Die Zeit in Südafrika war super! Es war toll das Land kennen zu lernen und dabei nicht nur als Tourist unterwegs zu sein, so konnte ich viel mehr in die Kultur eintauchen. Dabei hat natürlich die Arbeit im Kindergarten sehr geholfen. Dass ich ein Teil der Kindererziehung wurde, helfen und auch zusehen durfte, war für mich sehr spannend, so konnte ich Rückschlüsse daraus ziehen, wie sehr doch die Erziehung im Kindesalter dafür verantwortlich ist, wie ein Mensch später wird und was ihn beeinflusst und was nicht. Ich habe im Kindergarten sehr viel gelernt, auch über die Kultur der Südafrikaner.
Außerhalb des Kindergartens musste ich feststellen, wie groß doch der Unterschied zwischen arm und reich in Südafrika ist. So verbrachten wir den Sonntag oft auf einer Townshipparty, oder besuchten Freunde, die im Township wohnen und am nächsten Tag schauten wir uns pompöse Weingüter an oder riesige Shoppingmalls. Am Anfang war das schwer zu verarbeiten und zu verstehen, doch wenn man die Menschen näher kennen lernt sind gerade Erzählungen über das Leben der Menschen in den Townships besonders spannend, interessant und aufschlussreich.
Meine Erwartungen von Südafrika waren ganz anders und ich bin sehr froh, dass ich meine Vorurteile, die es doch immer schnell sind, aus der Welt schaffen konnte und mir selbst ein Bild dieses wunderschönen Landes und der Menschen machen konnte.
Ich habe gelernt geduldiger zu werden. Ich habe den Kindern zum Beispiel sehr oft versucht die Farben beizubringen, manche taten sich schwer. Außerdem musste ich lernen mit den sehr ungewohnten Erziehungsmethoden umzugehen und habe mich an manchen Stellen einbringen können und Vorschläge gemacht etwas anders zu machen. Das kam oft gut an und hat mich immer sehr gefreut, doch dazu hat Mut gehört und ich habe daraus gelernt, dass es oft sehr weiter bringt über Dinge die einen stören direkt zu reden.
Ein sehr toller Moment war der erste Tag im Kindergarten. Ich kam rein und die Kinder schauten mich erst schüchtern an und plötzlich stürmten sie alle auf mich los und umarmten mich und erzählten mir wie sie heißen und wie alt sie sind. Das haben sie danach jeden Tag gemacht und diese herzlichen Begrüßungen waren doch immer sehr schön. Was außerdem sehr faszinierend war, war das Shark Cage Diving. Mit Neoprenanzug und Taucherbrille ausgestattet warteten wir im Käfig auf die Haie. Als der erste Hai kam und direkt an uns vorbei schwomm, das war schon sehr toll. Wir haben uns auch ein Musical im Township angeschaut, auch das war sehr toll. Die Darsteller hatten so schöne Stimmen und konnten super tanzen, wirklich Wahnsinn!
Meine 3 Mitbewohnerinnen und ich sind morgens aufgestanden und wurden dann von unserem Fahrer abgeholt und in die verschiedenen Kindergärten gefahren. Dort verbrachten wir den Morgen und wurden meistens nach 5 Stunden wieder von ihm abgeholt. Im Kindergarten durfte ich beim Unterricht der Ältesten helfen oder einfach mit den Kindern spielen, singen und tanzen. Oft habe ich auch etwas vorgelesen. Nach dem Mittagessen hatten wir noch viel Zeit und haben meistens noch etwas unternommen. Sind an den Strand gefahren oder haben uns mit anderen Freiwilligen im Café getroffen, sind in einen Nachbarort gefahren, waren surfen oder ab und an in der Mall oder im Kino. Es gab unzählige Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Die Abende haben wir oft auf unserem Balkon verbracht und zugeschaut, wie die Sonne langsam ins Meer sinkt.
Am Wochenende sind wir nach Kapstadt gefahren, oder haben Touren gebucht bei denen wir noch mehr von Südafrika erkunden konnten, zum Beispiel das Cape of Good Hope.
In der Freizeit haben wir Pinguine, Waale, weiße Haie, Robben, Löwen, Elefanten, Zebras, Giraffen, Nashörner und viele andere Tieren gesehen. Haben in tollen Hostels übernachtet, einen Bungee Jump gemacht und viele weiter tolle Sachen. Wir waren oft in Kapstadt und haben dort zum Beispiel in typisch afrikanischen oder südafrikanischen Restaurants gegessen, den Tafelberg erklommen und waren Abends auf der absolut belebten Longstreet unterwegs.
Außerdem haben wir die Wochenenden oft im Nachbarort unseres Wohnortes verbracht, wo wir ab und an in einer Disco waren wo wir viele Leute aus aller Welt kennen gelernt haben die wir danach besucht haben zum Beispiel zum Grillen, die Südafrikaner sind wahrhaftig sehr offene, freundliche, warmherzige und fröhliche Menschen. Wir waren jede Woche beim Zumba und Pilates, das hat immer sehr Spaß gemacht und Mittwochabends haben wir uns mit allen anderen Freiwilligen im Café getroffen und uns über andere Projekte und die jeweiligen Erfahrungen auszutauschen.
Ich war davon fasziniert, wie tief der Glaube im Leben der Südafrikaner verankert ist. Sogar im Kindergarten ist das gemeinsame Gebet jeden Tag Pflicht und in jedem passenden oder auch nicht passendem Moment wird Gott gepriesen. Auf der anderen Seite sind die Südafrikaner die nettesten Menschen die ich je getroffen habe. Total offen, gehen auf jeden zu und meinen Erfahrungen zu folge sehr frei von Vorurteilen. Die tollen Menschen haben den Aufenthalt einfach noch so viel schöner gemacht.
wayers ist ein sehr gut organisiertes Unternehmen. Ich brauchte mich im Prinzip um nichts zu kümmern, sogar mein Flug wurde gebucht. Die Reiseunterlagen waren sehr hilfreich, so wusste ich was ich brauche und vor meiner Abreise noch tun muss. Bei Fragen waren die Mitarbeiter immer sowohl telefonisch, als auch per E-Mail zu erreichen. Auch vor Ort war unsere Projektkoordinatorin immer für uns da. Hat uns einmal in der Woche besucht um mit uns all unsere Fragen zu besprechen und zu fragen wie es uns geht. Auch sonst konnten wir sie immer telefonisch oder über SMS erreichen, was sehr hilfreich war, das sie und beispielsweise geholfen hat ein Hostel in Kapstadt zu buchen.
Der Auslandsaufenthalt in Südafrika war genau die richtige Entscheidung und ich bin sehr glücklich darüber. Ich konnten meinen Horizont über Kulturen, Menschen, Glauben und Vorurteile extrem erweitern und habe dieses Land außerhalb vom Tourismus kennen gelernt, was eine tolle Erfahrung war.
Macht alles was sich euch anbietet und nutzt die Zeit, von Südafrika kann man nie genug bekommen.