Kanada kannte ich schon durch meinen 5-monatigen Schüleraustausch, freute ich mich aber darauf, das Land bei meinem Abenteuer Work &Travel von seiner anderen Seite (für mich) kennenzulernen. Als Schülerin konnte ich damals nämlich weder reisen noch Leute durch die Arbeit kennenlernen. Doch bei diesem Aufenthalt war ich gespannt auf die Arbeit, die mich erwartete und die verschiedenen Menschen, die mir dabei begegnen würden. Da ich mit meinem besten Freund und einem anderen Freund zusammen das Jahr in Kanada verbringen wollte, planten wir zunächst 3 Monate in Ontario zu bleiben und dort zu arbeiten, dann den Westen des Landes zu erkunden, dort zu arbeiten und zu leben und den Rest der Zeit wollten wir mit unserem erarbeiteten Geld reisen. Wir waren gespannt und hatten zugleich sehr viel Respekt vor allem.
Meine Arbeit im Outdoor-Camp war sehr abwechslungsreich und hat mir sehr gut gefallen. In dem Camp fielen immer wieder andere Arbeiten an, sodass es nie langweilig wurde. Es ist daher sehr schwierig, einen typischen Tag im Camp zu beschreiben, da es keinen typischen Tag gab.Es gab viele Aktivitäten, bei denen wir Kinder beaufsichtigen mussten und ihnen helfen sollten, zu entdecken, dass Teamwork manchmal besser ist als ein Konkurrenzkampf untereinander. Auf der anderen Seite waren es auch kleine Heimwerker- und Housekeeping-Arbeiten. Wir mussten z.B. die Häuser, in denen die Kinder gelebt haben, sauber machen oder auch in der Küche bzw. beim Servieren der Mahlzeiten helfen. Darüber hinaus mussten wir Stühle umräumen, Türen anmalen und ähnliche Aufgaben erledigen, damit das Camp weiterhin in Stand blieb. Bei meiner Arbeit im Skiresort sah mein Tagesablauf meist so aus, dass ich morgens die Sandwiches, Salate und Suppen zubereitete, die wir im Laufe des Tages dann verkauften. Hinzu kam, dass der Betrieb eine Art Pizzaservice war, sodass ich auch Pizzen zubereitet habe. Wie es in einem Gastronomie-Betrieb dazu gehört, waren abends dann die Schließaufgaben fällig: saugen, putzen und so weiter.
Während meiner Arbeiten bei meinem Work & Travel Abenteuer habe ich vieles und vor allem unterschiedliches lernen können. Im Camp habe ich gelernt, dass eine kleine Gruppe junger Menschen unterschiedlicher Altersstufen durch die verschiedenen Aufgaben zusammenwächst und neue Menschen in die große Familie mit aufnimmt, egal wie verschieden die Charaktere der Menschen sind. Wer auch immer Probleme hat, dem wird mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ganz schnell wieder gute Laune gemacht. Eine unglaubliche Erfahrung, die ich um nichts missen möchte. Bei meinem Job im Skiresort habe ich erfahren können, dass es nicht immer eine positive Erfahrung ist, wenn man sich auf andere verlässt.Nach anfänglichen Jobschwierigkeiten habe ich einen Job gefunden, bei dem ich nochmal viele verschiedene, wunderbare Menschen als Kollegen hatte, aber gleichzeitig habe ich auch gelernt mit Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen man nicht so gut auskommt. Für meinen späteren Beruf haben mir beide Jobs natürlich die englische Sprache nähergebracht, sodass ich hoffentlich einen Vorteil habe. Auch sozial hoffe ich, dass mir meine Jobs in Kanada weiterhelfen können.
Während meiner Zeit in Kanada hatte ich mehrere Unterkünfte. Einige waren rundum schön, andere auch schön, aber eben anders. Jede der Unterkünfte war jedoch ihrem „Ort“ angepasst. In einem Outdoor-Kinder-Camp wohnte ich „on site“ in einem Zimmer zusammen mit meinem besten Freund, dort waren lediglich zwei Betten und zwei Regale untergebracht. In unserem Zimmer befand sich, durch eine Presspappentür abgetrennt, auch unser Badezimmer. Anfangs gefiel es uns nicht so gut, besonders weil es sehr dreckig wurde, wenn es nass war, doch wir gewöhnten uns daran und genossen unser Zimmer mit Wellblechdach. In unserem Appartement in einem Skiresort hatten wir dann die erste gemeinsame, selbstfinanzierte Wohnung gefunden. Auch hier war alles dem Environment angepasst. Wir fühlten uns pudel wohl!
Die Kultur Kanadas hat mich bei meinem zweiten Besuch noch mehr in ihren Bann gezogen. Die Freundlichkeit, Offenheit und das entspannte Auftreten wirken direkt abfärbend und man genießt wirklich dort zu sein. Jeder freut sich, wenn man die erlebten Geschichten teilt und Fotos zeigt und ein Stück Leben mit ihnen teilt.
Meine Freizeit sah meistens so aus, dass ich im Camp etwas mit Freunden „unternommen“ habe, zum Beispiel einfach nur zusammen gesessen und gequatscht habe. Im Skiresort war ich an meinen freien Tagen natürlich auch snowboarden und abends habe ich meist mit meinem besten Freund ferngesehen.
Die Organisation, Informationen und Hilfe der deutschen Mitarbeiter waren einfach nur klasse! Jedes Mal, wenn ich bzw. wir ihnen schrieben, kam sehr zügig eine Antwort, die uns entweder gleich weiterhalf oder uns auf andere Seiten verwies, sodass wir dort nähere Informationen planen konnten. Auch unserem Wunsch nach einer Rückflugumbuchung war schnell statt gegeben und verlief reibungslos. Einfach klasse und nur weiterzuempfehlen! Ebenso super war die Betreuung von dem Team vor Ort. Das Team half mir und auch anderen Mitreisenden besonders bei unserer Ankunft in Toronto. Die Mitarbeiter hatten auf herzliche Weise immer eine Lösung. Sogar während meiner Zeit auf Reisen konnte ich, obwohl ich nicht in Toronto war, immer auf den Rat aus Toronto zählen. Vielen Dank dafür!
Mein Aufenthalt in Kanada hat mich sowohl sozial als auch persönlich weitergebracht. Ich habe viel für mich und in Bezug auf andere Menschen gelernt und ich habe ebenfalls mitgenommen, dass auch negative Erfahrungen am Ende gute Erfahrungen sind. Ich würde also sagen, dass die Entscheidung die Richtige war!
Seid einfach ihr selbst und genießt die Zeit. Diese Erfahrung ist eine „once-in-a-lifetime opportunity“, die man auf jeden Fall miterleben sollte!“