Ich habe ursprünglich gedacht, dass die meisten Menschen dort in vollkommener Armut leben und vor allem die schwarzen Menschen recht arm sind. Von meiner Arbeit hatte ich keine genaue Vorstellung, wie es dort sein wird. Ich habe nur gedacht, dass es dort richtig schlimm sein wird!
Die Zeit meines Programms war sehr schön. Da ich mich zur Zeit in Deutschland in der Erzieher-Ausbildung befinde, habe ich sehr hohe Maßstäbe, was Kindergärten betrifft. Ich wollte nun unbedingt die dritte Welt kennenlernen und keinen super Kindergarten wie in Deutschland antreffen. Mein typischer Tagesablauf war, dass ich morgens um 7.00 Uhr aufgestanden bin. Um 8.15 Uhr kam mich unser Fahrer abholen und gegen 8.45-9.00 Uhr war ich dann in meinem Projekt. Dort habe ich den Alltag des Kindergartens miterlebt. Ich habe die Kinder unterrichtet, mit ihnen gespielt, gemalt, gebastelt. Auch die Hygiene wie Zähneputzen und der Gang zur Toilette gehörte dazu. Ab 12.00 Uhr schlafen die Kinder (bis meistens 14.00 Uhr) was ich als schade empfand, da die Zeit mit den Kindern somit etwas kurz war.
In der Freizeit haben wir uns untereinander oft getroffen. Wir waren gemeinsam Essen, haben Spieleabende gemacht oder uns einfach nur zum Quatschen getroffen. Stellenbosch war der Ort zum Feiern und auch die Township-Partys waren super, um Kontakte mit Südafrikanern zu bekommen. Zudem habe ich eine dreitägige Westkap-Tour gebucht (3day western cape), die sehr sehr gut und empfehlenswert war. Natürlich darf man auch die „große“ Stadt „Kapstadt“ nicht verachten, die super ist! (Tafelberg, Robben Island, Rugby etc.)
Beruflich konnte ich viele neue Eindrücke gewinnen. So habe ich einen komplett anderen Tagesablauf und neue Arbeitsmethoden kennengelernt, wie Kinder etwas beigebracht bekommen. Hier lernen die Kinder schon in jungen Jahren die englische Sprache. Sie müssen sehr viel Disziplin zeigen, was in Deutschland durchaus anders gehandhabt wird. Ich habe vieles mitgenommen, so zum Beispiel auch Rituale aus dem Kindergarten, wie z.B. das Beten vor dem Essen. Einige Spiele werde ich auch hier in Deutschland ausprobieren und anderen Kindern mit viel Freude und guten Erinnerungen von Südafrika erzählen.
Da ich leider viel zu kurz vor Ort war, verging die Zeit zu schnell, um die Leute aus dem Land noch näher kennenzulernen. Doch ich muss sagen, dass die Kultur angenehm und offen war. Die Leute interessieren sich für einen und geben einem, gerade in den Townships, viel zurück. Man hat traditionelle Sportarten, Gerichte und Getränke kennengelernt. Andere Teilnehmer und ich wären gerne noch länger geblieben, denn ein Wochenende später haben unsere Projekt-Erzieherinnen uns eigentlich zum typischen „Braai“ Essen eingeladen. Man kam also schnell und gut in den Kontakt mit den Einheimischen.
Der schönste und gleichzeitig traurigste Moment war dann der letzte Arbeitstag. Die Kinder haben für mich getanzt und gesungen. Mir kamen die Tränen, weil dieser Moment so überwältigend berührend war. Auch die dankenden Blicke der Eltern und Geschwister der Kinder waren großartig.
Zur Betreuung durch wayers muss ich sagen, dass ich kaum Fragen hatte. Für mich war von vorne herein alles klar. Meine Frage- und Programmkoordinatorin Juliane hat zeitnah geantwortet und ich fühlte mich von ihr gut rückversichert und sie konnte mir immer weiterhelfen. Recht herzlichen Dank an dieser Stelle auch noch einmal! Vermisst habe ich gar nichts. Alles TOP! Meine Betreuung während des Aufenthaltes vor Ort war auch gut. Mit meinem Betreuuer vor Ort war ich vollkommen zufrieden. Hatte ich Fragen, hat er mir geantwortet und ich konnte mich auf ihn verlassen.
Der Auslandsaufenthalt war definitiv eine super Entscheidung. Zunächst habe ich erstmal viele neue Leute kennengelernt, eine neue Kultur, viele tolle Kinder und eine andere Lebenswelt, die sehr bunt war und so verschieden. Ich habe so viel zu erzählen, da ich viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt habe. Auch die Englisch-Kenntnisse verbessern sich wie selbstverständlich, da man dort nur mit Englisch weiterkommt. Ich würde es einfach jedem empfehlen, so etwas mal erleben zu dürfen. Ich bin froh, dass ich mich das alleine getraut habe.
An die zukünftigen Teilnehmer kann ich nur sagen, dass man das ganze möglichst alleine machen sollte, ohne seine dickste und beste Freundin. So lernt man viel schneller neue Leute kennen und hängt nicht an seinen Leuten. Denn jetzt wo ich zurück bin, habe ich viele neue Leute aus verschiedenen Teilen von Deutschland und selbst aus der Schweiz kennengelernt, mit denen ich auch weiterhin Kontakt halten möchte. Es ist einfach schön, neue Leute und deren Geschichten kennen zu lernen! Traut euch!