Vor meinem Abflug weiß ich gar nicht, ob ich genaue Vorstellungen hatte. Immer wieder wurde mir gesagt, dass das Land Südafrika das schönste Land der Welt sein soll. Aber so richtig informiert habe ich mich nie, weil dazu auch durch das Abitur die Zeit gefehlt hat. Die Arbeit hab ich mir so vorgestellt wie in einem Kindergarten eben. Ich hatte keine hohen bzw gar keine Erwartungen und bin völlig offen in das Projekt gegangen. Natürlich war ich sehr aufgeregt, aber ich habe mich sehr auf das Land und die Arbeit gefreut, weil ich nicht wusste was mich erwartet und nur das Gefühl hatte, dass ich dort etwas ganz anderes sehen würde.
Den gesamten Zeitraum über habe ich an mir eine Entwicklung festgestellt. Zunächst ging man schüchtern in das Projekt, man wusste nicht was einen erwartet. Am ersten Tag hat man die Kinder durchgehend umarmt und einfach zuckersüß empfunden – das waren sie am Ende aber auch noch. Dann haben wir gesehen, wie die Kinder in dem Kindergarten von den Kindergärtnerinnen behandelt wurden. Da waren wir sehr erschrocken und wussten die Situationen nicht einzuordnen. Die Kinder wurden bei dem kleinsten Laut geschlagen, sie wurden angebrüllt und so behandelt wie wir in Deutschland niemals Kinder oder überhaupt Menschen behandeln würden. Die Kindergärtnerinnen hatten einen Eisenstock mit dem die Kinder Schläge auf die Hände bekommen haben. Wir selbst haben diesen Stock ausgetestet und es tat nach zwei Stunden immer noch weh.
Ansonsten war es die schönste Zeit in meinem Leben. Ich habe die Kinder in mein Herz geschlossen und sie einfach lieb gewonnen. Ich selbst bin durch das Projekt viel selbstbewusster geworden und habe gelernt sicher aufzutreten und mich zu behaupten. Die Zeit war einfach nur hammerschön!!
Morgens sind wir nacheinander in unserer Wohnung aufgestanden. Dann ist der 1. ins Bad gegangen und die anderen haben Frühstück gemacht, Kaffee gekocht und und und. Dann haben wir uns angezogen und sind 7:15 mit Monty losgefahren, um dann gegen 8 Uhr im Projekt zu sein. Dort haben wir dann erstmal eine Stunde gewartet, bis die Kinder überhaupt kamen. Dann saßen wir mit allen Kindern zusammen. Eine Lehrerin hat dann eine Geschichte auf Afrikaans vorgelesen und hinterher haben alle gemeinsam gesungen. Danach sind die Kinder in ihre Gruppen gegangen, d.h. sie wurden nach Altersgruppen getrennt. Wir haben uns dann aufgeteilt und jeder ist in eine Gruppe gegangen. Gegen halb 2 wurden wir dann wieder abgeholt. Meist sind wir dann erst in unser Appartement gefahren, waren nachmittags einkaufen, am Strand oder shoppen.
Ich habe gelernt, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss. Ich weiß jetzt, dass ich viel mehr diskutieren muss und auch einmal Nein sagen kann. Außerdem hat mir die Arbeit mit den Kindern so viel Spaß gemacht, dass mir jetzt klar ist, dass ich als Kinderphysiotherapeutin nach Afrika gehen möchte.
Insgesamt weiß ich, dass ich auf jeden Fall wieder nach Afrika fahre, ich weiß nur noch nicht für wie lange.
Ich selbst habe eine Nacht in einem Township verbracht, um einfach diese andere Kultur und die anderen Menschen aus einer völlig neuen Perspektive kennenzulernen. Es hat mich fast erschreckt wie gastfreundlich die Menschen doch sind, obwohl sie einfach nichts haben. Sie haben eine Feier für mich gemacht, sie waren einfach dankbar, dass ich sie besucht habe. Das Gefühl tat einfach gut.
Abends waren wir manchmal essen oder wir haben uns etwas zu Essen bestellt. Wir haben eigentlich alles zusammen unternommen. An einem Wochenende waren wir auf Tour in Richtung Cap Agulhas. Uns fiel immer wieder was ein, aber wir haben auch einfach die Zeit und Sonne genossen um uns an den Strand zu legen und „Urlaub“ zu machen.
Ich denke, dass die gesamte Zeit einfach richtig toll war. Jedes Mal wenn ein Kind einem das Vertrauen schenkt, wenn es einen anlächelt.. all diese Momente sind einfach unbeschreiblich toll. Das i-Tüpfelchen für mich war allerdings die Gardenroutetour. Es war einfach absolut klasse! Die Gruppe war toll, wir haben nur gelacht. Dann waren die Ausflüge klasse: Straußenreiten, Löwenstreicheln, Bungeejump,….
Absoluter Hammer!
Ich war auch sehr zufrieden mit der Arbeit von wayers. Bei jedem Anruf wurde mir immer wieder geduldig eine Antwort gegeben, obwohl dieselbe Frage wahrscheinlich 1000 mal am Tag gestellt wird. Auch die schnelle Zusendung der Unterlagen, etc. hat mir sehr gut gefallen. Also ich war einfach rundum zufrieden und froh, dass ich durchgehend einen Ansprechpartner hatte.
Besonders gut gefallen hat mir, dass wir unseren Koordinator vor Ort die ganze Zeit erreichen konnten.
Ja es war die beste Entscheidung meines Lebens diese Reise zu machen. Ich hab einfach so viel über mich gelernt, aber auch ein neues Land und seine Kultur kennengelernt. Das war einfach klasse. Ich denke, dass ich jetzt viel viel offener auf Menschen zugehen kann und vor allem hab ich einfach gelernt, dass wir dankbar sein können. Wenn ich sehe, wie schlecht es den Menschen eigentlich noch in Kapstadt geht, dann möchte ich einfach nur weiterhelfen. Ich möchte auch ein Teil sein, der die Welt verändert. Und ich bin dankbar, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin, dass ich eine gesunde Familie hab und dass ich einfach hier frei leben kann.
Man sollte einfach offen und ohne Erwartungen an diese Tour rangehen. Die Menschen dort sind einfach so gastfreundlich, so offen und liebevoll, da braucht man sich gar keine Sorgen um etwas machen. Aber um dort leben zu können, sollte man den Menschen auch ein Lächeln zurück schenken und ihnen einfach genauso freundlich entgegenkommen. Und ich denke man sollte auch damit rechnen, dass es anders als in Deutschland ist.