene Probleme in ihrer Tiefe zu verstehen. Nur so kann Voluntourismus sinnvoll und von langfristigem Nutzen sein.
Wie bei allen Dingen im Leben hat auch Volunteering zwei Seiten. Denn nicht alle Menschen handeln aus reiner Selbstlosigkeit. Und nicht alle Freiwilligenarbeit Anbieter sind seriös. Deshalb stieg in den letzten Jahren die Voluntourismus-Kritik stark an. Die Kritik bezieht sich vor allem auf die Gründe für eine Volunteering-Reise und deren Sinnhaftigkeit. In diesem Kontext fällt häufig auch der Begriff White Saviourism, der fälschlicherweise oft mit Freiwilligenarbeit gleichgesetzt wird. Lass uns die Kritikpunkte etwas genauer ansehen.
Als Voluntourismus wird die Mischung aus Freiwilligenarbeit im Ausland und Urlaubsreise genannt. Es handelt sich also um eine Reise, bei der sowohl Elemente des klassischen Tourismus vorkommen (Ausflüge, Sightseeing, etc.) als auch das freiwillige Engagement für Menschen, Tiere oder Umwelt. Kritisiert wird diese Reiseform vor allem in Bezug auf soziale und soziokulturelle Aspekte.
Zu den Kritikpunkten gehören zum Beispiel fehlende Sprachkenntnisse und mangelnde Qualifikationen der Reisenden, etwa wenn es um Lehrtätigkeiten geht. Daneben werden auch ökonomische Punkte kritisiert, wie etwa dass Volunteers den Einheimischen Arbeitsplätze wegnehmen würden. Ökologisch gesehen gibt es die Gefahr, dass Volunteers (bewusst oder unbewusst) in sensible Lebensräume eindringen und ggf. der Natur schaden.
All diese Punkte haben ihre Berechtigung. Deshalb ist es uns als Volunteering-Anbieter ein großes Anliegen, unsere Freiwilligen für diese Themen zu sensibilisieren. Wir bereiten sie bestmöglich auf ihren Freiwilligendienst vor – zum Beispiel durch unsere Vorbereitungsseminare. Uns ist wichtig, dass unsere Volunteers mit dem richtigen Mindset ihre Reise antreten und das soziale Engagement im Mittelpunkt steht.
Der Begriff White Saviourism wird verwendet, wenn sich “weiße, wohlhabende Menschen” als Retter für “arme Menschen” in Drittweltländern sehen. Es ist also eine Form von Freiwilligenarbeit, die aus der falschen Motivation heraus betrieben wird. Es geht eher darum, sich zu profilieren und als etwas Besseres dazustehen, anstatt gleichwertig mit der lokalen Bevölkerung zusammenzuarbeiten. Von dieser Form des Voluntourismus grenzen wir uns strikt ab. Wenn du mehr über White Saviourism erfahren willst, kannst du hier mehr darüber lesen.
Good to know: Unsere Volunteers verpflichten sich zur Einhaltung unseres Verhaltenskodex. Darin sind wichtige Verhaltensregeln gesammelt sowie Anweisungen zum Umgang mit Kindern, Tieren und der Umwelt. Außerdem lehnen wir Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern strikt ab, um eine Gewöhnung von Kindern an die Freiwilligen zu vermeiden.
Ein weiterer Punkt der Voluntourismus-Kritik bezieht sich auf korrupte kommerzielle Anbieter und unseriöse Projekte. Wie in jedem Wirtschaftsbereich gibt es auch hier Unternehmen, die rein profitorientiert denken. Da geht es wenig um echten Impact, sondern vor allem ums Geld und den schönen Schein. Volunteers haben dann häufig wenig echten Impact, zum Beispiel weil ihre Hilfe nicht an der richtigen Stelle ankommt oder nur sehr oberflächlich ist.
Für uns selbstverständlich: Wir sind im stetigen Austausch mit unseren Teams vor Ort und machen regelmäßige Quality Checks unserer Projekte. Neue Projekte und Partnerorganisationen wählen wir nach strengen Kriterien aus und beenden ggf. Zusammenarbeiten, wenn sie nicht unseren Erwartungen entsprechen. So wollen wir dir eine professionelle und seriöse Freiwilligenarbeit ermöglichen. Unser Team aus Deutschland und Österreich ist außerdem immer persönlich für dich erreichbar.
Nun kennst du die wichtigsten Aspekte der Voluntourismus-Kritik und weißt, worauf es ankommt. Um dir deine Entscheidung zu erleichtern, haben wir nachfolgend die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Freiwilligenarbeit zusammengefasst.
Freiwilligenarbeit in Afrika wird oft besonders kritisch diskutiert. Vor allem, weil kurzfristige Einsätze oft wenig nachhaltig sind, lokale Strukturen schwächen oder Abhängigkeiten schaffen können. Zudem bergen unzureichende Qualifikationen und mangelnde kulturelle Sensibilität die Gefahr, mehr Schaden als Nutzen anzurichten.
Aber: Gut geplante Einsätze können Gemeinschaften in Afrika langfristig stärken und das Bewusstsein für globale Solidarität schärfen. Um ethisch und effektiv zu handeln, sollten Freiwillige gut vorbereitet sein, transparente Organisationen wählen und Projekte unterstützen, die langfristig auf Eigenständigkeit abzielen. Eine reflektierte Haltung und Respekt gegenüber den Menschen sind von entscheidender Bedeutung – vor allem bei Projekten mit Kindern. Bei uns verpflichtet sich daher jeder Volunteer zur Einhaltung unseres Ethikkodex.
So, nun kennst du alle wichtigen Vor- und Nachteile rund um Freiwilligenarbeit sowie die meist diskutierten Kritikpunkte an Voluntourismus. Jetzt liegt es also an dir: Wie fühlst du dich mit dem Thema? Was sagt dir dein Travel-Herz? Gibt es noch Infos, die dir fehlen?
Wir können nur aus unserer Erfahrung sprechen und dir sagen: Mit einem seriösen Anbieter wie wayers ist Freiwilligenarbeit ein wertvolles Geschenk für andere und dich selbst. Du wirst das Abenteuer deines Lebens erleben und gleichzeitig jede Menge Karmapunkte sammeln. Und das Ganze in einer globalen Community, die tickt wie du. Immerhin sind mit uns schon über 60.000 Volunteers gereist. Jetzt ist deine Zeit gekommen. Are you ready?
Wenn du noch mehr zum Thema Voluntourismus und Freiwilligenarbeit im Allgemeinen wissen möchtest, helfen dir vielleicht die folgenden FAQs weiter. Ansonsten kannst du dich jederzeit mit deinen Fragen und Sorgen an uns wenden.
Pauschal lässt sich diese Frage gar nicht so leicht beantworten. Wenn mit Voluntourismus eine Urlaubsreise gemeint ist, bei der Spaß und Sightseeing im Fokus stehen und man nur hin und wieder “was Gutes macht” – dann ist die Antwort definitiv nein. Steht jedoch der Freiwilligendienst im Mittelpunkt und wird das Engagement selbstlos geleistet, dann ist Voluntourismus ein schöner Weg, einen positiven Beitrag zu leisten. Es kommt am Ende immer auf die persönliche Motivation an und wie sinnvoll die geleistete Arbeit ist. Deshalb ist nicht nur der richtige Anbieter, sondern auch dein eigenes Mindset entscheidend.
Wenn du Freiwilligenarbeit mit einer Organisation machst, zahlst du für viele Leistungen. Dazu gehören etwa die Unterkunft, Transporte, Mahlzeiten und Co. Durch deine Teilnahmegebühr werden aber auch weitere wichtige Kosten wie die Mitarbeiter*innen vor Ort bezahlt. In unserer Kostenübersicht findest du eine genaue Auflistung aller Kosten und warum Volunteering etwas kostet.
Zur KostenübersichtOb Freiwilligenarbeit im Ausland ethisch vertretbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört vor allem die Motivation der Volunteers, die Struktur der Projekte und deren Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Auf diese Punkte solltest du achten:
Je nach Projekt kannst du durch deine Freiwilligenarbeit viele wertvolle Soft und Hard Skills erwerben – von Teamarbeit bis hin zu ganz konkreten Fähigkeiten wie Unterrichten oder medizinische Fertigkeiten. Auch für dich persönlich ist enorm viel Raum für Wachstum. Du wirst über dich hinauswachsen, deine Comfortzone erweitern und Selbstvertrauen aufbauen.
Die richtige Dauer für Freiwilligenarbeit hängt vom gewählten Bereich ab. Im Tierschutz kannst du beispielsweise schon ab etwa 2 Wochen mithelfen, während du bei der Arbeit mit Menschen mindestens einen Monat Zeit haben solltest. Je länger, desto effektiver ist dein Einsatz und größer dein sichtbarer Impact vor Ort.
Wenn Projekte ohne die Einbindung von Locals geplant und durchgeführt werden, kann Freiwilligenarbeit auch negative Effekte haben. Deshalb ist es so wichtig, nur mit seriösen Anbietern zu reisen, die die lokale Gemeinschaft mit einbeziehen. Ein offener Austausch mit den Einheimischen ist zentral, um wirklich wertvolle Arbeit leisten zu können.
Für uns ist das selbstverständlich. Wir arbeiten mit den Menschen vor Ort zusammen und fragen genau nach, wo Unterstützung benötigt wird. Das ist auch der Grund, warum wir immer wieder bedarfsorientierte Spenden leisten.