Ich wollte mir gar nicht weiter vorstellen sondern einfach nur aufgeregt sein und das Unerwartete erwarten. Ich habe mich mit Australiern, Engländern, Costa-Ricanern und natürlich auch Deutschen angefreundet. Die Koordinaten vor Ort waren mir auch sehr sympathisch. Man konnte viel mit ihnen lachen. Es war ein tolles Gefühl, wenn eine Schildkröte an mir vorbei gerobbt kam und die kleinen Schildkrötenbabys ins Meer flitzen zu sehen. Ich hatte in Costa Rica die bisher schönste Zeit meines Lebens und ich werde diese Zeit niemals vergessen..
Man wurde am Anfang in eine Gruppe eingeteilt. Die Aufgaben waren an sich nicht so schwer. Einige Aufgaben dauerten nur wenige Minuten wie zum Beispiel das Equipment reinigen oder das Haus außen oder innen sauber machen. Es gab aber auch eine Aufgabe, das Temperaturen-und Abstand der Tiere-Messen, die ungefähr 5 Stunden am Tag beanspruchte. Dann gab es noch Tracks zählen und natürlich die Nachtpatrouille, die schon mal von abends um 7 Uhr bis morgens um 4 Uhr dauern konnte. Das Temperaturen messen war manchmal sehr anstrengend, aber trotzdem ganz gut. Wenn es zu anstrengend war hat man eben mal eine Pause gemacht und ist kurz ins Meer rein gehüpft. Meine Lieblingsaufgabe war das Tracks zählen. Dazu musste man zwar sehr früh aufstehen, aber für die Ausblicke hat es sich immer gelohnt. Einfach nur wundervoll.
Ich habe Spanisch gelernt und mein Englisch verbessert. Ich habe mein Leben in Deutschland mehr zu schätzen gelernt und vor allem eine warme Dusche. Ich habe viele neue Tierarten gesehen. Ich habe unter einem Wasserfall gebadet und bin aus 143 Metern in die Tiefe gesprungen. Ich habe gelernt mich mehr zu trauen und das Leben zu genießen. Ich habe auch Dinge gegessen, die ich in Deutschland nie essen würde. Und ich fange an zu glauben, dass Costa Rica wirklich, dass glücklichste Land der Welt ist. Seit ich wieder in Deutschland bin kommen mir die Deutschen sehr unfreundlich und ungeduldig vor. Ich vermisse die Gelassenheit und Freundlichkeit der Costa-Ricaner.
Ich habe sehr viel unternommen: Ich war mit einer großen Mädelsgruppe in Rincon de la Vieja und habe dort unter einem Wasserfall gebadet. Ich war in Monteverde und habe die Nachtwanderung mitgemacht und das Canopy und den Extremo-Tarzan. Ich war abends in Sámara abends in Bars oder Clubs. Im Projekt waren wir viel am Strand oder wir sind tauchen gegangen oder klettern und konnten wir waren einmal in Tamarindo shoppen und einen wundervollen Sonnenuntergang genießen.
Als unser Betreuer des Projekts den Trinkvorrat umkippte und unser Haus damit unter Wasser stand. Als wir einmal Stromausfall hatten und dann zum Abendbrot einfach die restlichen Nudeln und Pancakes aus dem Kühlschrank aßen und gleichzeitig versuchten unser Essen mit Taschenlampen zu beleuchten, damit wir sehen konnten, was wir da aßen. Als meine Mitbewohnerin ihren Schuh ausschüttelte und ein Krebs raus fiel. Als Costa-Ricaner, Engländer und Deutsche den Berg von unserem Haus runter stürmten um den Sonnenuntergang noch fotografieren zu können. Als wir die Schildkrötenbabys in der Nacht freiließen… und… und… und…
In Deutschland hat alles super gut geklappt. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und zuvorkommend. Die Koordinaten vor Ort kannten sich ganz gut aus und waren auch sehr nett und hilfsbereit, wenn man Fragen und Probleme hatte.
Es war auf jeden Fall eine der schönsten Erfahrungen, die ich je in meinem Leben gemacht habe und machen werde. Es war eine wundervolle Zeit und ich bereue kein Stück, dass ich das gemacht habe.
Erwartet nicht nur am Strand liegen zu können. Packt mit an, denn es ist doch für eine gute Sache! Wer sich nicht auf eine neue Kultur einlassen kann, Ferien möchte oder große Angst vor Tieren und Insekten hat sollte es lieber lassen. Costa Rica ist ein wundervoller Ort und man kann viel erleben und entdecken, aber man muss auch dafür bereit sein und den Luxus hinter sich lassen. Es ist die perfekte Zeit dafür einfach mal abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Keine Sorgen darüber machen, was ich morgen anziehen soll oder ob ich denn auch gut genug aussehe. Einfach mal nicht darüber nachdenken.