Ich habe mir Neuseeland so vorgestellt, wie man es in den Filmen Der Herr der Ringe sehen kann. Berge, die mit Schnee bedeckt sind, weite Landschaften, einfach eine unglaubliche Ansicht. Nach dem Skype Interview mit meiner Chefin in Neuseeland habe ich mich schon auf die Arbeit gefreut. Sie hat einen super Eindruck gemacht und auch die Aufgaben die sie genannt hat haben mich sehr interessiert. Unter anderem sollte ich mit die Graduation vorbereiten, die das größte Event des Institutes im Jahr ist.
Ich habe unglaublich viele und tolle Leute kennengelernt, mit denen ich auch danach noch in Kontakt bleiben möchte. Es gab nie Probleme ob mit der Arbeit oder mit der betreuenden Organisation in Neuseeland. Ich habe mit den Wochenendaktivitäten unglaublich viel vom Land gesehen und war immer mit Leuten in meinem Alter unterwegs mit denen man auch mal gut feiern konnte. Wenn ich mir jetzt mein Fotobuch ansehe, dann will ich eigentlich nur noch wieder zurück…
Ich habe um 8 Uhr oder 8:30 Uhr meine Arbeit begonnen. Teilweise kann man sagen, dass ich richtige „Praktikantenaufgaben“ machen musste wie zum Beispiel die Kaffeemaschine putzen. Aber mit sowas habe ich ja schon gerechnet. Abgesehen davon, habe ich an der Rezeption im Verwaltungsbereich und im Student Services Bereich geholfen. Für die Verwaltung musste ich dann Büromaterial kontrollieren und bestellen, die Geschäftsleitung unterstützen und den Kollegen helfen. Für Student Services habe ich ID-Karten erstellt, den ersten Tag mit den Schülern verbracht und ihnen geholfen sich in der Schule und in Takapuna zurecht zu finden und ihnen bei generellen Fragen geholfen. Die ganze Arbeit hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil alles sehr international war. Ich hatte mit sehr vielen unterschiedlichen Kulturen etwas zu tun… Kiwis, Inder, Chinesen, Japaner, Brazilianer,… So habe ich während des halben Jahres nicht nur etwas über Neuseeland kennengelernt sondern über viele verschiedene Länder.
Durch die beiden Bereiche Verwaltung und Student Services habe ich ein sehr weites Spektrum an Aufgaben gemacht und so auch vieles neu lernen können. Ich bin insgesamt selbstsicherer geworden auf andere Menschen zuzugehen, die auch eine andere Sprache sprechen und auch wenn es manchmal nicht so einfach war die Schüler zu verstehen die kaum englisch sprechen konnten, habe ich gelernt wie man damit umgeht und man trotzdem helfen kann.
Insgesamt sind sich Neuseeland und Deutschland von der Kultur und der Bevölkerung sehr ähnlich. Ich hatte keine Probleme mit meinen Kollegen und habe auch häufig nach der Arbeit noch etwas mit ihnen gemacht und auch am Wochenende was unternommen. Ein Unterschied ist allerdings, dass Neuseeländer offener sind als Deutsche. Sie nehmen neue Leute sofort auf wo Deutsche eher zurückhaltender sind und unter den Menschen bleiben, die sie bereits kennen. Das ist mir besonders aufgefallen, als ich zu dem Jungesellinnenabschied einer Kollegin eingeladen wurde und danach auch zu ihrer Hochzeit obwohl ich sie erst 3 Monate kannte.
In der Unterkunft waren viele Praktikanten untergebracht, so dass man eigentlich jeden Abend etwas mit ihnen unternehmen konnte. Bier trinken, Karten spielen, Kino, Karaoke… Am Wochenende waren häufig organisierte Trips bei denen auch die ganze Gruppe von Praktikanten mit dabei war, so dass man sich einen festen Freundeskreis aufbauen konnte mit dem man etwas unternehmen konnte. Durch diese Trips wurde dann das ganze Land erkundet und abends wurde gefeiert! An den Wochenden an denen kein Trip orgaisiert war konnte man sich selbst mit ein paar Leuten ein Auto leihen und durch die wunderschöne Landschaft fahren. Am vorletzten Wochenende war ich zum Beispiel mit einer Holländerin in Taupo und habe das Tongariro Crossing gemacht.
Die schönsten Momente hatte ich in meinen zwei Wochen,als ich mit einer Holländerin beim Tongariro Crossing war, und wir uns für 19,2 km zwischen den Vulkanen Tongariro und Ngauruhoe hochgekämpft haben und erst alles noch wirklich kalt und bewölkt war und wir schon Angst hatten nicht viel sehen zu können. Im Moment als wir oben angekommen waren haben sich jedoch die Wolken gelichtet und die Aussicht war der Wahnsinn! Für einen Herr der Ringe Fan ist es sowieso ein Muss dahin zugehen wegen dem Schicksalsberg, aber dann die Aussicht dabei! Seen die direkt nebeneinander liegen mit komplett unterschiedlichen Farben und dahinter die Landschaft Neuseelands. Wenn ich jetzt darüber nachdenke bekomme ich noch eine Gänsehaut und möchte wieder zurück! Ein anderer sehr schöner Moment war nach dem letzten Arbeitstag. Die ganze Firma ist danach noch in eine Bar gegangen. Ich wusste zwar schon, dass es eine Karte und andere Sachen zum Abschied geben würde, allerdings wusste ich nicht was auf die Karte geschrieben wurde. Und das waren nicht nur 0-8-15 Sprüche sondern meine Kollegen haben sich wirklich Gedanken darüber gemacht. Als ich die Karte gelesen habe, standen mir echt die Tränen in den Augen und ich hätte am liebsten alle gedrückt und nicht mehr losgelassen.
Eigentlich kann ich mich absolut nicht beschweren. Ich hatte generell keine großen Fragen während der Vorbereitung, da alles ohne Probleme abgelaufen ist. Ca. zwei Wochen nachdem ich meine Unterlagen losgeschickt habe, hatte ich schon meine Stelle in Neuseeland und auch bei meiner Ankunft war alles super geplant und es gab keine Probleme. Danke dafür, dass ich mit eurer Hilfe eine unvergessliche Zeit in Neuseeland genießen konnte! Absolut keine Probleme! Mein Praktikumsplatz hat super auf mich gepasst und wenn man mal Fragen zu Trips hatte konnte man ohne Probleme in das Büro der Organisation gehen und alles wurde geregelt.
Diese Entscheidung werde ich nie bereuen! Ich habe viele Leute kennengelernt, ich habe mich persönlich weiterentwickelt und auch beruflich konnte ich Erfahrungen sammeln die ich für die Zukunft brauchen werde.
Ein Tipp an alle die noch am zögern sind ob sie es machen sollten: MACHT ES! Es ist das beste was euch passieren kann ins Ausland zu gehen und neue Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Es gibt nichts was ihr dadurch verlieren könnt, ihr könnt nur gewinnen!