Ich habe mir, um ehrlich zu sein, nicht sonderlich viele Gedanken über meine Arbeit gemacht. Ich habe mich einfach darauf gefreut mit Kindern zu arbeiten und wollte nicht enttäuscht sein, wenn meine Erwartungen vielleicht zu hoch sind. Das Land habe ich mir einfach nur unglaublich schön und vielseitig vorgestellt. Ich habe mich auf zahlreiche Ausflüge gefreut, bei denen ich zusammen mit den anderen Freiwilligen das Land entdecken kann. Wie ich mit dem großen sozialen Unterschied, was arm und reich angeht, klarkommen werde, so war ich am Anfang noch etwas skeptisch. Man lernt allerdings vor Ort so viele verschiedene Menschen kennen, wenn man offen auf sie zugeht, sodass ich jetzt sagen kann, dass das absolut kein Problem ist. Es macht sogar Spaß die verschiedenen Lebensarten der Menschen kennenzulernen, die ja eigentlich auf engstem Raum leben aber doch total unterschiedlich sind.
Eigentlich hatte ich nicht wirklich eine Vorstellung wie es dort werden wird. Ich wollte das einfach mal auf mich zukommen lassen aber es hat dann alles übertroffen, was ich mir insgeheim vielleicht doch vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich dort so gut mit den Lehrern und den Kindern verstehen werde. Ich habe die Kinder so schnell in mein Herz geschlossen und andersherum genauso. Wir hatten wirklich jede Menge Spaß und der Abschied war am Ende meiner Zeit wirklich sehr, sehr traurig.
Wir wurden morgens um 07:30 Uhr abgeholt und in unser Projekt gebracht. Dort haben wir dann mit den Kindern gesungen, gespielt, gebastelt, getobt, ihnen vorgelesen und ihnen beim Essen geholfen. Später haben wir sie dann ins Bett gebracht und wurden meistens gegen 14:30 Uhr wieder abgeholt.
Mir hat der Aufenthalt und die Arbeit dort auf jeden Fall gezeigt, dass ich einen sozialen Beruf ausüben will und mit Kindern arbeiten möchte. Man hat jeden Tag eine neue Herausforderung zu meistern und dadurch auch jede Menge Abwechslung!
Obwohl der gesellschaftliche Unterschied in Südafrika sehr stark ist, so habe ich alle Menschen als sehr offen, liebenswert und freundlich wahrgenommen. Alle Menschen sind zufrieden mit ihrem Leben, egal ob reich oder arm. Sie versuchen das Beste daraus zu machen und sind immer für einen Spaß zu haben. Sie sind sehr interessiert und freuen sich, wenn man mit ihnen redet ohne Mitleid zu haben. Die Menschen wirken nicht als wären sie neidisch.
Nach dem Projekt waren wir meist zusammen am Strand. Abends haben wir gemeinsam gekocht und Karten gespielt. An den Wochenenden haben wir zusammen das Land erkundet und zahlreiche Ausflüge in und um Kapstadt gemacht. Abends waren wir oft Feiern und an den Sonntagen auch gerne mal auf einer Township-Party. Die perfekte Möglichkeit Einheimische kennen zu lernen und einfach nur Spaß zu haben. In den Weihnachtsferien haben wir mit dem Auto einen Road Trip über die Garden Route bis Durban gemacht.
Mit dem wayers-Team in Deutschland hatte ich nicht so viel Kontakt. Die Reiseunterlagen waren allerdings stets pünktlich bei mir und auch so ausführlich, dass man eigentlich auf alles vorbereitet war! Die Betreuung vor Ort war gut. Mindestens einmal pro Woche kam ein Koordinator vorbei um sich nach unserem Wohlbefinden und unseren Anliegen zu erkundigen. Die Koordinatoren waren immer freundlich und hilfsbereit. Besonders positiv war unser Fahrer. Er hat uns immer, Tag und Nacht, abgeholt. Egal wo, egal wann! Was auch immer wir für Probleme hatten, er war sofort da um uns zu helfen!
Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung nach Südafrika zu gehen. Ich hätte die Zeit zwischen Schule und Studium nicht besser nutzen können. Man lernt so viel über sich selbst und weiß nach der Zeit auf jeden Fall zu schätzen, was man daheim hat! Für meine Studien-/ Berufswahl hat mir der Aufenthalt insofern geholfen, dass ich jetzt weiß, dass ich später im sozialen Bereich arbeiten will. Am liebsten mit Kindern.
Seid auf keinen Fall enttäuscht wenn es am Anfang nicht so ist wie ihr euch das vorstellt. Gebt den Kindern und dem Projekt ein bisschen Zeit. Man gewöhnt sich so schnell an alles und kommt mit Dingen zurecht von denen man denkt sie stören einen! Seid offen für neue Menschen und eine andere Kultur. Versucht so viel wie möglich zu sehen und zu machen. Ruhig auch mal auf eigene Faust, da lernt man das Land und die Kultur sehr gut kennen!