Als ich mich für Freiwilligenarbeit in Costa Rica entschieden habe, habe ich mir ein Land vorgestellt, in dem der Lebensstandard sicher nicht mit dem in Deutschland vergleichbar sein würde, die Menschen jedoch trotzdem sehr nett und aufgeschlossen sein würden.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Vor allem mit meiner Gastmutter habe ich mich super verstanden. Auch wenn ich anfangs kein Spanisch konnte war sie immer sehr geduldig mit mir und hat mich motiviert, viel zu reden, denn sie wusste, dass man nur durch vieles Reden die Sprache lernen kann. Sie hat mich auch öfter gefragt, ob ich mich in ihrer Familie wohl fühle und das gab mir das Gefühl, dass ich wirklich was an meinem Befinden lag. Deshalb kann ich nur sagen, die Gastfamilie war super! Auch das Essen hat super geschmeckt! Auch wenn ich jetzt ihr in Deutschland erstmals etwas Abstand von Reis genommen habe, da 3 Mal täglich nach 5 Wochen dann doch gereicht hat, war ich immer zufrieden, denn es hat immer sehr lecker geschmeckt.
Ich bin meistens so gegen 6:30 Uhr aufgestanden, da mein Projekt um 8 Uhr losging. Ich habe erst mal bis 9 mit den Kids gespielt oder Versuche vorgeführt. Um 9 Uhr gab es dann Frühstück für die Kinder. Danach haben wir gebastelt, gesungen, getanzt oder geknetet. Manchmal hat auch ein Kind ein Referat gehalten z.B. haben die Kinder ihre Lieblingstiere vorgestellt. Die letzte Einheit war dann der Englischunterricht. Da hat man zuerst immer ein Lied gesungen und die Kids wurden nach einfachen Dingen wie das Wetter oder ihre Laune gefragt. Anschließend hat man dann etwas gebastelt, hatte aber immer etwas mit Englisch zu tun. Um 12 Uhr wurden dann die meisten Kids abgeholt und ich durfte auch wieder nach Hause. Nachmittags habe ich mich immer mit den anderen Volunteers getroffen. Egal ob wir uns einfach nur in der Sprachschule zusammengesetzt haben und gequatscht haben, in die nächst größere Stadt gefahren sind oder in die Mall, wir hatten immer was zu tun und zu lachen. Dienstags haben wir uns dann immer in einer kleinen Bar in Barrio Jesus getroffen. Dort konnte man dann auch die Volunteers kennen lernen, die bereits in ihren Projekten waren und sich mit ihnen unterhalten. Mittwochs sind wir ab und an in die Mall gefahren, denn dort konnte man immer mittwochs Kinofilme zum halben Preis und auf Englisch ansehen. Am Wochenende sind wir dann immer in Kleingruppen durchs Land gereist. Ich war in Manuel Antonio, Tortuguero, Montezuma und in La Fortuna. Was wirklich toll war, denn man konnte wirklich günstig durch das Land reisen und hat total unterschiedliche Eindrücke gewonnen. Da ich vorher auch schon mit Kindern gearbeitet hatte, habe ich nicht wirklich viel dazugelernt, da ich bereits sehr viel wusste. Trotzdem war es sehr schön und ich will meine Zeit in Costa Rica nicht missen.
Ein wirklich schöner Moment für mich war, als ich mit meiner Gastmama und meiner Gastschwester Empanadas zubereitet habe und Kaffee gekocht habe. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wirklich gut Spanisch. Doch wir sind irgendwie total gut ins Gespräch gekommen und dann hat sie mir vorgeschlagen mit ihr zu kochen, was ich natürlich sehr toll fand. Gleichzeitig hat sie mir dann auch noch gezeigt, wie man in Costa Rica Kaffee zubereitet, damit ich das für meine Familie in Deutschland auch einmal genauso machen kann.
Ich habe meinen Aufenthalt in Costa Rica super genossen und fand es war wirklich eine schöne Zeit! Ich würde es auf jeden Fall wieder tun, denn ich finde es ist wichtig, so eine Erfahrung zu machen. Ich bin froh, denn so konnte man viel über sich hinauswachsen. Schon allein der lange Flug (dazu muss ich sagen, dass ich noch nie alleine und so lange geflogen bin) und dann alleine in einem fremden Land klar zu kommen, dessen Sprache man nicht spricht. Dadurch habe ich auf jeden Fall einiges an Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein dazugewinnen können. So einen Auslandsaufenthalt kann ich jedem nur ans Herz legen, es lohnt sich wirklich!