Ein typischer Tag begann um halb acht Uhr morgens. Wir wurden abgeholt und sind zum Projekt gefahren. Dort habe ich zuerst die Kinder und den Leiter des Kindergartens begrüßt. Dann habe ich den Kindern bei der Morgenwäsche geholfen. Danach half ich beim Füttern der Babys und bereitete anschließend das Mittagessen der Kinder vor. Ich zerkleinerte das Essen, damit es später besser von den Kleinkindern gegessen werden konnte. Anschließend spielte ich mit den Kindern. Es kam nie Input über die Erzieherin, sondern wir Praktikanten ließen uns etwas einfallen. Wir bastelten, tanzten, sangen, spielten und malten. In meinen vier Wochen wurde nie etwas unterrichtet oder gelehrt. Vor dem Mittagessen wurden die Tische und Stühle aufgestellt und danach das Essen aufgewärmt. Dabei half ich beim Füttern der Kleinen und unterstützte die größeren Kinder beim Abräumen des Tisches. Danach war Schlafenszeit und die Kinder legten sich auf die Matratzen, die wir zuvor verteilten und wir wurden vom Projekt abgeholt.
In meiner Freizeit war ich oft in Kapstadt oder Stellenbosch. Ich habe die WOW TOUR über hotspots mitgemacht. Ansonsten war ich shoppen, wandern, am Strand oder ich habe einfach mit meiner Gruppe entspannt.
Der schönste Moment war der Sonnenuntergang auf dem Lions Head! Ich hatte die Berge im Rücken und das Meer vor der Nase und die Sonne auf der Haut! Keine Postkarte, kein Video oder kein Handybild könnte das je wiedergeben. Das muss man einfach selbst erlebt haben.
Ich habe mit den Mädels aus meinem Apartment so viel gelacht, wie lange nicht mehr und bis die Tränen liefen. Allerdings waren das oft Situationsmomente, daher kann ich euch gerade schwer ein Beispiel nennen. Ich fand es ungewöhnlich, dass die kleinen Kinder so fasziniert von meinen glatten und weichen Haaren waren. Ob Junge oder Mädchen, sie haben ewig meine Haare gestreichelt, da sie selbst sehr krauses oder geflochtenes Haar haben. Mein erster Besuch im großen Stadium in Kapstadt war ebenso ungewöhnlich. Uns war nicht klar, wo welche Fans sitzen, da es nicht wie in Deutschland streng getrennt ist. Sie sitzen einfach gemischt und feiern zusammen! Sie respektieren die Meinung der anderen und waren ganz verwundert, als ich erzählte, dass in Deutschland teilweise Polizei eingesetzt wird, da mit Streitigkeiten der Fans gerechnet wird. Es war seltsam das ungewohnte Gefühl der Unsicherheit zu erleben, wenn man sich alleine auf den Straßen Afrikas bewegt. Die Kriminalität lauerte doch überall und war in einem ganz anderen Ausmaß ersichtlich, als ich es gewohnt bin.
Es war eine sehr gute Entscheidung! Ich würde alles nochmal so machen, wenn nicht sogar mit mehr Zeit. Ich war insgesamt neun Wochen in Südafrika und habe zuerst in der Sprachschule direkt in Kapstadt gewohnt. Mit dem anschließenden Social-Care-Projekt durfte ich die andere Seite Afrikas kennenlernen. Das eigenständige Reisen im Anschluss war eine wunderschöne Zeit.