Vor meinem Abflug nach Ghana habe ich mich viel Informiert. Zum Beispiel habe ich das Reise 1×1, das ich von Praktikwelten bekommen habe, einen Reiseführer aber auch die Erfahrungsberichte von ehemaligen Teilnehmern gelesen. Da manche Fragen immer noch offen waren, hab ich mich oft an das wayers-Team in München gewandt, die immer sehr freundlich weitergeholfen haben! Auch habe ich mich mit früheren Teilnehmern in Verbindung gesetzt und mir Informationen aus erster Hand geholt. Aber eigentlich konnte ich die ganze Zeit über nicht fassen, dass ich wirklich schon mit 17 Jahren nach Ghana fahren durfte! Ich musste nicht noch ein Jahr warten, ich durfte echt dort hin!!! Als ich dann in Ghana angekommen bin, war auch alles richtig super! Ganz nach meinen Vorstellungen. Ich habe zwar versucht mir nicht so viel vorzustellen, aber das geht einfach so gut wie gar nicht. Ich wusste ja, dass es in Ghana nicht so aussehen kann wie in irgendeinem europäischen Land. Vor allem auf die extremen Straßen- und Verkehrsbedingungen war ich gespannt oder darauf ab und an mal ohne fließendes Wasser und Strom zukommen zu müssen. Ich glaube es war sehr gut, dass ich mich auf diese Dinge eingestellt habe, denn hätte ich das nicht, dann wäre ich des Öfteren ziemlich geschockt gewesen. Aber eines war anders als ich es mir vorgestellt habe: Die Kinder waren einfach noch süßer!! Ich habe mich jeden Tag aufs Neue gefreut ins Projekt zu kommen! Mit wayers war ich richtig zufrieden. Immer wenn ich vor meinem Reiseantritt dort angerufen habe und noch so dumme Fragen gestellt habe, wurde mir das keines Falls vorgehalten. Ganz im Gegenteil der Ansprechpartner war immer sehr freundlich. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass man geduzt wurde, was das Ganze viel persönlicher gemacht hat. Außerdem hat mir der Schlusssatz: „wenn du noch Fragen hast, kannst du gerne wieder anrufen“ nach jedem Gespräch immer gut gefallen, denn dann kam man sich nicht ganz so vor, als wenn man nerven würde, wenn man schon wieder eine Frage hatte.
Ich habe viele neue Erfahrungen auch gerade mit Einheimischen gesammelt. Das Leben in Ghana ist einfach komplett anders als in Europa. Es lässt sich nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben um verstehen zu können, wie man mit nur sehr wenig im Leben zu Recht kommen kann. Trotz alledem sind die Menschen sehr freundlich, aufgeschlossen und vor allem hilfsbereit
In meiner Freizeit habe ich viel unternommen. Neben dem organisierten Ausflug von wayers haben wir uns als kleine Gruppe selber auf den Weg zu den Shi Hills und anschließend zu den Wli Wasserfällen gemacht.
Eines der schönsten Erlebnisse in Ghana war für mich die Hochzeit unserer Koordinatorin Penny, wo alle Teilnehmer eingeladen waren. Ich kam mir vor wie in einem Bilderbuch, denn die Hochzeit war genau so, wie man sich eine Hochzeit in Afrika vorstellen würde, mit Gesang, Tanz außergewöhnlichem Essen und vor allem vielen nette Menschen.
Auch an der Betreuung vor Ort gab es eigentlich nichts zu bemängeln, denn wir hatten immer die Gelegenheit jemanden um Rat zu fragen. Ob es nun bei dem Meeting einmal die Woche war oder per Handy, wurde einem immer so gut es ging geholfen. Auch wenn man sich mal nicht auf Englisch auszudrücken wusste war das kein Problem, da bei dem Team vor Ort auch deutschsprachige Mitarbeiter waren.
Ich habe nichts an meiner Reise nach Ghana bereut, höchstens dass ich nicht länger geblieben bin.
In einem Land wie Ghana, wo wirklich kaum Touristen sind und man dadurch, denke ich, noch mehr das echte afrikanische Leben kennen lernen kann, habe ich gelernt wie glücklich wir sein können ein so behütetes Leben in Deutschland zu führen. Außerdem ist es sehr beeindruckend wie in einem Entwicklungsland sie Menschen so lebensfroh und überausfreundlich und hilfsbereit sein können.
Ich versuche auf jeden Fall diesen Lebensfrohsinn in mein Leben in Deutschland mit zunehmen, was jedoch nicht so einfach ist wie angenommen, wenn einen erst mal wieder der Alltag eingeholt hat.