Ich habe mir Südafrika von der Natur her so vorgestellt, wie man es in vielen Dokumentationen im Fernsehen sieht. Ich habe mit vielen exotischen Tieren und einer, im Vergleich zu den grünen Feldern Deutschlands, kargen und steppenartigen Landschaft gerechnet. Die Kultur und die Menschen sind so offen und freundlich, wie man es oft hört.
Die Zeit während meines Praktikums war sehr schön! Ich wurde jeden Tag mit einem Lächeln begrüßt, alle haben sich gefreut, dass ich da bin – Lehrer und Schüler. Ich wurde überall mit einbezogen und war mit meinen blonden langen Haaren immer spannend für die Kinder, mit denen ich viel Spaß hatte und viel gelacht habe.
Ich bin um 6:15 Uhr aufgestanden, habe gefrühstückt und dann wurden wir von unserem Transfer abgeholt und in unsere Projekte gefahren. Anna (meine Projektpartnerin) und ich waren gegen 7:15 Uhr in der Schule und haben zunächst der allmorgendlichen Ansprache der Direktorin zugehört und den Kindern, wie sie gesungen haben und ein Gebet sprachen. Dann wurden wir von den Lehrern angesprochen, die Hilfe von uns wollten und mit ihnen sind wir dann in die Klassen und haben uns dort am Unterricht beteiligt. Meist am Mathe-Unterricht, in dem wir gemeinsam mit den Kindern Aufgaben bearbeitet und viel erklärt haben. Ich mochte diese Aufgaben, da wir immer etwas zu tun hatten und die Kinder dankbar für unsere Erklärungen waren.
Da ich kein Lehrer werden möchte, waren es für mich keine Berufserfahrungen, sondern eher Lebenserfahrungen, die ich sammeln konnte. Ich habe die unglaubliche Freude der Kinder genossen und ein wenig des Schulsystems von Südafrika mitgenommen, in das noch viel Arbeit gesteckt werden muss. Es ist nicht mit dem zu vergleichen, was ich aus Deutschland kenne. Ich habe durchweg positive Erfahrungen mit der neuen Kultur und Bevölkerung gemacht! Die Kultur ist eine ganz andere, es wird viel gelacht und vor allem viel getanzt! Die Menschen sind aufgeschlossen und freuen sich, dass man in ihr Land kommt, um ein klein wenig zu helfen. Woran ich mich gewöhnen musste, ist, dass in Südafrika eben auch Dinge etwas dauern können. Die deutsche Pünktlichkeit, oder, dass etwas gleich erledigt wird, erlebt man dort nicht. Dann hört man immer „Das ist eben Südafrika!
In der Freizeit waren wir oft in den nahegelegenen Restaurants essen. An den Wochenenden waren wir sehr viel am wunderschönen Strand von Sodwana und haben uns ausgeruht, waren baden, auch zwei Mal Schnorcheln mit Delfinen und anderen Meeresbewohnern und tauchen. Ein Freizeithighlight war der Ausflug in den Krüger Nationalpark.
Die ganze Zeit in Südafrika war schön; wir waren eine tolle Gruppe und haben viel gelacht. Ich mochte die vielen gemütlichen Abende. Zahlreiche schöne Momente habe ich auch in der Schule gesammelt, durch das Spielen und Tanzen mit den Kindern. Besonders gut hat mir die ganze Kommunikation und Organisation im Voraus gefallen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich mit jeder Frage an wayers wenden konnte und ich schnell eine Antwort bekomme. Ich habe mich sehr sicher vor meiner Reise gefühlt und hatte keine Bedenken, dass etwas schief geht.
Während meiner Zeit in Südafrika habe ich dann nichts mehr von Praktikawelten gehört. Ich hatte gedacht, dass man dort auch noch mehr von der Organisation mitbekommt, aber dem war nicht so. Ich habe es aber auch nicht sonderlich vermisst. Die Betreuer vor Ort hatten immer ein offenes Ohr für uns und haben alles Nötige mit uns besprochen. Manchmal lief es etwas chaotisch zu, aber auch da hieß es „Das ist Südafrika“. Und da das Wesentliche immer funktioniert hat, war das auch ok.
Südafrika ist ein tolles Erlebnis, was ich nur jedem ans Herz legen kann! Es ist ein wunderschönes Land und ich weiß schon jetzt, dass ich zurückkehren werde. Ich war leider nur einen Monat dort, aber auch in dieser kurzen Zeit habe ich etwas für mein Leben gelernt und die Fröhlichkeit der Südafrikaner mitgenommen. Mein Tipp: Genießt die Zeit! Wir haben das große Glück, dass uns die Welt offen steht. Versucht, den Menschen dort etwas von euch und eurer Kultur zu geben und seid offen für deren Kultur, sie kann euch nur bereichern!