Vor der Abreise war ich sehr aufgeregt und habe mich gut vorbereitet durch Erfahrungsberichte und Informationen von wayers. Wochenlang habe ich mich auf die Abreise gefreut und als es endlich soweit war, war es noch besser als erwartet!!! Die Zeit während meines Programms war sehr schön, aber anders, als ich dachte. Die Zeit in der Sprachschule war super. Man hatte immer etwas zu tun und es gab so viel zu sehen. Gemeinsam mit anderen Teilnehmern hat man viel unternommen und es war eine aufregende Zeit. Die Gastfamilie war auch echt super. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich bei einer fremden Familie wohlfühlen kann, aber die Ticos sind so erfahren im Umgang mit Gastkindern und offen für jeden neuen Ankömmling aus Deutschland. Die Einheimischen sind offen für einen Kulturaustausch und zeigen auch gerne was von ihrer Kultur. Man lernt deren Leben richtig kennen. Wenn man selber dann auch offen für neue Erfahrungen ist, kann man viel wertvolles Wissen wieder mit nach Hause nehmen.
Im Projekt selber kam es dann anders als erwartet. Mein Projekt war super. Es macht Spaß in einer Gruppe zusammen zu leben und die etwas erschwerten Bedingungen gemeinsam zu meistern. Aus der wohlbehüteten Gastfamilie rausgerissen kommt man dann in ein Projekt, abseits von der Zivilisation. Die Eingewöhnung war daher etwas schwer, aber nicht unbedingt schlecht. Über der Dusche sitzt dann mal ein Leguan und auf dem Bett eine riesige Heuschrecke, aber das macht auch den Charme des Camps aus. Nie ist man so nah in der Natur wie dort. Der Strand vor der Haustür und das Meeresrauschen bis man einschläft sind einfach super. Meine Eingewöhnung hat eine Woche gedauert, dann kamen die Neuen und man selber konnte nachempfinden, wie es denen gerade ergeht und kann sagen: Hey, lasst das erst mal auf euch wirken und genießt die tolle Zeit, die dann kommt! Die Arbeit war anstrengend, tagsüber bei großer Hitze Holz am Strand sammeln, damit die Schildkröten bei ihrer Wanderung nicht gestört werden und das „Vivero“ nach alten Schalen durchbuddeln… es gab nicht den ganzen Tag was zu tun, aber wenn, war es auch wirklich Arbeit. Das darf man nicht unterschätzen. Die Nachtwanderungen auf der Suche nach Schildkröten und deren Eier waren dafür umso schöner. Es ist imposant zu sehen wie sich ein riesen Felsbrocken aus dem Wasser robbt und sich als Schildkröte entpuppt. Zuzusehen wie sie 100 Eier legt und das Glück zu haben diese retten zu können. Zwischendurch den Sternenhimmel beobachtet und über Gott und die Welt reden. Die Zeit kann man schon sehr vermissen.
Die Unterkunft hat mir gut gefallen. Morgens um 8 Uhr war man automatisch von der Hitze und den Geräuschen darum herum wach. Dann ging es an den Frühstückstisch, an dem es jeden Tag etwas anderes zu essen gab. Unsere Köchin war bemüht das Essen abwechslungsreich zu gestalten. Von dem Nationalgericht Gallo Pinto bis Pancakes und Obst/Müsli war alles dabei. Dann wurde mit den Rangern besprochen, wie der Tag verläuft, was es zu tun gibt und die Aufgaben verteilt. Aufgaben waren dann z.B. das Camp streichen, das Vivero renovieren, Eierschalen ausbuddeln und das Vivero pflegen für die neuen Eier, Holz sammeln, Müll trennen, Strand und Naturpflege. Es war schon anstrengend aufgrund der starken Hitze, aber man hatte auch viel Zeit, über den Mittag und Nachmittag in der Hängematte zu liegen und zu schlafen oder ein Buch zu lesen. Die Ranger haben immer Fußballspiele am Strand organisiert oder es gab eine Fahrt in die Stadt zum Supermarkt. Die nächtliche Aufgabe war dann die Patrouille am Strand. Schildkröten, Spuren und Eier suchen um diese zu retten. Wenn man die Schildkröte beim Legen ertappte, hat man noch das Glück für die Statistik die Daten erfassen zu können (Art und Größe der Schildkröte, wo sie gelegt hat und wie viel). Da die Meeresschildkröte vom Aussterben bedroht ist, ist diese Aufgabe sehr wichtig für den Artenschutz. Es war schön, einen Beitrag für die Umwelt leisten zu können und selber an den Aufgaben und Erfahrungen zu wachsen. Abseits von allen Konsummitteln in einem Camp zusammen sitzen und die Unterhaltung in Form von Kartenspielen, Büchern oder Geschichten erzählen gewinnt wieder mehr an Wert. Es war eine super Zeit an der ich gewachsen bin.
Ich hatte einen sehr guten Kontakt zu anderen Teilnehmern und auch zu den Einheimischen es ein guter Kontakt. Meine Erfahrungen mit der Gastfamilie und den Einheimischen im Camp waren super. Die Ticos sind ein sehr offenes Volk und freuen sich, wenn man denen auch interessiert entgegen kommt.
Mein schönster Moment im Projekt war, als ich nachts die erste Schildkröte aus der Brandung kommen gesehen habe und ich einfach nur beeindruckt war von diesem Augenblick! Ein weiterer schöner Moment war, als ich abends beim Ausgehen von einem Tico zum Tanzen aufgefordert wurde und den Tanz Merengue für mich entdeckt habe! Es hat Spaß gemacht und mir fehlt die Tanzkultur, die jeder Einheimische mit sich trägt, ungemein hier in Deutschland. Und beim Reisen gab es auch viele schöne Momente. Das Schlafen in einer Hängematte in der Karibik oder das Baden in heißen Vulkanquellen im inneren des Landes. Ich habe jeden Moment dort eingesaugt in der Hoffnung, dass die Erinnerungen so länger erhalten bleiben
wayers steht einem bei jeder Frage zur Seite. Und wenn es die 52. Email mit Fragen war, es kam jedes Mal eine ausführliche Antwort zurück. Auch die Reiseunterlagen fand ich sehr gut. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und war so weniger nervös vor der Abreise. Die Betreuung vor Ort war auch gut.
Der Aufenthalt in Costa Rica war die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Das Land ist gut geeignet zum Reisen und für viele tolle Projekte! Leider war ich nur 4 Wochen dort und vermisse die Zeit jeden Tag mehr. Ich will wieder hin und noch mehr Zeit dort verbringen um die Kultur und das Land nicht nur kennen zu lernen, sondern zu leben.
Meine Tipps für zukünftige Teilnehmer sind sich auf das Land einzulassen, offen zu sein und so viel mitzunehmen was mitzunehmen ist, sei es ein Wochenendausflug, ein anspruchsvolles Projekt oder ein Gottesdienst mit der Gastfamilie. Es lohnt sich!