Ich wusste zwar, dass mein Zielort an der Küste liegt und ich während der Regenzeit vor Ort bin und es daher nicht wie in der Savanne aussehen kann, aber ich war trotzdem überrascht wie grün es dort war mit sogar größeren Waldgebieten.
Außerdem habe ich mir den Ort zwar schon klein, aber auch enger besiedelt vorgestellt. Einzelne Häuser liegen dort aber meistens überall weiter verstreut. Hinsichtlich meiner Arbeit habe ich mir gewünscht, dass ich gut aufgenommen werde von den Schülern und Lehrern, was auch der Fall war. Die Arbeit im Projekt war sehr gut. Ich wurde von Schülern und Lehrern herzlich aufgenommen, so wie ich es auch gehofft hatte und die Zusammenarbeit mit ihnen hat echt Spaß gemacht. Außerdem hatte ich immer was zu tun. Ich hatte auch das Gefühl gebraucht zu werden. Denn ich finde es gibt nichts Schlimmeres als sich überflüssig und unnütz bei so etwas vorzukommen.
Der Schultag startete so gegen halb acht morgens bzw. dann, wenn alle Schüler da waren. Bevor alle in ihre Klassen gegangen sind, versammelten wir uns einmal zum Beten und die Lehrer bzw. der Schulleiter hielt ein paar Ansprachen oder teilte ein paar wichtige Informationen mit. Ich bin dann in meine jeweilige Klasse gegangen, hauptsächlich in die zweite Klasse und habe den Lehrer bei allem möglichen unterstützt. Meistens habe ich die Hausaugabenhefte in Mathe und Sprache korrigiert oder den Schülern bei ihren Aufgaben geholfen. Zusammen mit einer anderen Freiwilligen habe ich den Sportunterricht der Mädchen geleitet. Ab eins bis zwei hatten die unteren Klassen freie Gestaltung und ich habe mit ihnen gespielt oder gemalt.
Meiner Meinung nach habe ich einen guten Einblick in das Berufsfeld des Lehrers und das Wesen einer afrikanischen Schule erhalten. Ich finde, ich konnte durch meine Arbeit in der Schule einen guten Einblick in die afrikanische Kultur und Lebensweise/Lebenseinstellung erhalten, was mir geholfen hat diese besser kennen zu lernen und zu verstehen. So haben die Südafrikaner z.B. eine ganz andere Einstellung zur Zeit. Sie gehen damit, wie mit vielem, viel entspannter um als wir in Deutschland. Durch die Medien erhält man teilweise auch einen etwas einseitigen Blick auf bestimmte Dinge, wie z.B. die Gewalt. Natürlich ist es ein ernstzunehmendes Problem vor Ort, aber man übersieht dadurch leicht, dass der Großteil der Menschen friedlich und ehrlich ist. Außerdem habe ich von den Kindern gelernt, dass ihnen die Familie und auch Religion sehr wichtig ist.
Alles in allem sind die Südafrikaner ein sehr lebensfrohes, freundliches und Fremden gegenüber offenes Völkchen. Unter der Woche nach der Arbeit habe ich meistens mit den anderen die Zeit im Camp, am Pool oder mit Karten spielen verbracht. An den Wochenenden waren wir öfter mal am Strand und ich habe geschnorchelt. Eine Safari-Tour und einen Ausflug zu einem See habe ich zusammen mit den anderen auch unternommen, sowie einen Microlight Flight. Manchmal waren wir auch auf einem Fest der Einheimischen, z.B. einem Kochwettbewerb.
Ich habe mich gut informiert gefühlt und auch gut unterstützt, insbesondere bei den Problemen, die aufgetreten sind hinsichtlich meines Projektwechsels und Anreiseschwierigkeiten durch die Flugverzögerungen. Unser Koordinator hat uns gut betreut und für unseren Transfer zum Projekt gesorgt, sowie zum Einkaufen und für Ausflüge stand er uns stets zur Seite.
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung und ich kann jedem einen Auslandsaufenthalt empfehlen. Die üblichen Reden kann ich dabei nur unterschreiben: so eine Reise, besonders wenn man sie auch alleine macht, stärkt die Persönlichkeit und fördert die Selbstständigkeit und man ist offener gegenüber Neuem, ob es nun Kultur, Lebensgewohnheiten oder Menschen sind. Die Möglichkeit auch kürzer als ein Jahr ins Ausland zu gehen finde ich auch sehr vorteilhaft. Hinsichtlich meiner Berufsorientierung hat mich dieses Projekt auch weitergebracht.