Mein Work & Travel Aufenthalt in Neuseeland war meiner Meinung nach sehr erfolgreich. Ich habe in verschiedensten Jobs Erfahrungen machen können und hatte nichtsdestotrotz genug Zeit zum Reisen. Die ersten vier Monate bin ich zusammen mit einer guten Freundin gereist.
Die ersten Tage im Land werden einem sehr einfach gemacht. Wir wurden vom Flughafen abgeholt und direkt zum Partnerbüro und schließlich zum Hostel gebracht. Die Partnerorganisation erledigt das meiste Organisatorische und es gibt eine hilfreiche Präsentation über das Reisen und Arbeiten in Neuseeland. Im Partnerbüro hat man jeder Zeit einen Ansprechpartner, man kann Reisen buchen oder das Internet nutzen. Nachdem wir die ersten Tage in Auckland verbrachten und mithilfe der Partnerorganisation alles Organisatorische erledigten, machten wir einen Trip nach Norden, den wir auch dafür nutzten, einen guten Job zu finden. Wir fingen schließlich zu Wwoofen an. Das machten wir erst bei einer kleinen Familie und anschließend in einem Hostel mit Surfschule, wo wir dann auch die Möglichkeit hatten, selber zu surfen.
Nach etwa drei Wochen reisten wir weiter und übten anschließend den Klischee-Job Neuseelands aus: Wir arbeiteten für knappe sechs Wochen auf Kiwi-Plantagen. Wir erkundeten nach diesem Job die komplette Nordinsel und gönnten uns eine Woche auf Fidschi, bevor meine Freundin zurück nach Deutschland flog.
Für mich ging es dann bald auf die Südinsel und dann sogar nach Stewart Island, Neuseelands „dritte“ Insel. Hier arbeitete ich für drei Monate, bevor ich mich wieder Richtung Norden begab. Ich hatte nun nur noch einen Monat Zeit, den ich nutzte um einige Ecken Neuseelands zu sehen, die ich noch nicht kannte, mich bei Freunden zu verabschieden und noch einmal für zehn Tage Kiwis zu pflücken.
Insgesamt habe ich etwa sechs meiner neun Monate in Neuseeland entweder gegen Geld oder freiwillig gearbeitet, hatte genug Zeit, um die drei großen Inseln ausgiebig zu erkunden und habe viele Freundschaften mit anderen Backpackern, aber auch mit vielen Locals geschlossen.
Meine Top-Jobs:
Mein Top-Job war auf jeden Fall auf Stewart Island, der südlichsten bewohnten Insel Neuseelands, auf der gerade einmal 400 Leute wohnen. Ich wohnte und arbeitete dort für etwa drei Monate, wodurch ich viele der Locals kennenlernen konnte. Meine Arbeit umfasste viele Jobs im einzigen Hotel & Pub auf Stewart Island. Anfangs arbeitete ich einige Male als Kellner und Barista, holte die Fracht von der Fähre ab oder spülte auch ab und zu, bevor ich dann aber hauptsächlich in der Küche eingesetzt wurde. In der Sommerzeit war immer viel los und der Arbeitstag konnte auch schon mal 14 bis 15 Stunden lang sein, ich lernte viele neue Fähigkeiten in den verschiedenen Bereichen und hatte viel Kontakt zu den Einheimischen. Die Arbeit war zwar immer hart, hat aufgrund eines tollen Teams aber auch immer sehr viel Spaß gemacht. Außerdem stellte mir mein Arbeitgeber eine sehr günstige Wohnung, die ich mir mit zwei weiteren Backpackern teilte. Ich hatte mein eigenes Zimmer mit Kingsize-Bett und Meerblick, aß hauptsächlich im Restaurant, da ich ja in der Küche arbeitete und hatte tolle Erlebnisse im kleinen Inselparadies. Meine Zeit auf Stewart werde ich wohl nie vergessen!
Meine Flop-Jobs:
Flop-Jobs hatte ich nicht wirklich. Hätte ich mich in einem Job nicht wohlgefühlt, hätte ich gekündigt. Einer der Vorteile als Backpacker ist nun mal, dass man auch spontan kündigen kann. Reisen ist eine sehr egoistische Sache, warum sollte man also dann Sachen machen, die einem nicht gefallen? Die einzige Arbeit, bei der ich ab und zu den inneren Schweinehund überwinden musste, war, als ich über drei Monate einmal pro Woche freiwillig im Naturschutz tätig war. Ich habe hauptsächlich Rattenfallen ausgeleert und neu gespannt. Manchmal fand ich dann Ratten, die schon gut und gerne drei Wochen in den Fallen steckten und bereits derartig verrottet waren, dass man oft nicht genau sagen konnte ob es nicht vielleicht doch ein ganz anderes Tier gewesen ist.
Highlights gab es für mich in Neuseeland viele und oftmals in verschiedensten Formen.
Ich würde viele meiner Begegnungen mit Neuseeländern als Highlight bezeichnen, da aus vielen sehr gute Freundschaften wurden und ich einige unglaubliche Erfahrungen machen konnte: Auf der anderen Seite habe ich auch viele Abenteuer erlebt und habe Natur gesehen, die ich mir niemals hätte erträumen können.
Die ersten vier Monate meiner Zeit in Neuseeland habe ich ausgiebig die Nordinsel bereist. Ich besichtigte Northland, arbeite an der West Coast, machte mit einer neuseeländischen Familie Urlaub in Coromandel, wo wir mit dem Boot wunderschöne Buchten und Inseln erkundeten, arbeitete und reiste im Landesinneren und kam bei Freunden an der Ostküste und in der Hauptstadt Wellington unter. Ich reiste anschließend die Westküste der Südinsel hinunter, besichtigte den Milford Sound und setzte nach Stewart Island über, was ich hauptsächlich während einer 100 km Wanderung erkundete. Von Stewart Island aus besuchte ich auch ab und zu Ulva Island, eine unbewohnte Insel ohne Raubtiere.
Als nächstes ging es die Ostküste der Südinsel hinauf sowie in die neuseeländischen Alpen, bevor ich auf der Nordinsel nochmals Freunde besuchte und schließlich von Auckland aus weiterflog. Außerdem flog ich zwischendurch nach Fidschi und Tonga.
Ich bin hauptsächlich mit dem Bus gereist, habe aber auch hin und wieder hitchhiking ausprobiert, was in Neuseeland sehr einfach ist. Wenn ich nur sehr kurz in einem Ort war, habe ich meist in Hostels geschlafen. Ansonsten habe ich gecouchsurft, Nachtbusse genommen und für drei Monate hatte ich meine eigene Wohnung. Zudem bin die meiste Zeit bei Freunden untergekommen. Außerdem habe ich eine Nacht in einem Marae, einem Versammlungshaus der Maori, verbracht. So habe ich viel Zeit mit den Locals verbringen können. In Hostels unterzukommen gefiel mir meist nicht sehr gut, weil man oft so viele Deutsche trifft, dass man kaum Englisch sprechen muss.
Die Betreuung durch wayers hat mir gut gefallen. Tatsächlich braucht man selber nicht viel vorzubereiten und hat dennoch keine Probleme. Ich fand gut, dass man bereits vor Abreise eine Liste der Mitreisenden bekommt, sodass man schon einmal Kontakte knüpfen und gegebenenfalls Reisepartner finden konnte. Wenn immer ich Fragen zur Reise, zu den Visa oder Ähnlichem hatte, konnte ich wayers erreichen. Einmal im Zielland angekommen, übernimmt die Partnerorganisation dann und die Betreuung vor Ort fand ich auch super. Besonders die ersten Tage muss man sich selber kaum Gedanken machen, da die Partnerorganisation alles übernimmt. Man kann sich erst mal auf das Land einstellen und sich an alles gewöhnen. Im Büro kann man Tipps zu Reisemöglichkeiten kriegen, nach Jobs suchen oder andere Reisende treffen.
Meine Entscheidung nach Neuseeland zu gehen, habe ich nicht ein einziges Mal bereut! Es ist ein einzigartiges Land, die Leute sind super freundlich und es gibt so viel zu erleben. Ich habe viel gelernt, bin selbstständiger geworden und verstand, dass Leute viel zu oft von Vorurteilen geprägt sind. Ich denke, dass man niemals urteilen sollte, bevor man sich ein eigenes Bild von etwas gemacht hat. Ob es Essen ist, das man nicht kennt, ob Leute anders aussehen oder komisch sprechen…Macht Euch selber ein Bild, bevor ihr urteilt. Mit meiner Reiseroute bin ich auch sehr glücklich! Ich sah wunderschöne Teile der Welt und bin begeistert von der Gastfreundlichkeit, die ich überall erlebte. Oft wurde ich überrascht von der Vielfalt in Neuseeland sowie auch in Australien. Man kann zwei Stunden mit dem Auto fahren und auf einmal sieht alles anders aus. Was ich bald lernte, war, dass man niemals alles sehen kann. Während ich anfangs oft enttäuscht war, wenn ich etwas nicht sah, bin ich jetzt umso glücklicher über alles was ich erlebe! Die Welt ist zu groß und es gibt zu viel zu erleben. Man sollte einfach schätzen, was man hat. Meistens ist es schöner viel Zeit für wenig zu opfern als nur von Ort zu Ort zu springen. Außerdem lernte ich, dass oft diejenigen mit dem geringsten Besitz die Glücklichsten sind.
Bucht und plant nicht alles im Voraus. Oftmals sind die spontanen Entscheidungen die besten. Wenn es einem irgendwo besonders gut gefällt, ist es umso besser, wenn man einfach mal länger bleiben kann und nicht durch irgendeine Buchung bald schon wieder weiterreisen muss.“