Eigentlich habe ich mir vor meinen Abflug gar nicht so viel Gedanken gemacht, wie es werden wird, weil sowieso immer alles anders kommt. Mir war natürlich bewusst, dass die Leute viel ärmer sind. Außerdem habe ich von Bekannten gehört, dass die Landschaft dort wunderschön sein soll. Die Arbeit habe ich mir ähnlich vorgestellt, wie bei uns in einem Kindergarten, nur das die Kinder ärmer sind und es wahrscheinlich unhygienischer sein wird und die Kultur natürlich anders ist.
Die Zeit während meines Programms war super und genau nach meinen Vorstellungen. Mir hat es echt super gefallen, weil alle so offen waren. Die Mädels im Apartment waren so nett und wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden.
Wir erkundeten gemeinsam die Gegend und machten am Wochenende gemeinsam Ausflüge. Auch im Projekt fühlte ich mich wohl, die Kinder waren so herzlich und umarmten uns ständig und auch die Betreuerinnen waren wirklich nett. Anfangs musste ich mich an die Zustände (Hygiene, Gebäude,…) in meinem Projekt gewöhnen.
Doch nach 3 Tagen war das dann alles normal für mich und ich machte mir keine Gedanken mehr darüber. Ich wusch mir einfach öfters die Hände, dann war das kein Problem
Ich bin immer um 6:30 Uhr aufgestanden. Dann wurde ich um 7:30 Uhr von meinem Fahrer abgeholt. Von 7:50 Uhr bis 12:15 Uhr war ich im Projekt. Morgens habe ich geholfen den Früchstücksbrei auszuteilen. Dann habe ich mit den Kindern gespielt oder wenn ich in einer Klasse war, habe ich den Kindern bei Rechenaufgaben etc. geholfen. Mittags habe ich dann das Mittagessen ausgeteilt und die Matratzen hergerichtet, damit die Kinder nach dem Mittagessen schlafen konnten. Um 13:00 Uhr gab es Mittagessen. Nachmittags sind wir öfters zum Strand, in ein Restaurant, eine Bar oder in ein Cafe gegangen oder haben die Umgebung erkundet. Am Abend sind wir oft am Tisch zusammen gesessen, haben gegessen und geredet bevor wir langsam ins Bett sind.
Meine Erfahrungen, die ich gesammelt habe sind, dass man den Kindern in Europa mehr zutrauen sollte. In meinem Projekt haben 2-jährige selber den Tisch abgeräumt und die Teller gestapelt. Bei uns würde das kein Kind tun bzw. niemand würde es einem Kind in diesem Alter zutrauen.
Auch Konflikte regelten die Kinder meistens untereinander. Es braucht nicht immer jemanden der sich einmischt. Der Kontakt zu den anderen Teilnehmern, sowie zu den Einheimischen war sehr gut. Das Land hat mir super gut gefallen und ich bin auch sehr gut mit der fremden Kultur zurechtgekommen.
Die Leute dort nehmen das Leben viel gemütlicher. Im Supermarkt oder in anderen Geschäften haben die Kassiererinnen überhaupt keine Hektik, obwohl 10 Menschen an der Kasse stehen. Die Leute wirken einfach nicht so gestresst, wie wir Europäer. Außerdem sind sie sehr hilfsbereit und härter im Nehmen.
Ich war abends oft gemeinsam mit den Mädchen aus dem Apartment etwas trinken oder wir haben einfach zu Hause zusammen gesessen. Einmal waren wir in Stellenbosch, etwas Essen und einmal im Kino. An zwei Wochenenden war ich in Kapstadt, habe dort in Hostels geschlafen, habe zum Cape Point eine Tour gemacht, bin auf den Tafelberg gelaufen, war in der Longstrett und im Mama Africa afrikanisch essen, war an der Waterfront, … Ein Wochenende war ich auf der Garden Route und ein anderes auf der Western Cape Tour mit Weinverköstigung. Unter der Woche war ich nachmittags öfters in der Somerset Mall oder am Strand. Einmal war ich auch surfen.
Der schönste Moment war, als ein kleinwüchsiges Kind, das bei mir im Projekt war, die Zahl 13 sagte. Ich war einmal in der Woche in einer Schulklasse und habe dann immer mit Chuma (ein kleinwüchsiges Kind) zusammengearbeitet, weil er sich immer schwerer tat, als die anderen Kinder. Er konnte maximal bis 20 zählen und die anderen Kinder schon viel weiter. Außerdem konnte er die Zahl 13 nicht. Er zählte immer 10,11,12,14,15. Die Betreuerin sagte, dass sie das schon seit 4 Wochen versuchen und es hat noch nicht geklappt. Ich hab mich wirklich gefreut, als er es endlich konnte nachdem wir ganz oft gemeinsam gezählt haben.
Die Anfragen per E-Mail, die Reiseunterlagen, sowie die Erreichbarkeit bei Fragen waren sehr gut. Für mich hat alles gut gepasst. Ich habe die Informationen bekommen, die ich brauchte und fand es auch gut organisiert. Auch die Betreuung während meines Aufenthaltes durch das Team vor Ort war super und genau nach meinen Vorstellungen. Meine Betreuerin war wirklich super nett. Sie hat mir auch geholfen Freizeitaktivitäten (Surfen) zu buchen und war auch sonst immer da, wenn man Fragen oder Probleme hatte.
Ich bin wirklich froh, dass ich nach Südafrika gegangen bin. Ich habe viel gelernt, eine neue Kultur kennengelernt, viele Erfahrungen gesammelt im Projekt und sehr viele schöne Plätze gesehen.
Die Leute dort wirken sehr zufrieden und glücklich, obwohl viele fast gar nichts haben. Das habe ich mit nach Hause genommen.
Die Teilnehmer sollten während ihrer freien Tage versuchen so viel wie möglich vom Land zu sehen. Es ist wunderschön und es gibt so viel zu entdecken. Außerdem würde ich jedem eine Safari empfehlen!“