Ich muss zugeben, eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen vom Projekt gehabt. Das heißt nicht, dass ich Negatives erwartet habe, jedoch wurde uns im Reise 1×1 schon mitgeteilt, dass die Bedingungen an den Schulen, nicht vergleichbar mit denen in Deutschland wären. So bin ich ganz offen in das Projekt eingestiegen. Vom Land hatte ich schon konkretere Vorstellungen. Wenn man von Thailand spricht, spricht man vom Land des Lächelns. Ob sich dies auch bewahrheitet, darauf war ich sehr gespannt. Ansonsten wollte ich entspannte Menschen, nette Kollegen und eine unvergessliche Zeit erleben.
Um ehrlich zu sein: Ich hätte mir meinen Aufenthalt nicht so großartig und toll vorgestellt. Als ich nach einem ermüdenden Flug in Bangkok ankam und zum Volunteer-House gebracht wurde, schossen mir noch tausende Gedanken durch den Kopf. „Wie wird es? Werde ich mich mit den anderen verstehen?“ Die Gedanken stellten sich im Nachhinein aber als völlig unbegründet heraus. Von Anfang an. verstand ich mich mit allen gut. Die Arbeit machte Spaß und die Reisen waren unglaublich. Wir haben zusammen gelacht, geweint und Thailand erobert. Es war unglaublich
08:00 Uhr – 14:00 Uhr: Englisch-Unterricht in der Schule: In dieser waren eine Freiwillige und Ich stets ein Lehrer-Team und unterstützen uns gegenseitig. Wir planten am Vortag stets den Unterricht und setzten diesen in unseren Klassen komplett alleine um. An sich hat mir der Unterricht gut gefallen, jedoch war die Verständigung mit den Kids oft schwer. Wie soll man auch thailändischen Kindern Englisch beibringen, wenn man kein Thai spricht?
Ab 14:00 Uhr: Wir erkundeten unsere Heimatstadt, redeten, schliefen und und und…
Ich habe auf jeden Fall gelernt mich gegenüber einer Masse an schreienden Kindern mit lauter Stimme durchzusetzen.
Ich muss sagen, dass ich sehr gut zurechtkam. Da meine Eltern beide aus Vietnam stammen und ich schon öfters dort war, kannte ich die südostasiatische Kultur und Tradition schon. Wenn andere Freiwillige sich am Marktplatz die Nase zuhielten oder ihre Gesichter verzogen, konnte ich nur lachen. Dies war mir alles nicht neu. Mit den Einheimischen kam ich eigentlich immer gut zurecht. Manchmal nervte mich jedoch diese „Schludrigkeit“. Ständig unpünktlich zu sein und immer grinsen zu müssen. Dass waren die Eigenschaften der Thais, die mich manchmal zur Weißglut trieben;-). Ich merke aber in Deutschland, dass mir die thailändische Kultur unglaublich fehlt. Hier in Deutschland laufen alle Menschen unzufrieden rum. Der Kontakt zwischen den Deutschen ist so kalt. Ich vermisse einfach die Herzlichkeit der Thais. Die Offenheit und die Freude, mit der sie Dinge anpacken.
Unter der Woche, erkundigten wir Ayutthaya, machten Sport, saßen gemeinsam rum, redeten und hatten Spaß. Am Wochenende reisten wir quer durch Thailand. Erkundigten viele Tempel, den Dschungel, die Inseln, machten Actionreiches (Bungee-Jumping, Gleitschirm-Fliegen) und hatten verdammt viel Spaß. Der mit Abstand actionreichste Moment: Bungee-Jumping in Chiang Mai. Ein bisschen Todesangst mit viel Adrenalin. Unglaublich! Ich werde diesen Moment niemals vergessen. Der anstrengendste Moment!: Die Wanderung in Chiang Mai zum Bergvolk (1400 Höhenmeter bei einer unglaublichen Hitze und Sonneneinstrahlung) Einer der vielen Grenzerfahrungen.
Der schönste Moment: Mit drei Freiwilligen am Strand mit der kompletten Kleidung ins Wasser springen und danach am Strand schlafen. Der lustigste Moment: Mit 10 anderen Freiwilligen und vielen neuen Bekanntschaften auf der Kao San Road in Bangkok feiern. Das war unglaublich. In Thailand kann man sehr gut Party machen. Die Vorbereitung für den Aufenthalt war top. Die Unterlagen, die Hilfe für das Visum waren wirklich hilfreich. Unser Betreuer vor Ort war top. Er war immer erreichbar, hatte immer gute Reisetipps und Insiderwissen. Ein sehr netter Mensch, der auch immer auf unsere Wünsche eingegangen ist. Das Essen war super und immer frisch zubereitet von einer thailändischen Köchin.
Ich kann es nur jedem ans Herz legen. Es war wirklich eine der besten Erfahrungen in meinem Leben. Ich habe so viele neue, sympathische, freundliche und einzigartige Menschen kennengelernt und viele neue Freunde überall auf der Welt gewonnen. Das war eine unglaubliche Zeit. Ich bin durch den Aufenthalt wesentlich offener und toleranter geworden. Menschen, egal welcher Nationalität offen und vorbehaltslos entgegentreten. Das habe ich gelernt. Ich habe mein Englisch verbessert und mit jedem Tag zuhause in Deutschland wächst in mir die Lust aufs Reisen. Fernweh nennt man dieses Gefühl wohl.
Habt keine Angst, dass ihr keinen Anschluss findet. Die anderen Freiwilligen sind unglaublich offen und herzlich. Ihr werdet, wenn ihr jedem Menschen offen entgegentretet, eine unglaubliche Zeit und Reise haben. Lasst euch auf das Unbekannte ein.