Ghana habe ich mir sehr bunt, farbenfroh und mit viel Musik und Lebensfreude vorgestellt. Wobei ich mir nicht richtig vorstellen konnte, wie es werden wird, weil ich noch nie ins typische Afrika gereist bin. Meine Arbeit habe ich mir so vorgestellt, dass ich einfach für die Kinder da bin, mit ihnen spiele und mich mit ihnen beschäftige, die Kinder unterstütze und Liebe schenke. Und ihnen vor allem bei Problemen zur Seite stehe und versuche ihnen eine schöne Kindheit zu schenken, dass sie die Armut vielleicht für einige Zeit vergessen können.
Die Zeit während meines Programmes war sehr schön, weil es mir sehr viel Spaß gemacht hat die afrikanische Kultur und Mentalität kennenzulernen. Die Arbeit mit den Kindern war sehr anstrengend, aber ich habe die Zeit genossen. Man hat richtig gemerkt, wie sehr sich die Kinder über Zuneigung und Kleinigkeiten freuen.
Nach dem Morgengebet und der Nationalhymne startet der Unterricht meistens gegen 09:00 Uhr Wir waren anfangs zu dritt im Projekt und jeder hatte eine eigene Klasse, die er unterrichten durfte. Das Unterrichten gestaltete sich aber gar nicht so einfach, weil wir leider keine Unterlagen von der Schule bereitgestellt bekamen (weil kein Geld dafür vorhanden war). Ich unterrichtet sehr viel Mathematik und Englisch, aber auch immer wieder Erkunde und Biologie. Gegen 13:00 Uhr hatten wir dann den Nachmittag zur freien Verfügung.
Ich habe viele Erfahrungen im Bereich als Lehrerin und Erzieherin sammeln können.
Anfangs hatte ich einen krassen Kulturschock und ich habe auch einige Zeit gebraucht, um diesen zu verarbeiten, weil man einfach sehr oft von den Einheimischen angesprochen wird, was einen am Anfang echt ein bisschen überfordert und verwirrt, weil man es einfach nicht gewöhnt ist. Aber die Einheimischen meinten es gar nicht böse. Die Kultur gefällt mir sehr gut, der ganze Tag wird von Musik und Tanz begleitet und das bringt einfach gute Laune. Die Menschen waren alle sehr nett, aufgeschlossen und hilfsbereit, ohne die Unterstützung der Einheimischen wären wir oft nicht ans Ziel (bei Ausflügen) gekommen.
Ich habe viele Ausflüge mit anderen Teilnehmern unternommen, wie z.B. Cape Coast (von wayers organisiert), Shai Hills & Wli Waterfalls, Voltamündung ins Meer in Adafoah, 6-tägige Nordentour, Tamale, Mole Nationalpark, Wechiau (Hippo Sanctuary), Paga (Heiliges Dorf der Krokodile und Radtour durch die kleinen Dörfer), Ausflug nach Butre (traumhaftes Fischerdörfchen mit tollem Strand und gutem Essen).
Meine schönsten und lustigsten Momente habe ich in der Schule erlebt. Der lustigste Moment war am ersten Tag, als die kleineren Kinder versucht haben „die weiße Farbe“ meiner Haut weg zu wischen. Der schönste und rührendste Moment war, als eine Schülerin meiner Klasse zu mir sagte: „ Madame Babsi I will miss you.“
Ich wurde von wayers mit Unterlagen und Infomaterial gut auf Ghana vorbereitet. Besonders gut hat mir der Infonachmittag in München gefallen zum Thema Togo/Ghana, weil die Fragen einfach vom direkten Ansprechpartner geklärt wurden konnten. Die Betreuung vor Ort war super. Die Koordinatoren waren quasi Rund-um-die-Uhr für uns erreichbar und da.
Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung solch einen Auslandsaufenthalt zu machen! Ich würde es auf jeden Fall nochmal machen. Mein Aufenthalt hat mich weitergebracht. Ich habe mich persönlich sehr weiterentwickelt.
Wenn ihr in einem Projekt eingesetzt wird, bei dem ihr unterrichtet, nimmt auf jeden Fall Unterlagen von zu Hause mit.