Wooohooo, auf nach Kanada! Ich bin Cathérine und als Mitarbeiterin von wayers habe ich mich im Februar auf den Weg nach Kanada gemacht, um mir unsere Projekte, Work & Travel Programme und generell dieses tolle Land einmal anzuschauen. Bevor es losging, hatte ich zwar ein paar Bedenken – schließlich war das meine erste große Solo-Reise. Die waren jedoch völlig unbegründet. Dazu aber später mehr. Mein Ziel war es, Kanada als Winterwonderland zu erleben mit viel Schnee und der Möglichkeit, quasi überall Schlittschuhlaufen zu gehen. Dafür habe ich sogar meine Schlittschuhe in den Koffer gepackt und durch Kanada geschleppt. Aber das war es wert. Denn am Ende von meiner Reise war ich bei jedem meiner Stopps mindestens einmal Schlittschuhlaufen. ❄️ In diesem Blogbeitrag habe ich jetzt meine Highlights und Erlebnisse in Kanada zusammengefasst, plus ein paar Tipps für deine Kanada-Reise. Vielleicht findest du ja die ein oder andere Inspiration für dein eigenes Kanada-Abenteuer.
Als ich Family und Friends verkündet habe, dass ich im Februar nach Kanada reisen werde, waren die Reaktionen teilweise etwas skeptisch. „Warum denn im Winter?“ oder „Du fährst aber doch gar kein Ski“ habe ich oft gehört. Ich war aber der festen Überzeugung: Auch ohne Skifahren möchte ich Kanada im Winterwonderland bereisen. Genau das war mein Ziel und auch wenn Kanada sicher zu jeder Jahreszeit seinen eigenen Reiz hat, war mein Bauchgefühl einfach bei Kanada im Winter.
Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Kanada im Winter ist einfach bezaubernd. Besonders in den Rocky Mountains war ich einfach nur begeistert von der verschneiten Landschaft, den gefrorenen Seen und dem Winterwonderland um mich herum.
Trotz der schneeweißen Schönheit sollten ein paar klimatische Randfakten nicht ungeachtet bleiben. Denn so schön Kanada im Winter auch ist, die Temperaturen haben es schon in sich. Gestartet bin ich in Vancouver mit angenehmen -7 bis 0°C. Ähnliche Temperaturen also wie zuhause in Deutschland. Ich hatte sogar das Glück (ich sage Glück, die Menschen in Vancouver eher nicht), ein paar der super seltenen Tage zu erwischen, an denen es in Vancouver schneit!
Dann ging es mit den Temperaturen erst richtig los, denn sowohl in Banff als auch in Calgary haben mich Temperaturen zwischen -27 und -18°C erwartet. Das ist tatsächlich ein anderes Level an kalt, was ich bis dahin noch nicht kannte. Toronto mit durchschnittlich -15°C zu dem Zeitpunkt schien auf den ersten Blick „wärmer“, da es dort aber um einiges windiger war, erschien die Kälte doch nochmal etwas schlimmer. Richtig eingepackt und den ganzen Tag unterwegs, ist es dann aber gar nicht so frostig, wie die Zahlen vermuten lassen. Also Schichten, Fleece, Mütze und Handwärmer in den Taschen und dann steht dem Winterwonderland-Abenteuer nix mehr im Weg.
Los geht also die Reise nach Vancouver. Die ersten Tage habe ich zusammen mit Timothy – unserem Teamleiter vor Ort – in unseren Freiwilligenarbeits-Projekten verbracht, in unseren Tierschutz-Projekten und einem unserer Wildlife-Projekte. Die Tage waren echt einfach wunderschön.
Ich bin selbst ein absoluter Katzen-Mensch und daher fand ich persönlich besonders unser Tierschutz-Projekt im Katzencenter richtig toll. Dort leben mehrere hundert Katzen, die aus verschiedensten Gründen nicht adoptiert werden können. Sei es wegen spezieller Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten. Im Projekt finden sie ein liebevolles Zuhause mit einem super herzlichen Team, das sich über jede Volunteer-Hilfe freut. Viele Bereiche des Centers sind draußen, daher kann es besonders im Winter auch ziemlich kalt werden. Aber die Arbeit mit den Katzen und ihnen die Liebe zu geben, die sie brauchen, ist es allemal wert.
Außerdem war ich in einem Tierheim, das etwas außerhalb von Surrey liegt. Die Volunteers dort kümmern sich zusammen mit dem Team vor Ort um die Bewohner, die hauptsächlich aus Katzen, Kaninchen und Hunden bestehen. Während meinem Aufenthalt waren auch ein paar Meerschweinchen und ein Wellensittich zu Gast. Die Tiere hier warten alle auf ein neues Zuhause und stehen zur Adoption frei. Bis es soweit ist und eine neue Familie sie aufnimmt, liegt es an den Volunteers und den Mitarbeitenden vor Ort, sich um die Versorgung der Tiere, die Reinigung und Instandhaltung des Tierheims zu kümmern.
Puschelschwänzchen-Fans aufgepasst. In unserem Tierschutz-Projekt mit Kaninchen dreht sich alles um die langohrigen Freunde. Die Rettungsstation dient zum Schutz der Kaninchen vor Raubtieren und Massenvermehrung. Während ein Großteil der Arbeit als Volunteer draußen bei den Sheltern der Hoppelfreunde stattfindet, gibt es auch ein Center, in dem ein paar der Kaninchen zur Adoption stehen und darauf warten, ihre neue Familie kennenzulernen.
Zuletzt konnte ich auch einen Einblick in eines unserer Wildlife-Projekte bekommen. Besonders viel Volunteer-Bedarf ist hier während der Baby Season (ca. von Mai bis September), wenn leider viele Wildtier-Babys ihre Eltern verlieren und im Center aufgepäppelt werden, bis sie eigenständig in freier Wildbahn leben können. Da es sich um Wildtiere handelt, sind die Bewohner der Center immer nur temporäre Gäste und auch kuscheln steht hier nicht so wirklich auf der Tagesordnung. Dafür Erfahrungen mit verschiedenen Vögeln, Eichhörnchen, Waschbären oder auch Opossums.
In Vancouver ist außerdem eines unserer Partnerbüros für Work & Travel. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch da einmal vorbei zuschauen und die Orientation einmal selbst mitzumachen. Zusammen mit anderen Work & Travel Newbies habe ich also viel über Kanada und Work & Travel Möglichkeiten, Tipps und Tricks erfahren. Und ich muss sagen, würde ich Work & Travel selbst machen, wären diese Informationen zu Beginn meiner Reise Gold wert. Außerdem habe ich noch viele andere Work & Traveler im Office kennengelernt, die teilweise schon viel länger in Kanada sind aber immer noch oder wieder in Vancouver waren. Freunde finden leicht gemacht quasi, denn die restlichen Tage in Vancouver waren wir oft auch zusammen unterwegs und haben ein paar der Highlights rund um Vancouver abgeklappert. Eine echte Community.
Tipp: Die meisten Arbeitgeber in Kanada nach langfristigen Angestellten. Sprich du solltest mindestens 3-4 Monate für den Job bereitstehen. Das ist nicht bei allen Stellen der Fall und gerade in Hostels kannst du oft auch für kürzere Zeiträume Jobs ergattern. Aber oft lohnt es sich, statt vielen Jobwechseln an unterschiedlichen Reisestopps lieber länger zu jobben und anschließend einen Reiseblock einzuschieben.
Good to know: In Kanada ist es nicht üblich, Absagen auf Bewerbungen zurückzuschicken. Damit wollen sich Arbeitgeber die Option offen halten, dich nicht vielleicht doch zu einem späteren Zeitpunkt einzustellen. Dieser Unterschied zu unserem Bewerbungsverfahren in Deutschland ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber irgendwann hast du den Dreh raus.
Nach meiner Zeit in unseren Projekten in und um Vancouver ging für mich meine Kanada Rundreise los. Erstmal noch ein bisschen rund um Vancouver und dann ging es weiter ins Landesinnere nach Banff und Calgary. Mit dem Flieger ging es dann einmal quer durch Kanada und den Abschluss meiner Reise habe ich dann in Toronto verbracht.
Meine Top-Highlights sind schwer zu benennen, denn um ehrlich zu sein, ich fand alles toll. Ich habe mich wirklich in Kanada verliebt und will auf jeden Fall wieder kommen. Da ich wie gesagt extra meine Schlittschuhe mitgenommen und auch ausgiebig benutzt habe, landet Schlittschuhlaufen (besonders auf dem Lake Louise) natürlich weit oben auf meiner Liste an Highlights und Must Dos. Aber daneben gab es noch so viel mehr und auch einige Ausflüge, die ich aufgrund der Zeit leider nicht mehr geschafft habe. Hier also ein bisschen Inspo für deine Kanada-Bucketlist:
Allein in und um Vancouver könnte man sich vermutlich ein bis zwei Wochen beschäftigen. Hier meine Top Highlights im Winter:
Weiter geht die Reise in die Rocky Mountains und in den Banff National Park. Da gibt es so viel zu sehen und zu entdecken, dass man sich die Tage wirklich mit Erlebnissen vollpacken kann. Hier ist außerdem ein mega Spot zum Skifahren. Aber auch Nicht-Ski-Fahrer wie mich haben super viel Auswahl an Highlights in der Gegend.
Um von Banff aus weiter durchs Land zu reisen, führt an Calgary eigentlich kein Weg vorbei. Die Stadt ist nicht so groß wie Vancouver oder Toronto, hat aber auch einige schöne Spots zu bieten.
Toronto hat mir nochmal viel mehr Großstadt-City-Vibes gegeben als Vancouver oder Calgary. Da die Stadt aber wie die meisten in Kanada in Blöcken angeordnet ist, findet man sich jedoch trotzdem auch als Tourist schnell gut zurecht. Hier meine Winter-Highlights für Toronto:
Mein Fazit: Es gibt so viele wundervolle Orte und Must Sees in Kanada, die meiner Meinung nach besonders im Winter reizvoll sind. Auch wenn man im Sommer oder Herbst ein paar andere Möglichkeiten hat, wie in Seen zu baden oder Bären bei der Fahrt durch den Nationalpark zu spotten (im Winter schlafen die leider). Ich würde immer wieder im Winter nach Kanada und dieses einzigartige Winterwonderland genießen. Alles in allem würde ich aber sagen, für Kanada gibt es keine richtige oder falsche Reisezeit. Es kommt ganz darauf an, was für eine Experience man erwartet und haben möchte und je nach Typ eignet sich vielleicht eine bestimmte Zeit besser als eine andere. Also: Deine Reise, deine Entscheidung!
Und was meine anfänglichen Bedenken angeht, bei meiner ersten großen Solo-Reise ganz oft traurig und alleine zu sein: Ich habe echt unterschätzt, wie sehr Reisen doch verbindet. Überall trifft man auf Gleichgesinnte, sei es bei Touren, in Hostels oder bei unseren Projekten. Bei jedem Stopp meiner Reise durch Kanada habe ich neue nette Leute kennengelernt, die in der gleichen Situation waren wie ich und genauso Anschluss gesucht haben. Das verbindet einfach unglaublich stark und so lernt man sich in wenigen Tagen schon unfassbar gut kennen. Mit ein paar Travel Buddies konnte ich sogar spontan während meiner Reise noch ein paar Ausflüge einbauen. Also wirklich alleine war ich eigentlich nicht oder nie lange. Also falls du noch zweifelst, ob Solo-Travel etwas für dich ist: Go for it!
Your journey begins!