Das Land habe ich mir atemberaubend, faszinierend und einmalig vorgestellt. Wunderschöne Strände, faszinierende Landschaften, viele tolle Tiere und natürlich viele Menschen vieler verschiedener Kulturen. Jedoch habe ich mir auch vor Augen gehalten, dass ich in einer anderen Kultur leben werde und meine Ansprüche vielleicht ein bisschen zurück schrauben muss. Aber genau das macht es noch spannender und interessanter.
Auf die Arbeit mit den Kindern habe ich mich wahnsinnig gefreut, mit ihnen zu spielen, zu essen, zu malen, zu basteln oder zu kuscheln. Ihnen einfach nur meine volle Aufmerksamkeit zu schenken hat den Kindern und auch mir eine große Freude bereitet.
Kurz und knapp kann ich sagen, dass es die beste Zeit meines Lebens war. Ich habe viele neue Eindrücke erfahren, neue Kulturen kennen gelernt und Freunde für‘s Leben gefunden. Bilder, Erfahrungen, Eindrücke, Freunde und eine Zeit, die mir kein Mensch auf der Welt mehr nehmen kann, an der ich aber gerne alle daran Teil haben lasse. Natürlich bin ich auch stolz auf mich, dass ich diesen Schritt getan habe und nach Südafrika geflogen bin. Die Zeit mit den Kindern habe ich wahnsinnig genossen und es hat mir eine große Freude bereitet, mit welchen Kleinigkeiten ich diesen Kindern Freude bereiten und ein Lächeln in‘s Gesicht zaubern kann. Auch mit den anderen Freiwilligen hatte und habe ich bis heute ein super Verhältnis. Wir hatten eine wahnsinnig tolle, lustige und gemeinsame Zeit zusammen. Wir haben uns nach 3 Monaten hier in Deutschland alle getroffen, um an unsere gemeinsame Zeit zurück zu denken und in Erinnerungen zu schwelgen. Wir waren und sind immer noch eine super tolle Gruppe. Auch die Zeit in der Sprachschule in Kapstadt und in der Gastfamilie war einfach nur der Wahnsinn.
Mein Tagesablauf sah so aus, dass wir morgens um 8 Uhr im Center anfingen uns mit den Kindern zu beschäftigen. Wir haben beim gemeinsamen Frühstück und Mittagessen geholfen, da die Kinder nicht älter als 3 Jahre waren. Wir haben mit ihnen gemalt, gebastelt, gespielt, getanzt und auch einfach nur mit ihnen gekuschelt. Ebenso haben wir versucht einen geregelten Tagesablauf und eine Struktur in unser Handeln und in den Tagesablauf der Kinder zu bekommen um den Kindern zu zeigen, dass es wichtig ist einen Tagesablauf zu haben. Aber auch, dass sie eine gewisse Sicherheit/Routine hatten und hoffentlich auch noch haben. Wir haben uns aber auch um andere Dinge gekümmert, wir haben zum Beispiel große Poster und Plakate gemalt mit Tieren, Buchstaben, Farben, Zahlen, Gemüse und Obst um ein bisschen Farbe in das Center zu bringen. Aber natürlich auch um den Kindern das Englisch farblich, bildlich und spielerisch beizubringen. Während des gesamten Monats waren wir täglich auch zwei Stunden damit beschäftigt das Klettergerüst und auch die Schaukeln zu streichen, welche am Ende in verschiedenen, kräftigen und bunten Farben den Kindern noch mehr Freude bereiteten und sicherlich immer noch bereiten. Dazu haben wir einige Bäume gepflanzt um für die Zukunft ein bisschen Schatten zu spenden und natürlich auch um an uns zu erinnern. Um 16 Uhr war dann meistens für uns der Arbeitstag zu Ende und wir waren wirklich müde. Jedoch ließen wir es uns nicht nehmen und gingen danach an den Strand oder saßen alle zusammen in unserem Camp, kochten jeden Abend zusammen und hatten eine Menge Spaß. Am Wochenende unternahmen wir dann etwas oder machten uns einen schönen Tag am Strand und braiten (grillten). Natürlich war alles mit einer Menge Spaß verbunden.
Ich habe eine Menge Erfahrungen gesammelt und habe durch die Arbeit im Sozialprojekt und (auch allein durch meinen Auslandsaufenthalt) gemerkt was mir persönlich liegt und woran ich Spaß habe. Mir macht es eine Menge Spaß zu Reisen, Länder und Kulturen kennen zu lernen, Landschaften zu erkunden und Menschen zu helfen und kennen zu lernen. Daraufhin bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich in die Richtung Tourismus möchte aber ich auch bisschen in die Gesundheits- und Sozialschiene will. Und somit fange ich Ende März, zum Sommersemester hin, an Gesundheits- und Tourismusmanagement zu studieren.
Mit der neuen Kultur und der Bevölkerung bin ich super klar gekommen und ich finde sie auch sehr interessant. Das Thema Armut spielt eine große Rolle in dieser Kultur, man muss leider dazu sagen dass es nicht ohne Grund ein Dritte Welt Land ist. Jedoch muss ich sagen, dass die Menschen in Afrika das Wort Armut zum Teil anders auffassen als wir. Es kommt zusätzlich schon auch noch auf das Gebiet an z.B. in ländlichen Gebieten Richtung Osten äußert sich die Armut eher dadurch, dass die Familien recht klein sind und wenig Kinder haben. Im Gegensatz zu Kapstadt, welches ein bisschen mehr dem europäischen Standard entspricht, ist Armut auch wieder anders gekennzeichnet. Eins muss man aber sagen, dass die südafrikanische Kultur und die südafrikanische Bevölkerung die freundlichsten, hilfsbereitesten und lustigsten Menschen sind. Menschen die so hilfsbereit, freundlich und offen zu fremden Menschen sind, habe ich kaum kennen gelernt.
In unserer Freizeit haben wir die meiste Zeit am Strand verbracht. Wir hatten jede Menge Spaß und Langeweile kannten wir nicht. Einen Samstag haben wir eine Safari gemacht, zum Lake Sebaya sind wir auch einmal gefahren und haben dort gefeiert und gegrillt. Eigentlich haben wir jeden Abend zusammen gefeiert, Party gemacht, zusammen gekocht, uns mit den Locals getroffen und hatten riesen Spaß zusammen. In Kapstadt sah es ein wenig anders aus, dort haben wir einiges unternommen, sind zum Cape Point gefahren, auf den Tafelberg gewandert, haben uns auf dem Lionshead einen Sonnenaufgang oder am Strand einen Sonnenuntergang angeschaut. Wir waren auch auf Robben Island und haben die Pinguine besucht J. Und abends wurde dann natürlich auf der Longstreet gefeiert.
Mein lustigstes Erlebnis war als wir „out of petrol“ waren. Wir waren auf dem Rückweg vom Lake Sebaya und hatten kein Benzin mehr, naja hört sich nicht so wild an ABER als unser Auto ausging steckten wir mitten im Busch und das nicht tagsüber sondern mitten in der dunklen Nacht und was noch dazu kam keiner von uns hatte Netz auf seinem Handy. „Nun ja, was jetzt?!“ dachten wir uns und gerieten erst mal in Panik. Wir haben uns auch kaputt gelacht und fanden es auf einer Seite ziemlich witzig. Wir waren aufgeteilt in zwei Autos, als ob es nicht reichen würde ohne Benzin da zustehen, nein, es gab auch noch zwei Wege die nach Hause führten und nun ja das andere Auto mit der anderen Gruppe hatte natürlich den anderen Weg gewählt. Nun standen wir da (klar ohne Schuhe natürlich da wir es bevorzugten Barfuß zu laufen) und machten uns zu Fuß auf den Weg um vielleicht Netz zu finden und um jemand anzurufen. Nach Hause zu laufen, das hatte keinen Sinn, denn wir wären mindestens 4 Stunden durch den Busch gelaufen ohne Schuhe ohne jegliche Taschenlampe. So dachten wir „Okay, lasst uns ein Feuer machen“ um die Tiere von uns zuhalten und auf die anderen zu warten, denn sie würden ja merken dass wir nicht kommen und sich dann Sorgen machen und zurück fahren. So warteten wir mehrere Stunden im Busch von Afrika um ein Feuer sitzend, bei jedem Geräusch zusammenschreckend, lachend und eine Flasche Wein trinkend. Zum Schluss eine Menschenpyramide machend, auf die anderen. Die dann auch laut stark lachend kamen.
Es war die beste Entscheidung meines Lebens nach Südafrika zu fliegen. Das Land, die Leute und die verschiedenen Kulturen faszinieren mich sehr und haben mich noch erwachsener gemacht. Ich habe viel über andere Leute und als aller erstes viel über mich gelernt. Mein Aufenthalt hat mich beruflich weiter gebracht, ich habe gemerkt was mir liegt und woran ich Spaß habe. Aber an erster Stelle stehen einfach die tollen, witzigen und einmaligen Erfahrungen, Situationen und Augenblicke und natürlich meine neu gewonnen Freunde und eine neue Heimat, die ich gefunden habe und die mir keiner mehr nehmen kann und die ich niemals mehr missen will.