ich anderen Umständen und Lebensbedingungen anpassen zu können, einige Worte der Sprache „Xhosa“, auf Menschen zu zugehen, aus allem, was einem geboten wird, das Beste heraus zu holen und immer das Positive im Leben zu sehen!
Bevor ich jedoch abgeflogen bin, gingen mir einige Fragen durch den Kopf: Was genau erwartet mich? Reicht mein Englisch aus, um mich konkret und passend auszudrücken? Wie werden die Kinder zu mir sein? Werden sie mich lieben oder ignorieren? Wie wird die Verständigung zwischen Kindern und den Freiwilligen funktionieren? Wie gefährlich ist es wirklich als Mädchen in Südafrika? Reicht mein Geld? Habe ich an alles gedacht? Ist Südafrika wirklich so schön, wie ich es mir vorstelle? Und noch so vieles mehr! Aber eins vorweg: Es war die beste Zeit meines Lebens und alle Fragen und Bedenken wurden in Luft aufgelöst!
Ich muss sagen, ein wenig Respekt hatte ich vor der fremden und vor allem anderen Kultur schon, allerdings bin ich erstaunlich gut damit zu Recht gekommen. Ich bin allerdings nie alleine einkaufen gegangen oder bin auch nicht alleine Zug gefahren – aber mit anderen macht das ja eh viel mehr Spaß! Normalerweise kann ich Unpünktlichkeit gar nicht ausstehen, aber wenn unser Fahrer mal zu spät kam, machte mir das plötzlich gar nichts mehr aus.
Was ich erwartet habe, aber dann vor Ort doch ein ziemlicher Schock war, ist der Unterschied zwischen ärmeren und reicheren Menschen. Die Kluft ist sehr groß und umso mehr wusste ich die Dinge, die ich vor Ort erleben konnte, zu schätzen und umso mehr habe ich mich tagtäglich im Kindergarten engagiert und versucht, ganz viel Lebensfreude und wahre Werte zu vermitteln.
Wie ich die Zeit in meinem Projekt empfunden habe? Durchwachsen. Aber was ich auf jeden Fall sagen kann: Die Kinder sind die herzlichsten, süßesten, liebenswertesten und dankbarsten Geschöpfe der Welt! Jeden Morgen wurde ich von 50 Kindern gleichzeitig angerannt, umarmt, geknutscht und herzlich in Empfang genommen. Sie waren nur dankbar für eine Runde Huckepack-Rennen, egal für was, man hat immer ein Lächeln geschenkt bekommen.
Außerdem haben sich meine vorherigen Bedenken zum Thema Kommunikation mit den Kindern für unnötig bewahrheitet. Wir brauchten keine Worte, um uns miteinander verständigen zu können! Zeichensprache und Blickkontakt haben ausgereicht. Dafür habe ich mich umso mehr mit der Angestellten, die die Gruppe, in der ich hauptsächlich war, leitete, verstanden. Mit ihr habe ich noch heute über SMS Kontakt. Die Kinder fehlen mir sehr und ich kann jedem nur empfehlen, solch eine Erfahrung und Reise zu machen.
Jeden Morgen gab es einen „Guten-Morgen-Kreis“, in dem gesungen und gebetet wurde. Währenddessen haben die Freiwilligen, also auch ich, die Kissen für das Frühstück auf dem Boden verteilt, Löffel und Wasser vorbereitet, sowie die Brotdosen aus den Rucksäcken der Kinder geholt. Dann halfen wir den Kindern beim Frühstück: Banane und Joghurt. Nach dem Frühstück wurde aufgeräumt, für die Kinder begann die Spielphase mit Duplosteinen. Wir Freiwilligen konnten uns dazu setzen, die Kinder beschäftigen und mit ihnen Türme bauen.
Ca. 10 Minuten bevor die Spielphase zu Ende war, bereiteten wir die Lernphase vor. Die sah so aus:
Blatt Papier, Bleistift und schon ging es los. Wir zeichneten Bananen, Äpfel, Häuser, Pferde und noch vieles mehr.
Nachdem die Kinder die Spielsteine weggeräumt hatten, durften die Kinder unsere Zeichnungen ausmalen und es wurden mit Hilfe dieser Bilder Vokabeln geübt – natürlich auf Englisch.
Nach dieser kleinen Lernphase wurden entweder Geschichten im Sitzkreis erzählt oder Englisch sprechen geübt. Das sah ungefähr so aus: „My name is Aphiwe. I am three years old.“ – Und ich sag euch eins: Der Akzent und die Mimik, Gestik und Unsicherheit sind einfach Zucker! Manchmal wurde dann noch mit Hilfe eines Brettspiels die Koordination geübt und sonst hieß es: Beschäftige die Kinder. Bei mir gab es dann Huckepackrennen und „head, shoulders, knees and toes“ – beides war sehr beliebt!
So um 12 Uhr haben wir dann die Lunch-Boxen der Kinder in der Mikrowelle aufgewärmt, um ca. 12:30 Uhr gab es dann Mittagessen, wobei wir die Kinder unterstützt haben und die kleinen Babys gefüttert haben. Danach wurden die Matratzen auf dem Boden verteilt, die Kinder zum Schlafen gelegt, wir haben uns verabschiedet, woraufhin es jeden Mittag ein tosendes „BYEEEEEE“ gab und dann wurden wir von unserem Fahrer abgeholt. Nachmittags, nach dem Kindergarten, sind wir einkaufen oder an den Strand gegangen. Abends hat man dann entweder gegrillt oder war essen oder hat geschlafen! Denn auch wenn man es nicht denkt, die Arbeit bzw. die Zeit und die Kinder nehmen einen schon ganz schön in Beschlag und dann ist man schon ziemlich schnell erschöpft.
Unter der Woche waren wir sonst auch noch im Monkey Town und haben Affen gefüttert oder waren in der Mall shoppen. Am Wochenende haben wir sehr viel unternommen. Wir haben den Woodstock Market besucht, sind zu Fuß auf den Tafelberg gestiegen, waren auf Robben Island, haben ein Sommerkonzert im Botanischen Garten in Kirstenbosch miterlebt, haben uns ein Wochenende lang ein Auto gemietet und sind an der Küste entlang bis zum Lamberts Bay hoch gefahren, waren in Nationalparks, an einsamen Stränden, an denen wir unter einem ganz natürlichen Wasserfall duschen konnten, waren in Kapstadt und, und, und, …!
Meine Highlights waren mit riesen großem Abstand die Kinder in meinem Projekt. Ich kann das gar nicht in Worte fassen, wie die mich begeistert haben! Nach meiner Zeit im Sozialprojekt habe ich noch die Garden Route gemacht, die natürlich auch absolut genial war. Außerdem fand ich den Coolbay schön und auf dem Weg zu Robben Island haben wir Delfine, Pinguine und Robben an unserem Boot vorbei springen sehen! Das war das erste Mal, dass ich einen Delfin in freier Wildbahn gesehen habe!
Ansonsten ist es schwierig, was hervorzuheben, denn der ganze Aufenthalt in Südafrika war eine 1
Und zur Organisation von wayers kann ich sagen:
Ich fand es sehr gut und qualitativ hochwertig, dass meine vielen Fragen sehr schnell und dann auch super hilfreich beantwortet wurden! Dass ein Flugangebot zusammengestellt wird, fand ich auch sehr hilfreich (nach mehreren Beratungen etc habe ich sogar 4 zusammen gestellt bekommen, top!).
Unsere Betreuerin, die für unser Appartement zuständig war, war zuverlässig, gerne mal unpünktlich, aber das liegt daran, dass es ihre Mentalität ist. Also kein Problem, konnte man mit leben. Manchmal gab es einige Probleme mit den Supermarkt-Gutschein-Karten (Verspätung oder weniger Geld drauf als bei anderen), aber das wurde dann auch behoben.
Wenn es Probleme im Haushalt gab (wie z.B. verstopftes Waschbecken), wurden diese recht schnell beseitigt.
JA, ES WAR DEFINITIV EINE GUTE UND RICHTIGE ENTSCHEIDUNG (eine der Besten in meinem Leben!), DIESE REISE ZU MACHEN! UND JA, DIESER AUFENTHALT HAT MICH REIFEN LASSEN!
Macht solch eine Reise, genießt die Zeit, nehmt alles mit was geht und sucht nicht das Haar in der Suppe, wenn mal etwas schief läuft oder es nicht hundertprozentig glatt läuft! Macht das Beste aus jeder Situation, sammelt Erfahrungen und habt die Zeit eures Lebens!