Die Ghanaer sind sehr offene und gastfreundliche Menschen, die sehr um das Wohlergehen von anderen besorgt sind. Ein „Akwaaba“ (Willkommen) ist hier wirklich ernst gemeint. Rassismus gegenüber Weißen gibt es hier so gut wie gar nicht.
Um 9:30 begann ich immer die Kinder mit einer Pause bis 12:30 zu unterrichten. Dann gab es Mittagessen und um 13:00 war Mittagsruhe, in der die Kinder versuchen sollten etwas zu schlafen. Ich korrigierte in der Zeit Hausaufgaben oder spielte mit den Kindern, die nicht schlafen konnten. Um 14:00 hatte ich Feierabend und traf zu Hause die anderen Teilnehmer zum Austausch auf der Veranda. Abends saßen wir zusammen oder machten Unternehmungen außerhalb des Hauses.
Die Ghanaer sind sehr gläubig. Sie lesen viel in der Bibel und halten an deren Inhalte sehr fest. Auf der anderen Seite glauben sie an spirituelle Kräfte. Ihrer Meinung nach gibt es z.B. Hexen hier, die zwar nicht auf Besen herum fliegen, aber anderen Menschen „Böses“ antun können. Auch glauben sie daran, dass Neider oder Feinde einen verwünschen und das ganze Leben ruinieren können. Es geschehen dann viele schlechte Dinge und nichts klappt mehr. Falls man herausfindet, wer einem all diese schlechten Dinge an den Hals wünscht, kann ein Pastor einen von dieser bösen Magie befreien. Alles in allem für uns Europäer sehr befremdlich, aber auch irgendwie interessant…
Es waren vor allem die kleinen Gesten, die mich so sehr berührten. Fragt man einen Einheimischen nach dem Weg, so nimmt er dich an die Hand und bringt dich zu deinem Ziel – ohne etwas dafür zu erwarten. So etwas würde in Deutschland niemand machen! Isst ein Ghanaer, so wird der andere grundsätzlich zum Mitessen aufgefordert („You are invited!“). Durch die Arbeit im Projekt, Unternehmungen in Accra und Kirchbesuchen haben wir sehr viele Einheimische kennengelernt, sodass wir auch die Möglichkeit hatten, die ghanaische Kultur hautnah mitzuerleben.
Die Informationen und Organisation habe ich soweit als gut empfunden. Besonders aufschlussreich fand ich das Reise 1×1, das im Vorhinein bereits kurz und bündig alle wichtigen Informationen zusammengefasst hat. Die Betreuung vor Ort war gut. Man hatte rund um die Uhr einen verlässlichen Ansprechpartner.
In meiner Freizeit habe ich viel unternommen. Abends sind wir häufig was trinken gegangen und jeden Mittwoch war zudem „Reggae-Night“ am Labadi Beach. Am Wochenende bin ich häufig mit anderen Teilnehmern verreist, so hatte ich die Möglichkeit, viel von Ghana zu sehen.
Es war die beste Entscheidung meines Lebens, meinen Traum zu erfüllen und für eine Zeit lang in Afrika zu leben und zu arbeiten. Dies war die schönste Zeit, die ich bisher hatte. Am Ende habe ich mich geärgert, dass ich nur 3 Monate gebucht hatte, am liebsten wäre ich ein Jahr geblieben! Bei meiner Abreise habe ich geheult wie ein Schlosshund.