So wirkliche Vorstellungen hatte ich vor dem Abflug nach Südafrika eigentlich nicht. Mir war nur klar, dass es auf jeden Fall eine enorme Umstellung sein wird und vieles einfach eine Gewöhnungssache.
Die Zeit während meines Programmes war einfach perfekt! Die Arbeit im Projekt, die vielen tollen Dinge, die wir in unserer Freizeit gemacht haben, der Zusammenhalt in unserem Praktikawelten-Haus und die vielen neuen Eindrücke von dem Leben dort.
Um 7.00 Uhr wurden wir montags bis donnerstags abgeholt und mussten dann unterschiedlich weit fahren. Ich selbst war nach etwa 10 Minuten an meiner Schule angekommen. Wir hatten total vielfältige Aufgaben, sodass man im Prinzip immer genau das machen konnte, worauf man an dem Tag gerade Lust hatte. Oft haben wir den Lehrern beim Korrigieren von Examen oder bei Arbeiten am PC geholfen. In der Vorschule ging es eher darum, den Kindern einfache Sachen mit ganz viel Spaß auf Englisch beizubringen oder einfach nur mit ihnen zu spielen. Am allerliebsten habe ich jedoch unterrichtet, vor allem die höheren Klassen. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht mit dem Lehrer gemeinsam die nächsten Stunden zu planen oder auch ganz alleine durchzuführen. Vor allem wenn man dann Fortschritte bei den Kindern merkt freut man sich sehr.
Unterrichten bin ich total gekommen.
Dass die Kultur und auch die Menschen in Südafrika ganz anders als hier sind, war mir zwar schon vorher klar, aber es verblüfft einen dann irgendwie doch. Sie sind wirklich unglaublich herzlich, man wird im Ort ständig von Fremden gegrüßt, sie sind total offen und freuen sich riesig, wenn man sich mit ihnen unterhält. Die Kultur kann man natürlich nicht mit unserer vergleichen, aber sie ist sehr interessant, vor allem die typischen Zulu-Tänze fanden wir immer total spannend!
In unserer Freizeit haben wir unglaublich viel unternommen. Am liebsten waren wir natürlich nach dem Projekt einfach nur am Strand oder am wunderschönen Pool direkt im Ort. Ansonsten gingen wir Schnorcheln, Surfen, auf mehreren Safaris in den umliegenden Nationalparks, auf Städtetrips (z.B. St. Lucia und Durban für ein Wochenende), Quad fahren, Tauchen und natürlich kam auch das Feiern nicht zu kurz.
Es gab so unglaublich viele tolle Momente in meiner Zeit dort, da ist es schwer sich auf einen festzulegen. Der allerschönste Moment in meinem Projekt war, als ich eine ganze Stunde wieder mal damit verbracht habe, der 5. Klasse in Mathe das Runden von Zahlen näher zu bringen, und danach in der Pause noch zwei Jungs sitzengeblieben sind und mich gebeten haben, es doch nochmal speziell für sie zu erklären. Die komplette nächste halbe Stunde saß ich dann neben ihnen in ihrer Bank und war nur am Erklären. Als es klingelte und ich aufstand, fing einer der beiden an zu weinen und als ich fragte, was los wäre, meinte er: „Danke Yasmin, ich bin mir jetzt sicher, dass ich es verstanden habe. Und es hat sich noch niemals ein Lehrer so viel Zeit nur für mich genommen, dass ich etwas verstanden habe. Das Gefühl kenne ich einfach nicht, danke!
Bei wayers hat mir besonders gut gefallen, dass mir wirklich jede Kleinigkeit vorher per E-Mail beantwortet wurde und ich dort auch jederzeit anrufen konnte. Zudem war die Betreuung vor Ort super, da unser Betreuer total entspannt und locker war, und wir mit ihm in unserer Freizeit auch viel unternommen haben.
Es war auf jeden Fall die beste Entscheidung diesen Auslandsaufenthalt in Sodwana Bay zu machen und mit Abstand die schönste Zeit in meinem Leben! Abgesehen davon, dass ich dadurch unglaublich viele neue Leute kennengelernt und vor allem auch richtig gute Freunde gefunden habe, hat er mich auch persönlich weitergebracht, da ich selbstständiger und reifer geworden bin und die Welt hier zurück in Deutschland teilweise durch andere Augen betrachte und mein Leben hier nun viel mehr wertschätzen kann.