Von Montag bis Freitag hatten wir immer ein Plan. Überwiegend ging es bereits um 06:00 Uhr los, da die Sonne so früh aufging. Mein Tag startete mindestens 1 1/2 Stunden davor, um den ruhigen Morgen und die Stille genießen zu können. Dann hatten wir unterschiedliche Transects und CamTraps. Bei den Transects ging’s darum, in gewissen Streckenabschnitten vom Gebiet, alle Tiere zu zählen, deren Geschlecht zu bestimmen, sowie die Distanz und die Koordinaten. Diese Infos wurden in Excel Listen eingetragen und werden für Forschungen und Studien an Unis verwendet. Bei den CamTraps haben wir die SD-Karten gewechselt und die Bilder ausgewertet mithilfe eines eigenen Programms. Um 13:00 gab es immer Mittagessen. Zudem haben wir auch Pyramids gemacht, dass sind Beton-Pyramiden, die rund um Marulabäume gestellt werden, um diese vor den Elefanten zu schützen. Ab und zu haben wir auch Reserve Work gemacht, wo wir Sträucher, Bäume geschnitten haben, oder Holz gesammelt haben, aber auch eine Straße repariert, um dort besser fahren zu können.
Freitags sind wir immer gemeinsam zur Brücke gegangen um uns dort den Sonnenuntergang anzusehen. Im generellen haben wir uns jeden Tag den Sonnenuntergang angesehen – meine persönlichen Highlights. Dann am Abend gab es Abendessen und wir sind gemütlich zusammengesessen, haben geredet, gelacht und/oder spiele gespielt. Ins Bett ging’s meistens um 22:30-23:00 Uhr.
Jaco und Devon, die beiden Camp Manager waren jederzeit für uns da, um sich unsere Belange anzuhören und haben jede Frage beantwortet. Auch so haben sie sich immer erkundigt, ob alles in Ordnung ist. Durch die beiden, und deren große Ansammlung von Wissen, habe ich unglaublich viel dazu gelernt
Ich habe dort gelernt mehr gelassener zu sein, da oft für mehrere Stunden nichts zu tun war hatte man durchaus viel Freizeit, was am Anfang etwas schwer für mich war. Jedoch waren die Vorträge, Transects und CamTraps umso interessanter und auch wenn wir Reserve Work gemacht haben, hatte ich immer großen Spaß und aber vor allem während meines gesamten Aufenthalts unglaublich großen Respekt vor den Wildtieren und deren Lebensraum.
Während meiner Zeit in Südafrika habe ich deutlich die Unterschiede zu Europa gesehen. Die Menschen die am wenigsten haben sind immer die, die am meisten geben. Zudem hat man auch gemerkt, dass sie sehr dankbar für alles sind. In meinem Projekt habe ich auch gemerkt, dass ich auch etwas verändern kann, vielleicht nicht für die Menschen dort, aber für die Tiere, um ihren natürlichen Lebensraum und ihre Sicherheit dort gewährleisten kann.
Ich habe ein besseres Bild bzw. Verständnis entwickelt, die Dinge, die für mich zuvor eher selbstverständlich waren, wie beispielsweise immer Wasser zu haben, mehr wert zu schätzen. Die Kultur in Südafrika finde ich einfach nur beeindruckend. Die Leute sind alle unglaublich freundlich und sehr respektvoll, zudem können sie alle Englisch und sind verspüren eine Lebensfreude, die ich gerne hätte.
Meine schönsten Momente waren definitiv die Sonnenuntergänge, die fühlten sich ehrlich gesagt einfach nur surreal an und haben mir einfach die Chance gegeben, kompletten Frieden zu finden. Zudem war mein größter Wunsch Löwen und Elefanten Babys zu sehen, damit wurden wir beglückt und es war einfach nur unglaublich. Es gab sehr sehr viele lustige Momente, vor allem durch die anderen Volunteers, wir haben in so vielen Situationen gelacht. Mein ungewöhnlichster Moment war ehrlich der Heimflug, irgendwie fühlte sich alles surreal an und als ich zu Hause war, hatte ich das Gefühl, nie in Afrika gewesen zu sein.
Ich bereue keine Sekunde, dass ich mich dafür entschieden habe, auch wenn ich vielleicht, im Nachhinein etwa anders planen würde und vielleicht ein anderes Projekt zusätzlich gemacht hätte, war es eine absolut einzigartige Zeit. Er hat mich sofern weitergebracht, dass ich mir zu 100 % zutraue, alleine zu reisen und dass es oft gar nicht so schwer ist neue Leute kennen zu lernen als zuvor gedacht. Ich bin selbstbewusster geworden und auch etwas aus mir heraus gekommen.
Genießt die Zeit und überlegt und zerbrecht euch nicht zu viel den Kopf. 🙂