Ich habe mir vorgestellt, dass ich viele neue Leute kennenlerne, sowohl andere Freiwillige als auch Einheimische. Außerdem wollte ich viel von der Umgebung sehen und besondere Dinge machen, die es sonst kaum wo anders gibt, z.B. den Lions Walk.
Über meine Arbeit habe ich mir nur vorgestellt, dass ich wirklich etwas mit den Kindern machen kann, nicht nur in der Ecke sitze. Außerdem war mein Ziel sehr viele Erinnerungsfotos zu machen.
Ich habe in meinem Projekt die Erfahrung gemacht, dass die Kinder und Lehrer waren alle sehr nett waren und es hat viel Spaß gemacht mit ihnen zu arbeiten. Sie haben alle Englisch gesprochen oder zumindest Englisch verstanden. Die Lehrer haben sich mit den Kindern beschäftigt, kennen ihre Familiensituationen und interessieren sich gleichzeitig auch für uns Freiwillige. Sie haben uns Aufgaben gegeben und unseren letzten Tag mussten wir z.B. komplett alleine planen. Um 8 Uhr musste ich das Frühstück vorbereiten, das heißt Cornflakes oder Butterbrote servieren. Danach wurde entweder gesungen und getanzt, gebastelt oder eine Geschichte vorgelesen, wenn diese auf Englisch war habe ich sie vorgelesen. Montags kamen zwei Frauen von der Kirche und haben Geschichten vorgespielt. Um 10 Uhr war Snacktime und danach wurde entweder gebastelt oder gespielt; da die Kinder nach Altersgruppen getrennt waren, haben die Kleineren fast nur gespielt. Um viertel nach 11 musste ich das Mittagessen vorbereiten, Instantnudeln oder mitgebrachtes Essen aufwärmen. Ab 12 Uhr sollten die Kinder schlafen, vorher musste ich dann fegen, die Matratzen auslegen und die Rucksäcke packen. Ich musste mir Lieder und Bastelideen einfallen lassen und den Kindern beibringen auf deutsch bis 10 zu zählen.
Ich habe gelernt, dass es gar nicht so einfach ist Kindergärtnerin zu sein. Man muss immer kreativ sein und die ganze Zeit über sehr aufmerksam, da die Kinder sich teilweise gegenseitig verletzten oder z.B. einen Zaun hochklettern, was sie natürlich nicht dürfen. Außerdem hat wirklich jedes Kind eine andere Geschichte und müssen daher unterschiedlich behandelt werden. Sie freuen sich tierisch über solche Kleinigkeiten wie Orangen oder Pancakes; sie brauchen weniger um glücklich zu sein wie deutsche Kinder.
Meine Erfahrungen mit der Kultur
Die Südafrikaner sind sehr viel freundlicher wie Deutsche, sie grüßen einen, auch wenn man nur auf seine Mitfahrgelegenheit wartet oder sprechen einen an der Kasse im Supermarkt an und fragen wo man herkommt und was man hier macht. Die Tourguides von Hotspots2c waren sehr lustig und offen. Es ist auch witzig, dass der Eintrittspreis für die Townshippartys nur bezahlt werden kann, wenn man Fleisch gekauft hat, dass das Fleisch sozusagen der Eintrittspreis ist. Die Einheimischen können auch richtig gut tanzen, sogar schon acht Jährige und die Braai sind auch richtig gut und lecker. Sie sind auch viel offener beim feiern, sie sprechen einen eher an, auch wenn man mit einer größeren Gruppe da ist, zu der auch Männer gehören. Einer, Big Bill, hat uns sogar durch Kapstadt geführt als wir einen Laden nicht gefunden hatten und wollte dafür nichts haben, wir haben ihn dann trotzdem zum Essen eingeladen. Im Winter kann es allerdings auch ganz schön kalt werden in den Häusern, da diese keine Heizungen haben und teilweise schlecht isoliert sind.
Nach der Arbeit sind wir meistens erst einkaufen gegangen und haben dann etwas gegessen und gespült. Dann ging es entweder zur Wäscherei, bei schönem Wetter zum Strand oder wir haben einfach geschlafen. Ich bin aber auch zum Sheetah outreach gefahren, zur Monkey town und zur Somerset West Mall. Abends waren wir meistens im Casa del Sol oder in verschiedenen Bars. An den Wochenenden habe ich 2 Touren mitgemacht, Safarie & Wildlife und Western Cape Wow. Außerdem war ich öfters in Kapstadt, in der Waterfront, im Canalwalk, im Kino, einmal sogar Paintball spielen, im Schwimmbad von Strand, im Aquarium und im botanischen Garten. Feiern waren wir natürlich auch. Shark diving habe ich auch noch gemacht, Skydiving wollten wir machen, das Wetter hat aber nie mitgespielt, dafür waren wir dann auf einer Townshipparty. Und an einem Wochenende haben wir mit den Leuten aus einem anderen Kindergarten ein Braai gemacht, das war richtig cool.
Es gab sehr viele lustige und schöne Momente, es ist schwer da bestimmte Momente herauszufiltern. Im Kindergarten waren es immer schöne Momente, z.B. als ein Junge, Jayden, nicht ohne mich einschlafen wollte, obwohl es der erste Tag war an dem ich ihn kennengelernt habe. Viele lustige Momente gab es mit meinen Mitbewohnern Marc, Max und Elvira. Ein anderer lustiger Moment war auf der Wildlife & Safari Tour. Olivia und ich waren gut angetrunken und wollten Selfies machen als unser Tourguide zu uns kam um mit auf dem Bild zu sein. Da es aber dunkel war, konnte man ihn nicht auf dem Bild sehen, ich habe mir verkniffen das zu sagen, was Olivia dann sagte „You are too black“! Da wir gut angetrunken waren, mussten wir voll lachen, zum Glück hat unser Tourguide das mit Humor genommen, hat sein Handy als Taschenlampe genommen sodass wir ein vernünftiges Bild machen konnten. Am nächsten Tag hat er uns noch gesagt, dass er es witzig fand.
Was mir besonders gut gefallen hat war, dass wir Monty als Fahrer hatten, den wir 24/7 erreichen konnten. Unsere Betreuerin war bei Fragen zwar auch immer erreichbar, war allerdings nicht immer über alles informiert oder hat uns z.B. nicht gesagt, wann wir unsere letzte Mitbewohnerin bekommen, sodass wir davon komplett überrascht wurden.
Es war eine sehr gute Entscheidung, ich wollte mehr Selbstbewusstsein und das habe ich entwickelt. Wenn man ohne eine Freundin oder einen Freund dort hinfährt, ist man automatisch auf sich gestellt, man muss mit den anderen kommunizieren und aus sicher herauskommen. Man ist natürlich trotzdem nicht wirklich auf sich gestellt, da immer viele Leute um einen herum sind. Es war wirklich eine gute Entscheidung, ich würds wieder machen und kann es jedem nur empfehlen. Man sieht Dinge, die in Deutschland nie erlaubt werden würden, wie z.B. dem Lions Walk oder dem Cheetah encounter.
Wenn man im deutschen Sommer in die Kapstadtregion fährt, sollte man wirklich warme Sachen einpacken, nur wenige dünne da es auch nur wenige warme Tage gibt. Es ist auch gut eine Mehrfachsteckdose mitzunehmen, da es teilweise nur sehr wenige Steckdosen in den Wohnungen gibt. Man muss auch genügend Platz auf den Speicherkarten haben bzw. mehrere dabei haben, da man sehr viele Bilder macht. Man muss auch mehr Geld einplanen als in den gegebenen Informationen drinsteht. Und man darf die Zustände dort wirklich nicht mit Deutschland vergleichen, sonst wird man enttäuscht sein; Südafrika und Deutschland sind zwei vollkommen verschiedene Länder mit verschiedenen Kulturen. Hab nicht zu viele Erwartungen, lass dich überraschen!