Südafrika habe ich mir sehr europäisch vorgestellt, aber dennoch sehr unterschiedlich von dem, was wir kennen. Viele Nationalitäten, Kulturen und Religionen sind ja in diesem Land vereint.
Daheim habe ich mir bereits ausgemalt, wie meine Arbeit mitten in einem Township ablaufen würde: Mit den Kindern natürlich spielen aber auch lernen, mit den Älteren ein wenig lesen und schreiben üben, mit ihnen singen und basteln… Vor Ort waren alle super nett und lieb, man hat ich sofort wohl gefühlt und es wurde einem alles gezeigt. Die Zeit mit den Kindern war einfach toll, wir haben neben dem Lernen auch noch Sport und Ausflüge miteinander gemacht. Beispielsweise waren wir zweimal auf einem Sportplatz und einmal am Strand.
Um 8:00 Uhr hat uns der Pick-up zum Projekt gebracht. Dort haben wir haben die Taschen der Kinder ausgepackt und ihr Essen beschriftet, dann haben wir ihnen ihr Frühstück gemacht. Nach dem Frühstück haben die Kinder gesungen, Gedichte vorgetragen oder Sport gemacht, wobei wir zugehört und mitgemacht haben. Montags kamen immer 2 Frauen und haben eine Geschichte aus der Bibel vorgelesen. Danach gab es einen kleinen Snack und die Kinder haben bei schönem Wetter draußen gespielt, wobei wir auf sie aufgepasst und mitgespielt haben. Danach wurden die Kinder in 2 Gruppen aufgeteilt, die Großen haben dann Englisch gelernt, gemalt, getuscht, gebastelt, etc. während die Kleinen auch gebastelt haben oder ihnen vorgelesen wurde. Es war jeweils immer eine wayers-Teilnehmerin in jeder Gruppe und wir haben mitgeholfen, vorgelesen und mitgemalt. Dann haben wir das Mittagessen für alle vorbereitet, nach dem Essen abgeräumt, den Boden gefegt und Matten auf dem Boden verteilt, damit sich die Kinder zum Mittagsschlaf hinlegen konnten. Da die Kinder für eine Weihnachtsaufführung probten, haben wir ihnen dabei auch beim Üben geholfen und waren öfter in einer kleinen Kirche, in der die Aufführung stattfand.
Unter der Woche bestand die Freizeit meistens damit, einkaufen zu gehen, den Strand zu erkunden, zu surfen oder im Internetcafe zu sein. Am Wochenende haben wir Märkte besucht, waren in Kapstadt auf der Longstreet. Auf dem Tafelsberg, dem Lionshead, haben einen Kochkurs gemacht oder die traditionelle Küche kennengelernt. An 2 Wochenenden haben wir die Western Cape Tour und die Garden Route Tour gemacht. Die waren wirklich toll, da man mehr vom Land gesehen hat, von der Kultur,…
Allgemein gefiel mir die direkte Arbeit mit den Kindern am besten, aber beispielsweise auch die Essensvorbereitung gehörte nun mal dazu. Einer der schönsten Moment war der Ausflug mit den Kindern an den Strand, weil die Kinder dort so glücklich waren und unermüdlich im Wasser gespielt haben, als hätten sie noch nie das Meer gesehen, was für einige auch der Fall war. Ich habe außerdem einen Bungee-Jump auf der Garden Route gemacht – ein tolles Erlebnis war. Viel Spaß hatte ich auch an den Abenden mit anderen wayers-Leuten.
Die wöchentlichen Besuche von der Mitarbeiterin Hayley fand ich gut, da wir unsere Probleme an sie richten konnten und sie auch sonst immer erreichbar war. Sie hat uns geholfen, als wir Probleme mit Insekten in unserer Wohnung hatten, hat uns Tipps für Aktivitäten gegeben und gesagt wie wir wo hinkommen und hat die Organisation unserer Touren übernommen.
Ich habe gelernt, Verantwortung für viele Kinder gleichzeitig zu übernehmen und den Kindern ein Vorbild zu sein, ihnen etwas beizubringen. Dabei musste man auch lernen, mit schlimmen Geschichten umzugehen oder sich auch mal um verletzte oder traurige Kinder zu kümmern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Südafrikaner viel lockerer und fröhlicher sind als die meisten Deutschen. Sie sind sehr gläubig und vertrauen Gott. Gleichzeitig versprühen sie Lebensfreude und stecken einen damit an, wodurch man leicht neue Leute kennen lernt… Natürlich kommt man auch mit Armut und den Probleme der Bevölkerung in Berührung. Der Abschied von den Kindern war ein sehr trauriger, aber auch sehr schöner Moment, weil sich alle einzeln verabschiedet haben. Es war sehr rührend, weil mir die Kinder echt ans Herz gewachsen sind.
Es war auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung, diesen Auslandsaufenthalt zu machen. Der Aufenthalt hat mich darin bestätigt, dass ich mit Kindern arbeiten will, er hat meinem Englisch geholfen und auch meiner Selbständigkeit, da ich gelernt habe, auch alleine Probleme zu lösen. In das Land und die Menschen hab ich mich verliebt und es war wirklich toll, dass gemacht zu haben.