Mein Aufenthalt in Südafrika hat mir sehr gut gefallen.
Mein Tagesablauf sah meist so aus: Nach dem Frühstück sind wir gemeinsam in das Township gefahren und haben dort- bei einem Meeting mit der Projektleiterin – die aktuell anstehenden Aufgaben verteilt, Probleme besprochen, neue Zielperspektiven erarbeitet und zusammen gebetet (was dort aufgrund der weit verbreiteten Gläubigkeit „dazugehört“ und als sehr gemeinsamkeitsstiftend von allen erlebt wurde). Anschließend sind wir zu den Créches gelaufen und haben die Kinder zwischen 2 und 5 Jahren abgeholt und anschließend in eine große Sporthalle gebracht. Dort haben wir mit ihnen gespielt, gesungen, getanzt, englische Begriffe gelernt, Obst gegessen, Zähne geputzt- kurz, Basisfertigkeiten verschiedenster Art mit ihnen eingeübt. Anschließend hatten wir eine Mittagspause, die wir zum Ausruhen, Essen und Plaudern genutzt haben. Danach haben wir uns bei verschiedenen Aktivitäten (nach Wahl) beteiligen können. Beispielsweise konnten wir bei Computerkursen für Jugendliche, Nachhilfekursen für Kinder oder Jugendliche oder bei der Betreuung und Begleitung einer Sing- und Tanzgruppe mitwirken. Nach den Kursen hatten wir „Feierabend“, den wir ganz frei und nach individuellen Vorstellungen gestalten konnten. Die Praktikanten haben sich häufig im Café getroffen, zusammen gekocht oder einfach in Ruhe die Erlebnisse des Tages beim Entspannen verarbeitet.
An den Wochenenden haben mir meist gemeinsame Ausflüge gemacht. So habe ich u.a. mit einer anderen Freiwilligen zusammen einen Trip in den Krüger Nationalpark unternommen, was höchst lohnenswert und schön war. Wir haben außerdem die riesigen Shopping Malls und die Weingebiete in und um Stellenbosch herum genossen.
Unter der Woche gibt es viele Möglichkeiten, es sich nach dem anstrengenden und auch teilweise sehr belastenden Arbeiten gut gehen zu lassen. Stellenbosch ist eine Studentenstadt und so kann man abends gut aus- und tanzen gehen. Es gibt viele schöne Cafés und Restaurants, in denen man gut und günstig essen und gemütlich plaudern kann.
Mit den anderen Freiwilligen, dem Land, der anderen Kultur und den Einheimischen bin ich sehr gut zurechtgekommen. Die Gemeinschaft mit ihnen hat mein Leben und meine Einstellung zu meinen Mitmenschen sehr positiv und „augenöffnend“ beeinflusst. Die Menschen in den Townships sind sehr, sehr arm und leben teilweise am Existenzminimum und trotzdem sind sie unglaublich freundlich und zuvorkommend.
Das soziale Miteinander wurde mit großer Intensität gelebt.
Die sehr kompetent ausgebildeten Mitarbeiter von wayers konnten mir stets bei all meinen Belangen und Fragen helfen. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Auch die Betreuung in Südafrika war super! Die Betreuer vor Ort waren immer greifbar und haben sich immer sehr freundlich darum gekümmert, dass es den Praktikanten gut ging. Auf sehr persönliche Art und Weise sind sie auf die Fragen und Probleme der Freiwilligen eingegangen und haben uns den Aufenthalt in der fremden Kultur und Umgebung sehr erleichtert. Auch die Angebote im Hinblick auf Freizeitangebote waren immer sehr gut durchdacht und geplant.
Die Einführung hat alle wichtigen Aspekte, die man wissen muss, um sich in der „neuen Welt“ zurechtzufinden und einzuleben umfasst. All die wichtigen Informationen zu den Menschen und ihrer Kultur haben wir erhalten, um später adäquat auf Situationen und Probleme eingehen zu können. Die für uns wichtigen Gebäude (wie Banken, Supermärkte, Ärzte…) und Institutionen in der Stadt wurden uns bei einer Rundfahrt präsentiert und gezeigt. Auch was Sicherheitsaspekte betrifft, hat man einen guten einführenden Überblick erhalten.
Die neuen Erfahrungen, die ich sammeln durfte, haben mich in meiner Perspektive auf das Leben in Deutschland sehr stark weitergebracht. Ich durfte erfahren, wie sich die Welt in Südafrika „dreht“, nämlich sehr viel langsamer als bei uns.
Meine Tipps für euch: Lasst euch auf das ein, was auf euch zukommt und versucht euch für all das zu öffnen, was euch „entgegengestreckt“ wird. Versucht die „deutsche“ Perspektive abzulegen und euch nicht durch die Langsamkeit der dortigen Prozesse ärgern zu lassen. Erkennt sie als Gelassenheit, nehmt sie in euch auf und bringt sie mit nach Hause!