Vor meinem Abflug habe ich mir, um ehrlich zu sein, gar keine Gedanken gemacht, wie das Land und die Arbeit so sein wird. Außer dem Lesen von ein paar Südafrika-Reiseführern und einem Buch über das Tauchen, habe ich mich auch nicht vorbereitet.
Ich wollte mich direkt vor Ort überraschen lassen und einfach mal sehen, was auf mich zukommt.
Meine Zeit in Südafrika war sehr schön, aber anders, als ich dachte, da sie alle Erwartungen übertroffen hat!
Der typische Tagesablauf sah so aus: Morgens mussten wir schon sehr früh aufstehen; manchmal sogar um halb 6, da der erste Tauchgang um 7 Uhr losging. Je nach Witterung hatten wir dann um ca. 11 Uhr noch einen zweiten Tauchgang. Unter Wasser mussten wir dann bestimmte Fische, Schildkröten, Rochen und Haie fotografieren und Daten dazu aufschreiben. Zum Beispiel, welche Art von Fisch genau, in welcher Tiefe wir ihn gesehen haben, wann, was er machte, ob er über Korallen, Sand oder Steinen geschwommen ist usw. In unserem Camp haben wir dann die Daten gesammelt. Mittags haben wir uns ausgeruht. Sind noch am Strand geblieben oder haben uns für einen Mittagsschlaf hingelegt oder etwas gekocht. Abends, wenn wir am nächsten Tag nicht so früh raus mussten, haben wir noch etwas mit ein paar Freunden unternommen oder haben gegrillt. Mir persönlich haben die Aufgaben sehr gut gefallen, da es nie langweilig wurde und wir auch Bilder von anderen Fischen oder Meerestieren gemacht und auch viel über sie gelernt haben.
Ich habe sehr viele Erfahrungen über das Tauchen sammeln können, da man bei jedem Tauchgang merkt, wie man sich verbessert und es einem auch leichter fällt, die jeweiligen Fische zu erkennen. Auch habe ich sehr viel über das Meer allgemein gelernt, wie zum Beispiel ein Korallenriff entsteht, oder wie man das Meer schützen kann. Das hilft mir sehr bei meiner Zukunft, wo ich Urlaub machen werde oder welche Fische ich esse.
Der Kontakt zu den Einheimischen und anderen Teilnehmern war sehr gut. Ich habe auch nur positive Erfahrungen mit der südafrikanischen Kultur und der Bevölkerung gemacht. Die Menschen in Südafrika sind viel höflicher und hilfsbereiter als in Deutschland. Man fühlt sich sofort wohl und wird gut aufgenommen. Mit der Kultur hatte ich keine Schwierigkeiten, da es sehr leicht ist, sich ihr anzupassen und sie auch nicht total anders ist, als zu unserer europäischen.
Wir hatten fast jeden Tag den Mittag und den Abend frei und auch das Wochenende. In der Freizeit haben wir uns ausgeruht, entweder am Strand oder bei uns im Camp und haben den Kontakt nach Hause aufrecht gehalten oder haben bisschen Fernsehen geschaut. Am Wochenende waren wir meistens nach langem Ausschlafen am Strand und haben uns gesonnt oder sind spazieren gegangen. Ich habe fast alles mit der anderen Teilnehmerin zusammen unternommen, da wir uns perfekt verstanden haben und es so nie langweilig wurde. Mit den Tauchlehrern haben wir uns auch gut verstanden und mit viel mit ihnen unternommen.
Der schönste Moment meines Aufenthaltes war das Schnorcheln mit wilden Delphinen. Wir sind gerade mit dem Boot zu einem Riff rausgefahren, als plötzlich ein paar Delphine angefangen haben mit dem Boot zu spielen. Der Skipper hat dann angehalten und wir sind schnell ins Wasser gesprungen und haben ca. 10 Minuten mit den Delphinen geschnorchelt. Lustige Momente gab es viele, vor allem mit der anderen Teilnehmerin aber auch mit den Leuten von den Tauchschulen, die wir jeden Tag am Strand gesehen haben.
Die Organisation fand ich sehr gut und alles hat reibungslos funktioniert. Auch von der Betreuung vor Ort war ich begeistert. Mir hat der persönliche Kontakt sehr gut gefallen, da unser Betreuer im selben Camp wohnte wie wir. So konnten wir ihn immer fragen, wenn wir ein Problem hatten und haben auch in unserer Freizeit viel mit ihm unternommen. Vermisst habe ich nichts.
Es war mitunter die beste Entscheidung meines Lebens nach Südafrika zu gehen. Durch diesen Auslandsaufenthalt, habe ich die Liebe zum Tauchen entdeckt und werde auf jeden Fall weiter machen. Es war auf keinen Fall mein erster und letzter Besuch in Südafrika! Das Land ist absolut atemberaubend. Der Aufenthalt hat mich auf jeden Fall weitergebracht, zum Beispiel mit der englischen Sprache oder auch dem Finden von neuen Freunden.
Überall hört man, dass Südafrika ein sehr gefährliches Land ist. Davon habe ich nichts mitbekommen. Das liegt vielleicht auch daran, dass das Tauchcamp in einem kleinen Dorf untergebracht ist. Ich habe mich immer sicher gefühlt, da ich mich auch an die Regeln gehalten habe, wie zum Beispiel, dass man, sobald es dunkel ist, nie alleine bzw. ohne männliche Begleitung das Camp verlassen soll.