Die Einführungsveranstaltung hat mir auch sehr weiter geholfen, da ich interessante und wichtige Infos bekam, u.a. über die Organisation und Neuseeland selbst. Außerdem traf ich dabei zwei weitere nette „Neuankömmlinge“, mit denen die nette Mitarbeiterin und ich noch eine kleine Sightseeingtour durch Auckland bzw. auf den Mount Eden machten. Das war spaßig.
Der freundliche Fahrer des Busses hat direkt vor dem Flughafen in Neuseeland auf mich gewartet und mir das Hostel gezeigt. Im Hostel lief ebenfalls alles problemlos. Ich traf mich am Tag meiner Ankunft mit einer wayers Mitarbeiterin, die zufällig ebenfalls zur selben Zeit am selben Ort war. Wir hatten vor Abflug vereinbart Abends gemeinsam eine Kleinigkeit zu essen. So meinen Ansprechspartner direkt vor Ort zu haben und ihr Angebot, sich noch zu treffen fand ich super.
Beim gemeinsamen BBQ am Abend schließlich all meine Ansprechpartner persönlich zu treffen, sowie kennenzulernen hat mir besonders gefallen. So habe ich mich nicht lange einsam gefühlt nach meiner Ankunft und war bereit für den Projektstart. Regelmäßig hat man sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt und als es bei mir leider zwischendrin Problemen gab, was letztendlich zu einem Farmwechsel führte, hatte ich immer die Möglichkeit mich an meine Ansprechpartner, die sich Zeit nahmen, schnell erreichbar waren, sowie gut Ratschläge gaben, zu wenden. Das Verhältnis war sehr freundschaftlich und ich bin froh, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt auf die Organisation verlassen konnte.
Nach meinem Farmwechsel hatte ich eine wirklich tolle und einzigartige Zeit bei einer wirklich sehr lieben Gastfamilie und ich habe es auf der Farm genossen. Mein Wunsch auf einer Pferdefarm zu leben war damit ebenfalls erfüllt und auch wenn es ab und an etwas stressig oder ähnliches war, hatte ich viel Spaß. Außerdem habe ich eine neue Freundschaft geschlossen mit einer Teilnehmerin aus Deutschland die zu der Zeit meine „Gastschwester“ war. Morgens um 8:00 Uhr haben wir alle Pferde gefüttert, danach gefrühstückt, im Shop der Gastmutter ausgeholfen, Einkäufe u.ä. erledigt, Lunch, Boxen ausgemisten, der Enkeltochter mit den Pferden und beim Reiten geholfen und/ oder Ponys longiert, ab und an auf die Enkelkinder aufgepasst, nochmals die Pferde gefüttert und dann gab es gemeinsames Dinner.
Auf den ersten Blick wirkt alles europäisch, doch beim genaueren Hinsehen erkennt man die Unterschiede. Dass die Neuseeländer freundlich und hilfsbereit sind, ist wahr. Ich finde Neuseeland ist teilweise sehr urtümlich. Im Vergleich zu Deutschland ist mir aufgefallen, dass man eher etwas gelassener ist, in den Tag hinein lebt und schaut was ansteht. Pläne gab es nicht und wenn, dann wurden sie gefühlt alle zwei Minuten geändert. Die Maoris wirkten auf mich ein wenig eigen, doch die Kultur und die Geschichte der Ureinwohner ist wirklich interessant. Es gibt noch viele Traditionen.
Mein schönster, lustigster und ungewöhlichster Moment zugleich war mein Bungeejump von der Kawarau Bridge in Queenstown. Das war die Krönung meines Auslandsaufenthaltes! Ich habe mich überwunden und hatte letztendlich richtig Spaß! Das war während meiner Tour, die ganze Gruppe stand auf der Aussichtsplattform, hat mir zugesehen und mir zugejubelt. Es war unglaublich und ich glaube, ich würde es sogar nochmal machen…
Mein Auslandsaufenthalt hat mich vor sehr viele Herausforderungen gestellt, doch auch wenn ich manchmal verzweifelt war, Sorge hatte, ob ich das Ganze packe und teilweise sogar die Tage gezählt habe, bis ich wieder Daheim bin, war es ein einmaliges Erlebnis mit vielen schönen Momenten. Diese Zeit kann mir niemand mehr nehmen und das ist wirklich ein ganz besonderes Gefühl. Es macht sehr viel Freude von meinen Erfahrungen zu erzählen und stolz bin ich auch. Außerdem habe ich viel dazu gelehrt und erst recht viele neue Erkenntnisse gewonnen.
Tagebuch schreiben – zumindest in Stichpunkten! Sonst verblasst die Erinnerung, vorallem an kleine unerwartete Momente. Beim Durchlesen kann man sich gedanklich wieder in die Zeit zurück versetzten. Mein Rat wäre so offen und tolerant wie möglich zu sein, bspw. die Essgewohnheiten der Gastfamilie anzunehmen, sich mit deren Religion auseinander zu setzen oder sich mit routinemäßigem Verhalten zu arrangieren, dann kann es richtig Spaß machen, sich in sein neues Umfeld einzuleben und allmählich Teil der Familie zu werden.