Durch viele Berichte von unterschiedlichen Freiwilligen, wusste ich erst nicht genau was für ein Sozialprojekt ich machen werde. Erst als ich die Unterlagen von wayers selbst zugeschickt bekam. Ich hatte ein bisschen Angst, dass ich die Kinder nicht verstehen werde, war aber schon ganz gespannt, wie die Kinder in Peru leben, was sie erzählen werden und vor allem, wie die Hausaufgaben aussehen.
Das Projekt ist wirklich toll. Die Kinder sitzen an verschiedenen Tischen (z.B. Sol, Tigres, Mariposas, etc.), je nach Alter und jeder Freiwillige bekommt pro Woche einen Tisch zugeteilt, um den er sich besonders kümmern soll. Wir haben in der ersten Stunde mit den Kindern Hausaufgaben gemacht , oder wenn sie keine Hausaufgaben hatten, haben wir mit ihnen gemalt oder gelesen. In der zweiten Stunde durften alle nach draußen, Fußball spielen oder Seil springen. Am beliebtesten waren allerdings die Hula Hoop Ringe. Nach dem Spielen, haben alle ihre Zähne geputzt und sich die Hände gewaschen. Danach gab es dann entweder Englischunterricht, den wir uns selbst überlegen konnten, oder wir haben etwas Besonderes mit den Kindern gebastelt, wie zum Beispiel Tiermasken aus Moosgummi. Am Ende bekam die Gruppe, die am leisesten und bravsten war eine Sonne und die, die sich nicht so gut benommen hatte, eine Wolke. Am Ende jeder Woche bekommt die Gruppe mit den meisten Sonnen dann ein kleines Geschenk. Bevor die Kinder gingen, bekamen sie noch ein bisschen Creme auf die Hand und verabschiedeten sich immer ganz herzlich von uns.
In den ersten 4 Wochen war ich am Vormittag in der Sprachschule und hatte ab 13:00 Uhr frei. Diese Zeit nutzten ich und die anderen Freiwilligen, die mit mir angekommen waren, meistens um die Stadt zu erkunden. Um etwas Schönes einzukaufen oder Reisen für die Wochenenden zu buchen. Als mein Projekt anfing, hatte ich am Vormittag frei und war dann von 15:00 bis 18:00 Uhr im Projekt, das 15 Gehminuten von unserem Haus entfernt war. Dort hatte ich in den ersten Wochen immer einen Tisch zugeteilt bekommen, um den ich mich besonders kümmern sollte. Das heißt, ich habe den Kindern bei ihren Hausaufgaben und beim Basteln bzw. Englischunterricht geholfen. In meiner letzten Woche im Projekt habe ich außerdem die Aufgaben übernommen, die Sonnen zu verteilen und das Zähneputzen zu betreuen. Die Aufgaben waren super zu bewältigen und mit den Kindern hat das richtig viel Spaß gemacht.
Eine wunderbare Erfahrung war, dass die Kinder sich über ganz einfache Dinge wie Luftballons wahnsinnig freuen. Außerdem war es für mich toll, dass die Kinder einfach auf einen losgerannt sind und mit mir geplaudert haben, auch wenn ich nicht immer alles gleich verstanden habe. Es war eine tolle Erfahrung Hilfe leisten zu können und meine Berufswahl wird nun in diese Richtung fallen. Es war eine wunderbare Erfahrung, eine ganz andere Kultur kennen zu lernen. Die Menschen sind super freundlich und gelassen. So etwas wie Stress gibt es kaum, das Leben läuft viel einfacher ab. Natürlich gibt es Internet und Handys, aber die Menschen in Peru benutzen diese nicht so oft wie viele Europäer. Für mich war es zwar eine Umstellung als ich nach Peru kam, kein eigenes Auto, sondern Bus und Taxi zu fahren, andere Supermärkte, anderes Essen, aber als ich zurück nach Deutschland kam, war die Umstellung viel schwieriger.
In meiner Freizeit habe ich viel mit anderen Freiwilligen gemacht. Wir haben gemeinsam gekocht, Filme geschaut oder sind einfach zusammen gesessen und haben uns unterhalten. An manchen Abenden waren wir auch in der Stadt, vor allem, wenn ein anderer Freiwilliger seinen letzten Tag hatte. Es gibt sehr viele schöne Lokale, die auch recht günstig sind und natürlich waren wir auch feiern in den Discos. Das war ziemlich lustig, aber auch ganz anders als in Deutschland, es ist aber wirklich zu empfehlen. Meiner Meinung nach gehört eben auch das Nachtleben zu einer Kultur und man muss es wenigstens einmal gesehen haben. An den Wochenenden waren wir viel unterwegs. Da wir zu sechst in Cusco angekommen sind, haben wir die ersten Ausflüge auch zusammen gemacht. Später waren wir aber auch mit anderen Freiwilligen unterwegs. Natürlich darf ein Ausflug zu Machu Picchu und an den Titicacasee nicht fehlen! Ich war aber auch im Dschungel, in Arequipa (der weißen Stadt) und dort im Colca Canyon. Es gibt natürlich noch viel mehr, was man sich anschauen kann. Tagesausflüge habe ich natürlich auch gemacht: Ich war in Chinchero, wo es einen wunderschönen Sonntagsmarkt gibt, in Pisaq und Maras und Moray. Es lohnt sich ein Boletto Touristico zu kaufen, denn innerhalb von 10 Tagen kann man viele schöne Ruinen besuchen.
Ein wunderschöner Moment während meines Aufenthalts war, als wir mit unserem Projekt auf einen Spielplatz gefahren sind. Eines der Mädchen hat mich an der Hand geführt und mich gefragt, ob ich nicht mit ihr rutschen gehen will, weil sie sich alleine nicht traue. Ein weiterer Moment, den ich auch nie mehr vergessen werde, war die Ankunft auf Machu Picchu, nachdem wir hochgelaufen waren.
Die Informationen und Organisation war wirklich hervorragend. Wenn ich Fragen hatte oder mir etwas unklar war, konnte ich immer bei wayers anrufen und bekam schnelle und qualifizierte Hilfe. Auch die Anfragen per E-Mail wurden immer schnell beantwortet. Wir wurden von unserem Koordinator vom Flughafen abgeholt, er hat uns zu den beiden Häusern gefahren und dann die Schule und die Stadt gezeigt. Er hat uns zudem erklärt, worauf wir achten sollten und was er für Erfahrungen gemacht hat. Wenn es während unseres Aufenthalts Probleme gab, konnten wir ihn erreichen und auch im Projekt war er da, wenn es Dinge gab, die man besprechen musste. Die Betreuung vor Ort war wirklich super.
Es war wirklich eine gute Entscheidung nach Peru zu gehen und dieses Land kennen zu lernen. Ich will nach meinem Studium auch wieder zurück und dann sogar für eine längere Zeit. Der Aufenthalt hat mich insofern weitergebracht, dass ich nun eine weitere Fremdsprache beherrsche und eine neue Option für die Entscheidung zu einem Studiengang habe. Ich kann nur jedem empfehlen, sich nicht zu große Gedanken zu machen, sondern alles auf einen zukommen zu lassen. Man findet sich wirklich gut zurecht und hat im Land immer Ansprechpartner. Ein Tipp, den ich euch noch geben kann für Peru, nehmt nicht eure schönsten Klamotten mit, denn ihr braucht auch nicht so viele. Dann bleibt mehr Platz im Koffer für Mitbringsel und schöne Sachen, die man selbst gerne hätte. Die Zeit Februar – März ist wirklich wunderschön in Peru, alles ist grün und lebendig.