Vor meinem Abflug nach Ghana hatte ich mir natürlich das „Reise 1×1“ genau angeschaut und bekam dadurch schon einen kleinen Eindruck davon, was mich in Ghana wahrscheinlich erwarten wird. Auch die vielen Erfahrungsberichte von ehemaligen Teilnehmern haben dabei geholfen, sich ein Bild von der bevorstehenden Reise zu machen. Trotzdem habe ich aber versucht, mir nicht zu viele Vorstellungen zu machen und es einfach auf mich zukommen zu lassen, damit ich nicht enttäuscht werden kann und im Nachhinein denke ich, dass das genau das Richtige war!
Die Arbeit im Projekt hat mir vom ersten Tag an super viel Spaß gemacht und ich bereue keinen einzigen Moment dort! Die Kinder haben mich immer wieder verzaubert und man konnte eigentlich nur gut gelaunt sein, wenn sie um einen herum waren. Es hat ihnen schon gereicht, wenn wir sie auf dem Arm hatten, oder sie auf dem Schoß saßen – oft haben wir „Klatschspiele“ gespielt, mit ihnen gemalt, mit Luftballons gespielt und Seifenblasen mitgebracht. Sie waren immer sehr aufgeregt, wenn es etwas zu Verteilen gab (das war dann natürlich auch immer sehr laut, chaotisch und anstrengend). Toll waren die zwei Tage, an denen wir mit einem Teil der Kinder zum Strand gefahren sind. Manche von ihnen waren noch nie am Meer, obwohl man bis dort hin nur ca. eine Stunde braucht (traffic), und umso größer war die Freude und der Spaß im Wasser! Die Kinder waren so glücklich und zufrieden und es war ein super Gefühl, das mit ihnen erleben zu können. In meinen ersten zwei Wochen im Projekt, konnten wir uns intensiv mit den Kindern beschäftigen, da noch Ferien waren. Genau so hatte ich mir meine Arbeit auch vorgestellt! Etwas schwieriger wurde es dann ab Woche 3, als die Schule wieder begann und auch Kinder von „außerhalb“ zum Unterricht kamen… Da wir uns alle nicht fürs „Unterrichten“ angemeldet hatten, gab es für uns eigentlich fast nur noch in den Pausen etwas zu tun und somit gingen wir dann doch auch manchmal in die Klassen, um beim Unterrichten zu helfen. Doch auch das gestaltete sich nicht ganz so einfach, da die Kinder uns ja nur als „Spielkameraden“ kannten und wir sie somit eher ablenkten. Trotzdem hat es immer irgendwie geklappt, eine schöne Zeit im Projekt zu verbringen und spätestens in den Pausen hatten wir wieder allerhand zu tun. Es war so schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder am Lernen haben und wie motiviert sie eigentlich sind! Außerdem wird sehr viel mit ihnen getanzt und gesungen, was ihnen ja allen im Blut liegt – ihnen zuzugucken und zuzuhören hat richtig viel Spaß gemacht! Ein paar Mal machten wir auch Obstsalat für die Kinder, was sehr gut ankam, da sie sonst fast nur Reis und Porridge zu essen bekamen. Kurz vor meinem Rückflug wurden dann auch schon Weihnachtslieder gelernt…
Ich bin von Anfang an super mit der neuen Kultur zurechtgekommen. Natürlich war erstmal ALLES anders und man musste sich in den ersten Wochen daran gewöhnen, doch fiel es mir relativ leicht und ich fühlte mich schnell wohl! Ich persönlich bin begeistert von der ghanaischen Kultur, die so farbenfroh und fröhlich ist – überall sieht man die Einheimischen in ihren traditionellen, bunten Gewändern, Musik tönt aus großen Boxen… Die Ghanaer sind stolz auf ihr friedliches Land und zeigen das auch ganz offen. Wir wurden immer freundlich empfangen, begrüßt und wenn man Hilfe brauchte, war immer jemand dort. Ich habe noch nie hilfsbereitere Menschen erlebt, oder wer zeigt einem den 20 minütigen Weg zur nächsten Trotro-Station!? Die Menschen strahlen und stecken mit ihrer guten Laune an, es macht Spaß, sich mit ihnen zu unterhalten und etwas über ihr Leben und ihre Einstellungen dazu zu erfahren. Ich hatte das Glück, fast nur nette Menschen kennenlernen zu dürfen, wodurch der Abschied natürlich dementsprechend ausfiel, aber es gibt auch andere, die einen aufgrund der Hautfarbe anders behandeln und aufdringlich/unfreundlich wirken. Doch trotzdem überwiegt der sehr positive Eindruck von der ghanaischen Kultur und Bevölkerung!
Ich war sehr glücklich mit meiner Zeit in Haus 2 und der Kontakt zu den Mitbewohnern war super! Wir haben uns alle so gut verstanden und es sind richtig tolle Freundschaften entstanden. Unser Haus befand sich in Strandnähe, wodurch wir am Wochenende oft gemeinsam am Meer waren. Dort fand samstags die „ReggaeNight“ statt, fast nie ohne unser Haus … man traf sich mit den Einheimischen und es machte richtig viel Spaß, zu tanzen! Ab und zu machten wir Ausflüge ins Art-Center, um Souvenirs zu kaufen, oder wir fuhren zum „Maggi-Haus“ und besorgten uns Stoffe, die wir dann zur Schneiderin brachten. Oft gingen wir auf Märkte, fuhren zu den „Shai-Hills“ und viele nahmen auch an der „Jungle-Tour“ und an der „Norden-Safari“ teil.
Die Betreuung durch die Koordinatoren in Ghana fand ich super! Da sie Einheimische waren, kannten sie sich mit jedem Problem aus und wussten auf jede Frage eine Antwort! Alle waren richtig lieb und man konnte mit allem zu ihnen kommen. Dadurch, dass sie „typisch ghanaisch“ waren, konnte man nicht immer auf Pünktlichkeit zählen, doch auch daran gewöhnte man sich irgendwann.
Einer der vielen schönsten Momente meines Aufenthalts war definitiv die Hochzeit von unserer Koordinatorin Matilda! Alle hatten sich ghanaische Kleider schneidern lassen und es war so interessant zu sehen, wie dort geheiratet wird! Außerdem hatten wir bei unserer Cape-Coast-Tour das Glück, dass zu dieser Zeit ein Festival stattfand, dass es nur einmal im Jahr gibt… Ganz Cape-Coast befand sich tanzend auf den Straßen und überall hörte man laute Musik! Im Nachhinein hatte ich eigentlich fast ausschließlich nur schöne Momente, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann – die Menschen, die Kinder, die Mädels aus Haus 2, das Wetter, die Ausflüge – es war eine unbeschreibliche und unvergessliche Zeit!
Im Nachhinein hatte ich eigentlich fast ausschließlich nur schöne Momente, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann – die Menschen, die Kinder, die Mädels aus Haus 2, das Wetter, die Ausflüge – es war eine unbeschreibliche und unvergessliche Zeit!