Ich bin mit relativ niedrigen Erwartungen nach Südafrika geflogen und bin erst einmal von den einfachsten Lebensbedingungen vor Ort und unschönen Hilfsarbeiten im Tierheim ausgegangen. Die Arbeit mit den Tieren hat mir dann aber wahnsinnig viel Freude bereitet, ich habe all die lieben Hunde in mein Herz geschlossen.
Es war unglaublich berührend, welches Leid das eine oder andere Tier erleben musste, aber wie freundlich und aufgeschlossen sie uns Menschen dennoch entgegentraten.
Morgens stand als erstes Futterzubereitung für die Hunde auf dem Plan. Dann sind wir mit den ganz kleinen Welpen zum Beine vertreten auf die Wiese gegangen. Danach haben wir kleinere Aufgaben erledigt, wie Fressnäpfe abspülen, Wäsche aufhängen, Flüssigkeiten für den Tierarzt abfüllen, Spritzen zusammenstecken oder ähnliches. Die restliche Zeit stand uns für das Beschäftigen mit den Tieren zur Verfügung. Wir konnten beispielsweise mit den Welpen spielen oder schmusen, die großen Hunde in den Zwingern betüddeln, die Hunde zum Spazieren ausführen oder auch die Katzen streicheln. Am liebsten habe ich mich mit den Hunden beschäftigt, zwei sind mir ganz besonders ans Herz gewachsen.
Durch meine Arbeit habe ich gelernt mein Augenmerk wieder auf das Wesentliche zu lenken, auf das was wirklich im Leben zählt. Berufserfahrungen habe ich in dem Sinne nicht erworben, da ich bereits einen guten Job zuhause in einer ganz anderen Branche habe. Das Projekt war mehr eine Art netter Freizeitvertreib für mich.
An meinem letzten Arbeitstag im Tierheim hat sich zum allerersten Mal ein Hund in meine Arme gekuschelt, der bis dato die letzten zwei Monate völlig scheu war und jeglichem Menschenkontakt aus den Weg ging. Anfassen konnte ich ihn nicht einmal. Seine Reaktion am letzten Tag hat mich absolut überwältigt und ich war sehr fasziniert von diesem Verhalten.