Vor meinem Abflug nach Australien habe ich mir ehrlich gesagt nicht viele Gedanken gemacht. Ich war einfach froh dem normalen Alltag zu entkommen und endlich mal was Neues zu erleben. So richtig aufgeregt wurde ich erst im Flieger als ich das erste Mal Australien von oben sah.
Ich hatte sehr viel Spaß während meines Aufenthalts, hab sofort tolle Freunde gefunden und mit den Jobs hatte ich auch Glück. Während eines zwei Monatigen „Roadtrips“ habe ich tagsüber als „Doorknocker“ gearbeitet, wobei ich sehr viele Australier kennenlernen durfte und mein Englisch verbessert habe. Wir waren ein Team von 12 Leuten und sind jeden Sonntag in eine andere Stadt an der Ostküste gefahren. In dieser Zeit habe ich mich leider von sehr viel Fast Food ernährt, da wir immer unterwegs waren viel gefeiert wurde. Es war der perfekte erste Job. Vor allem das Unterhalten mit den Australiern hat mir super gefallen.
Ich habe 88 Tage auf einer Pferde-Farm gearbeitet. Dort fing mein Tag damit an, alle Tiere zu füttern (Pferde, Vögel, Hühner, Katzen, einen Hund und ein Schwein). Dann hat man die Ställe sauber gemacht und das was eben alles zu tun war. Wir haben Äste und Steine aus den Ställen zusammen getragen, um sie dann zu verbrennen, Wege gefegt, Zäune angemalt usw. Ich hatte dort aber auch viel Freizeit. Ich hatte die heißesten Stunden am Tag frei und konnte den großen Pool dort nutzen.
Außerdem hatte ich einen Tag in der Woche frei, den ich genutzt habe, um die Gegend zu erkunden (Mount Tamborine, Queensland). Als neues Zuhause kann ich eindeutig Brisbane benennen. Dort habe ich mich in einem Hostel pudelwohl gefühlt, weshalb es mich während meines gesamten Work and Travel Aufenthalts ständig dort hin zog. In diesem Hostel hatte ich viele Freunde und dort habe ich mich sogar verliebt. Der Tagesablauf bestand darin, neben meinen Jobs als Doorknocker und Kellnerin, viel mit Freunden zu unternehmen und Spaß zu haben.
Am Wochenende hat man im Hostel mit allen möglichen Leuten zusammen gesessen und sich unterhalten. Da ich nicht viel Geld ausgeben wollte, lernte ich den berühmten „Goon“ kennen, den man sich als Backpacker leisten kann, da dieser Wein mit Abstand am günstigsten ist. In Clubs oder Bars habe ich selten Abende verbracht, da es dort sehr teuer ist. Es war auch immer wieder toll, Abende am Strand, oft mit Lagerfeuer zu verbringen. Meine schönsten Momente waren, als ich viele wilde Tiere zum ersten Mal gesehen habe (Kängurus, Koalas, Krokodile und Schlangen). Außerdem haben mir die schönen Landschaften, Strände und Orte, wie die Great Ocean Road sehr gefallen.
An der Kultur der Australier haben mir die Gelassenheit und die positive Einstellung am Leben gefallen. Mit den Aborigines hatte ich nicht viel zu tun. Einmal saß ich mit ein paar von ihnen zusammen im Kreis und wir haben geredet. Jedoch haben sie mich mit Fragen durchlöchert, weshalb ich nicht viel von ihnen in Erfahrung bringen konnte. Sie waren aber sehr nett. Die meisten Menschen in Australien sind aber sehr freundlich und vor allem hilfsbereit. Wenn man sich mit einer Karte auf den Weg macht, um eine Stadt zu erkunden, kann man sicher sein, dass ein Australier fragt, ob er/sie helfen kann. Das liebe ich an Australiern! Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und finde Australien ist einfach der schönste Kontinent zum Erkunden. Mir hat einfach das ganze Jahr ohne Ausnahme super gefallen und es hab keine Zeit, in der ich Heimweh hatte.
Die Betreuung des Teams in Sydney war gut. Allerdings bin ich nach 2 Wochen bereits weiter gereist und habe die Hilfe nicht oft benötigt. Bei der Farmsuche hat das Team hervorragende Arbeit geleistet. Die Farm hätte es echt nicht besser treffen können und sie war genau in der Region, die ich mir gewünscht hatte.
Es war eine super Entscheidung, nach Australien zu gehen, denn ich hab mein Englisch verbessert, hab viele verschiedene Leute und eine andere Kultur kennengelernt. Außerdem bin ich durch meinen Aufenthalt viel selbstsicherer geworden. Ich habe in Australien herausgefunden, was ich später mal machen möchte.
Vieles muss man für sich selber herausfinden. In Australien hat man die Möglichkeit, alles auszuprobieren und genau das zu machen, was man will. Genießt einfach diese Freiheit! Wer weiß, wann ihr jemals wieder so frei leben könnt.