Ich habe versucht mir nicht schon vorab allzu genaue Vorstellungen zu machen. Das Land habe ich mir ziemlich europäisch vorgestellt, da ich mich vorab schon ein bisschen informiert habe und erfahren habe, dass dies vor allem in der Gegend, in Kapstadt der Fall sein soll. Über das Projekt bzw. meine Arbeit dort konnte ich mir davor noch keine so genauen Vorstellungen machen.
Schlussendlich wurden meine Vorstellungen ehrlich gesagt sogar noch übertroffen. Das Land verzaubert mit seiner Schönheit und die Leute, die ich getroffen habe waren alle super nett und immer sehr hilfsbereit. Außerdem habe ich viele neue Freunde gefunden. Mit meinem Projekt war ich sehr zufrieden, vor allem da die Angestellten dort fast alle sehr aufgeschlossen uns Freiwilligen gegenüber waren und sich sichtlich bemüht haben unsere Zeit dort noch schöner zu machen.
Morgens um 8 Uhr wurden wir abgeholt und zu unserem Projekt gefahren. Dort angekommen sind wir von den Kindern herzlich begrüßt worden und ich wartete zusammen mit den Kindern auf das Frühstück und half dann indem ich einige Kinder fütterte. Danach beschäftigte ich mich mit den Kindern oder bastelte mit der Lehrerin. Um 10 Uhr gab es dann Joghurt und Obst, das die Kinder selbst mitgebracht hatten. Danach gingen wir entweder raus, bastelten weiter oder ich spielte so mit den Kindern. Um 12 Uhr gab es dann meist Mittagessen und danach gingen die Kinder schlafen. Wir Freiwilligen warteten dann auf unseren Fahrer der meist gegen 13 Uhr kam und uns nach Hause fuhr.
Ich habe gelernt, mit Kindern zu kommunizieren, ohne die Sprache zu können, da die Kinder ausschließlich Xhosa sprachen. Ich denke dass mir das in meiner weiteren Berufslaufbahn in diesem Feld weiterhelfen wird.
Ich finde die Kultur, außerhalb der Townships, lässt sich mit der europäischen Kultur die ich gewohnt bin, sehr gut vergleichen. An die Kultur in den Townships muss man sich erstmals gewöhnen, vor allem da die Arbeitsweise dort sehr anders ist im Vergleich zu uns. Allerdings ist es mir gut gelungen das zu akzeptieren und nicht alles in Frage zu stellen, was die Angestellten in meinem Projekt taten. Zur Bevölkerung kann ich sagen, dass fast alle Einheimischen, zu denen ich Kontakt hatte sehr nett waren.
An den ersten Wochenenden waren wir in Kapstadt und haben die Western Cape Tour sowie die Garden Route Tour mit Hotspots gemacht. Unter der Woche waren wir anfangs oft am Strand, allerdings wurde es mit der Zeit kälter und es war nicht mehr so oft möglich sich in die Sonne zu legen. Abends sind wir manchmal mit den anderen Freiwilligen Essen gegangen oder haben gegrillt. An den restlichen Wochenenden waren wir noch ein paar Mal in Kapstadt, einmal auf der Township Party oder auf dem Wine & Cheese Festival in der Nähe von Stellenbosch.
Der aufregendste Moment war definitiv der Bungee Jump von der Bloukrans Brücke auf der Garden Route! Ein Erlebnis, dass ich mit Sicherheit nie vergessen wird und mit der Betreuung in Deutschland war ich sehr zufrieden. Bei Fragen wurde mir telefonisch sowie per Mail immer sehr schnell weitergeholfen.
Mit unserer Ansprechpartnerin vor Ort waren wir sehr glücklich, sie war immer gut gelaunt und hat uns bei allem weitergeholfen. Besonders gut gefallen hat mir, dass sie auch am Wochenende per SMS immer zu erreichen war und meist auch sofort geantwortet hat, obwohl das ja ihre Freizeit war. Allerdings fand ich es etwas ärgerlich, dass Reparaturen (in unserem Fall, die Badezimmertür und die Toilettenspülung) etwas lange gedauert haben. Im Großen und Ganzen war ich aber sehr zufrieden mit der Betreuung vor Ort.
Auf jeden Fall war es eine sehr gute Entscheidung, nach Südafrika zu reisen. Ich hatte wirklich bis jetzt die beste Zeit meines Lebens dort. Mir war zwar schon vor meinem Aufenthalt klar, dass ich was mit Kindern machen will, aber die Zeit in Südafrika hat mich insofern weitergebracht, dass es mich von diesem Wunsch nicht abgebracht hat, sondern ich eher noch darin bestätigt wurde.
Ich denke für den ersten Auslandsaufenthalt ist es sehr hilfreich, Ansprechpartner vor Ort zu haben und in meinem Fall hat sich das Geld echt gelohnt. Außerdem sollten zukünftige Freiwillige wissen, dass die Arbeitsverhältnisse vor Ort anders sind als bei uns und auch die Arbeitsmentalität lässt sich nicht mit unserer vergleichen. Es kann auch mal vorkommen, dass man den ganzen Vormittag nur rumsitzt und sich irgendwie mit den Kindern beschäftigen muss. Ein festes Programm oder ständige Aktivitäten, wie man das vielleicht in deutschen Kindergärten gewohnt ist, gibt es in den meisten Projekten nun mal nicht. Allerdings haben die Kinder trotzdem sehr viel Spaß, woran sie dich auch sehr gerne teilhaben lassen.