Durch einige Erfahrungsberichte und auch Tipps von euch, konnte ich mir schon vorab einiges unter meinem Projekt und dem Land vorstellen. Ich habe mir einen Reiseführer gekauft und mich über Südafrika informiert. Vor Ort hat alles dem entsprochen, was ich vorher gelesen habe. Ich wusste zum Beispiel auch, dass der Gegensatz von arm und reich in Südafrika stark ausgeprägt ist. Aber gerade das hat mein Interesse geweckt.
Ich war sehr gespannt darauf, zu sehen, wie Menschen in den Townships wohnen und ob sie glücklich damit sind. Zuerst dachte ich, dass ein glückliches Leben im Township nicht möglich ist, aber mir wurde das Gegenteil bewiesen. Zwar haben die Menschen dort eine ganz andere Lebensweise, trotzdem konnte man sehen, dass Geld nicht alles im Leben ist und man auch mit wenig Dingen sehr glücklich sein kann. Vielmehr zählt Liebe und Freundschaft.
Am Anfang durchlebte ich einen Kulturschock, der sich aber ziemlich schnell verabschiedete. Man muss offen für alles sein und sich den Gegebenheiten anpassen. Ich habe mich sowohl in meiner Wohngemeinschaft als auch in meinem Projekt sehr wohl gefühlt. Die Liebe, die man den Kindern schenkte, bekam man auch zurück. Leider verging die Zeit viel zu schnell. An den Wochenenden habe ich viel unternommen und jede Minute genossen.
Ich bin jeden Morgen um 07:15 Uhr aufgestanden, habe mich fertig gemacht und gefrühstückt. Meistens wurden wir um 08:00 Uhr abgeholt und zum Projekt gebracht. Dort angekommen gab es dann zuerst Frühstück für die Kinder, welches wir ihnen immer ausgeteilt hatten, nachdem sie gebetet hatten.
Danach haben wir mit den Kindern eine halbe Stunde gesungen. Nach dem anschließenden Toilettengang ging es dann über in die „Lernstunden“. Wir bastelten mit ihnen, wobei sie gleichzeitig Zahlen oder Formen lernten. Um 11:00 Uhr stand freies Spiel auf dem Programm. Auch hier integrierten wir uns und spielten mit. Sie liebten Hände-Klatsch-Spiele.
Essen gab es dann wieder um 12:00 Uhr. Danach mussten die Kinder Mittagsschlaf halten, auf Grund dessen wurden wir leider immer schon um 12:30 Uhr abgeholt. Wir bereiteten die Matratzen vor und brachten sie in die jeweiligen Räume. Mir hat die Arbeit sehr gut gefallen und Spaß gemacht. Am schönsten fand ich die Gesangstunden.
Ich habe gelernt, dass man gerade bei der Arbeit mit Kindern sehr viel Verantwortung übernehmen muss. Auf Dauer kann das auch sehr anstrengend sein, was aber in jedem Beruf so ist. In solchen Kinderprojekten lernt man besonders Geduld, man muss in jeder Situation die Nerven behalten.
Die Menschen in Südafrika sind sehr, sehr hilfsbereit und möchten für jeden das Beste. Auf einer sogenannten Townshipparty konnte ich am besten die afrikanische Kultur kennenlernen.
Abends blieben wir unter der Woche aus Sicherheitsgründen zu Hause. An einem Wochenende machte ich eine Safari, welche das Highlight meiner Reise war. Des Weiteren habe ich Paragliding gemacht. Mit anderen Teilnehmern bin ich zum Kap der guten Hoffnung gefahren, nach Kapstadt, auf die Townshipparty, in die Kirche, in die Somerset Mall, Canal Walk, Woodstock Market, Somerset West,…
Die schönsten Momente war das Safari-Wochenendes, das Paragliding und unsere kleine Abschiedsparty am letzten Tag im Kindergarten.
Die Betreuung vor und während meines Aufenthalts war super. Es war immer jemand erreichbar, hat uns bei Problemen sofort geholfen und hat hinter uns gestanden.
Es war eine sehr gute Entscheidung, ins Ausland zu gehen. Ich habe viel gelernt. Es war auch eine gute Chance, eine bessere Vorstellung des beruflichen Werdegangs zu bekommen.
Das A und O ist es, sich dem Land und der Kultur zu öffnen und zu versuchen, sich anzupassen.