Vor meiner Abreise nach Südafrika dachte ich, ich könnte in meiner Freizeit, also an den Nachmittagen, spazieren gehen und viel an der frischen Luft sein. Leider war das auf Grund der hohen Kriminalitätsrate nicht möglich. Das hat mich zunächst schockiert und das hätte ich mir vorher auch nicht so vorgestellt. Positiv überrascht war ich von meiner Arbeit in der Pre-School. Zwar dachte ich, dass die Kinder Englisch sprechen, dennoch hätte ich nicht gedacht, dass die Kinder und ich uns auch auf Xhosa, wenngleich manchmal nur mit Einsatz von Händen und Füßen, verständigen können. Die Landschaft an sich hätte ich mir keineswegs so atemberaubend vorgestellt, wie ich sie letztendlich erlebt habe. Definitiv war meine Zeit in Südafrika anders, als gedacht und als ich es mir vorgestellt habe. Jedoch im positiven Sinne. Die Kinder waren sehr zutraulich und trotz der angesprochen Sprachbarrieren haben wir einen guten Weg gefunden, uns dennoch unterhalten zu können. Die Lehrerinnen an der Pre-School haben mich gut aufgenommen und mir sehr viel vom südafrikanischen Schulsystem vermittelt. Mit der Betreuung von wayers war ich mehr als zufrieden. Es hat wirklich alles super geklappt von A bis Z. Besonders gut fand ich die Betreuung vor Ort in Südafrika! Die ständige Erreichbarkeit in Südafrika durch die Mitarbeiter von wayers hat mir sehr gut gefallen. Es wäre immer einer da gewesen, im Falle eines Notfalls.
In der Pre-school dürfte ich viel in einer Klasse mit helfen. Gemeinsam mit der Lehrerin habe ich den Kindern beispielsweiße beim Malen, Basteln oder Rechnen geholfen. Das hat (so bin ich mir sicher) allen Beteiligten sehr viel Freude bereitet. Während meiner Arbeit im Projekt habe ich durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Meine Zeit in der Pre-School hat mich in meinem Berufswunsch, Grundschullehrer, zu werden sehr bestärkt und ich weiß zu 100%, dass ich später mit Kindern zusammenarbeiten möchte.
Ich hatte sehr viel Kontakt zu Einheimischen. Die afrikanische Kultur und das Land sind einfach einzigartig. Dennoch muss man sagen, dass zuerst war alles neu und sehr befremdlich wirkte. Doch die Gastfamilie hat mir vieles über Südafrika und dessen Kultur sowie dessen Bevölkerung erzählt, sodass ich mich schnell einleben konnte. Das hat mir sehr geholfen. Südafrika ist sicherlich ein recht „schwieriges Land“ (auch nach Zeiten der Apartheid) und wird dieses wohl auch noch einige Jahrzehnte bleiben. Dennoch ist besonders die Gemeinschaft, insbesondere in den Townships, positiv hervorzuheben. Das hat mir ganz besonders gut gefallen.
Währen meiner Freizeit am Wochenende standen oft mehrtägige Touren an. Vom Wildlife und den „Big 5 Animals“ (Elefant, Büffel, Gepard, Löwe, Nashorn) bis hin zum südlichsten Punkt Afrikas (Cape Agulhas) über das Kap der guten Hoffnung und einer Township-Tour – alles inklusive. Das war wahnsinnig spannend und ich habe eine Menge über Land und Leute Südafrikas kennengelernt.
Einer meiner schönsten Momente war definitiv die Township-Tour durch Langa. Der starke Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen der Township-Bewohner, zumal die Dankbarkeit dieser, hat mir sehr imponiert. Es war schön zusehen, dass es Menschen gibt, die sich auch mit wenig materiellen Wertobjekten glücklich schätzen und bei denen immaterielle Werte primär angesehen sind. Und natürlich die Arbeit in der Pre-School war immer sehr unterhaltsam und lustig, besonders aufgrund der manchmal auftretenden Verständigungsprobleme.
Südafrika war eine sehr sinnvolle und interessante Erfahrung. Sie hat mich weitergebracht, beruflich wie menschlich
Keine zu hohen Erwartungen, denn Südafrika ist nun mal nicht Deutschland. Vieles ist anders und ungewohnt, aber ohne eine zu große Erwartungshaltung kann mich sehr gut einleben.
Und noch ein Tipp: Wer die südafrikanische Kultur und das typisch südafrikanische Essen unbedingt und jeden Tag kennenlernen und erfahren möchte, dem empfehle einen Aufenthalt in einer Gastfamilie.