Die Welt hält so viele spannende Geheimnisse bereit! Du bist Lehrer*in und es war schon immer dein Herzenswunsch hinter die Kulissen der Neuseelandsagen, des mysteriösen Reichs der Inka oder des geheimnisvollen Sees Loch Ness zu blicken? Dann erfülle dir diese und noch viele weitere Träume bei einem Sabbatical: Tauche in neue Kulturen ein, erweitere deinen Horizont, lerne die Welt kennen, eine neue Sprache und eine Menge fürs Leben!
Ein Sabbatical, im Deutschen auch oft Sabbatjahr genannt, ist eine längere Auszeit vom Job – zum Aufladen der Akkus, zum Weltenbummeln, zur Quality Time mit der Familie oder zur Umsetzung von Projekten, die im Arbeitsalltag keinen Platz haben. Der Begriff stammt aus dem Hebräischen, „schabat“, und steht für „Ruhen“.
Glückwunsch! Ganz egal ob du ein angestellte*r oder verbeamtete*r Lehrer*in bist: Du hast du gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical. Das stellen die Gesetze des Bundes und der Länder sicher (§ 91 Abs. 1 Bundesbeamtengesetz i.V.m. § 9 Abs. 1 Arbeitszeitverordnung Bund).
In Deutschland ist Bildung Ländersache. Dadurch gibt es in den Bundesländern teilweise unterschiedliche Ausprägungen und Varianten des Sabbatjahres für Lehrer*innen. Du darfst in der Regel entweder ein ganzes oder ein halbes Jahr Freistellung beantragen.
Da deinem Sabbatical eine mehrjährige Sparphase vorausgehen kann, solltest du dein Sabbatical langfristig planen – und viel Geduld haben.
Das Sabbatjahr steht sowohl voll- als auch teilzeitbeschäftigten Lehrer*innen offen.
Ob du als Lehrer*in verbeamtet oder angestellt bist, macht einen Unterschied in der Wahl deines Sabbatical-Modells.
Dann gilt in der Regel automatisch das Blockmodell – auch Anspar- und Freistellungs-Modell genannt – für dich: Du vereinbarst vorab einen bestimmten Zeitraum zwischen zwei und sechs Jahren, in dem du auf einen Teil deines Gehaltes verzichtest (Ansparphase). Während deines Sabbaticals (Freistellungsphase) bekommst du anschließend dein gespartes Geld monatlich ausbezahlt.
Wie lange du im Voraus ansparen möchtest? Das kannst du – in Absprache mit deinem Schulleiter – selbst entscheiden.
Ansparphase: 2 Jahre
Freistellungsphase: 1 Jahr
Reduzierter Lohn: 2/3 Lohn
Ansparphase: 3 Jahre
Freistellungsphase: 1 Jahr
Reduzierter Lohn: 3/4 Lohn
Ansparphase: 4 Jahre
Freistellungsphase: 1 Jahr
Reduzierter Lohn: 4/5 Lohn
Ansparphase: 5 Jahre
Freistellungsphase: 1 Jahr
Reduzierter Lohn: 5/6 Lohn
Option 5
Ansparphase: 6 Jahre
Freistellungsphase: 1 Jahr
Reduzierter Lohn: 6/7 Lohn
Dann musst du mit deinem Arbeitgeber individuell absprechen, welches Finanzierungsmodell für dich in Frage kommt.
Dein*e Schulleiter*in kann deinen Antrag in Ausnahmefällen ablehnen. Sollte dies der Fall sein, müssen triftige Gründe vorlegen. Das kann ein großer Mangel an Lehrer*innen an deiner Schule sein oder dann vorkommen, wenn die personellen Ressourcen für deine Fachbereiche besonders knapp sind.
Solltest du keine Genehmigung erhalten, kann es helfen, im nächsten Schritt deine Gewerkschaft oder den Lehrer- bzw. Personalrat ins Boot holen. Denn wenn deine Motivation für deine Auszeit Überlastung ist, weil du seit vielen Jahren durch den Mangel an Lehrkräften an deiner gesundheitlichen Grenze arbeitest, hast du dringend ein Sabbatical verdient.
Sparen ist die halbe Miete für dein Sabbatical. Je früher du damit anfängst, desto besser. Hier sind ein paar Tipps und Tricks, mit denen du deine Urlaubskasse effektiv auffüllen kannst:
Regel Nummer eins lautet: Aufgaben frühzeitig abgeben! Fang bestenfalls bereits ein halbes Jahr vorher damit an, unterrichtsrelevante Dinge, aber auch deine Ämter als Fachkonferenzvorsitzender, SV-Lehrer, Klassenleitung oder Beratungslehrer*in nach und nach abzugeben, um deinen Kollegen alles in Ruhe erklären zu können, Dokumentationen zu erstellen und für alle wichtigen Fragen zur Verfügung zu stehen
Die Welt ist groß – und deine Freiheit? Noch größer! Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, grenzenloses Reisen, Entspannung, Abenteuerlust, Freiheit und vieles mehr zu genießen. Schreibe ein Buch, umrunde die Welt, trainiere für den nächsten Marathon – deine Wünsche geben ab sofort den Takt an!
Um die Rückkehr in den Job möglichst ruhig und einfach zu gestalten, solltest du in den Zeiten deines Sabbaticals, wenn möglich, Kontakt zur Schule halten. So bleibst du darüber informiert, was sich an der Schule tut, welche Gesetze sich ändern, welche schulpolitischen Entscheidungen fallen und welche personalen Änderungen es gibt. Viele Lehrer*innen nutzen zudem die Möglichkeit auf einen langsamen Einstieg mit reduzierter Stundenanzahl.
Kein Problem, du kannst jederzeit wieder ein Sabbatjahr als Lehrer*in beantragen – und das sogar direkt nach deinem Wiedereinstieg! Lehrer*innen steht eine Pause zu. Und warum solltest du diese nicht so oft es geht nutzen?