Ich habe mir nicht sehr viele Vorstellungen vor dem Abflug gemacht, weil ich völlig offen und unvoreingenommen in das Land fliegen wollte. Doch habe ich aus anderen Berichten gelesen, dass die Menschen in Südafrika sehr freundlich und offenherzig sind und deshalb habe ich mir wenig Sorgen gemacht und bin mit viel Vorfreude in den Flieger gestiegen. Auch auf die Arbeit habe ich mich sehr gefreut. Ich wusste, dass ich mit meiner Anwesenheit nicht die Welt verändern werde aber ich habe gehofft, den Erzieherinnen helfen und ihnen ein bisschen Arbeit abnehmen zu können.
Die Arbeit mit den Kindern hat mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. An den Wochenenden habe ich mehr von dem Land gesehen als ich gedacht hätte. Außerdem habe ich viele nette Leute kennen gelernt und neue Freunde gefunden. Die vielen Aktivitäten und Erfahrungen werde ich nie vergessen.
Um 07:00 Uhr bin ich aufgestanden, habe mich frisch gemacht und gefrühstückt. Zwischen halb und viertel vor 08:00 Uhr wurden wir abgeholt. Gegen 8 Uhr sind wir immer am Kinderheim angekommen. Die ersten zwei Stunden habe ich immer in der Gruppe der Drei- und Vier Jährigen verbracht. Dort habe ich mit den Kindern gebastelt und gemalt, aber auch die Farben und die Zahlen geübt.
Um 10:00 Uhr gab es für alle einen Keks und Saft, sodass wir alle gestärkt bis kurz vor 12:00 Uhr auf den großen Spielplatz gehen konnten. Dort haben wir getobt und gespielt. Dann gab es Mittagessen, wobei wir die Kleinsten füttern mussten. Nachdem wir alle Kinder schlafen gelegt haben, hatten wir eine Stunde Mittagspause. Ab 13:00 Uhr haben wir im Kinderheim verschiedene Hausarbeiten erledigt, wie Fenster putzen, Butternuts und Möhren schälen, Wände schrubben oder Wäsche zusammen legen. Um 14:30 Uhr wurden die Kinder nach und nach wach und wir konnten bei den Kleinen schon mal die Windeln wechseln. Danach gab es immer einen kleinen Snack, den die Kinder von zu Hause mitgebracht hatten. Bis wir um 16:00 Uhr abgeholt wurden, wurde nochmal gekuschelt und gespielt.
Wenn wir dann um ca. 16:30 Uhr zurück in der Unterkunft waren, sind wir meist nur noch einkaufen oder bei schönem Wetter noch an den Strand gegangen.
Abends haben wir meistens zusammen gesessen oder gelesen.
Ich habe viele Erfahrungen während der Arbeit sammeln können. Auch wenn ich schon in einem deutschen Kindergarten gearbeitet habe, habe ich auch in Afrika viel über den Umgang mit Kindern gelernt. Zum Beispiel, dass die Kinder einen regelmäßigen Tagesablauf brauchen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kinder in Südafrika viel mehr Zuneigung brauchen. Auch beim Unterrichten habe ich gelernt, wie ich die Aufmerksamkeit der Kinder erlange. Mit Abwechslung und dem Einbeziehen der Kinder klappt das sehr schnell und macht allen Spaß!
Mit der Kultur und der Bevölkerung hab ich größtenteils gute Erfahrungen gemacht. Die Leute waren immer nett und offen zu mir. Am Anfang ist mir natürlich aufgefallen, dass in Südafrika alles ein bisschen lockerer und langsamer abläuft aber daran habe ich mich schnell gewöhnt. Auch an die höhere Kriminalität und die dazugehörigen Sicherheitsmaßnahmen musste man sich erst gewöhnen. Dafür habe ich an den Wochenenden umso mehr gemacht. Ich habe die Western Cape Tour und die Garden Route Tour gemacht, wo ich wirklich viel vom Land sehen konnte und tolle Erlebnisse hatte, worunter der Bungee Jump mit das aufregendste war.
Außerdem waren wir oft in Kapstadt. Wenn wir dort abends feiern waren, haben wir uns meistens ein Hostel genommen. Ich war auf dem Biscuit Market, Food Market, war Sandboarden, ging Surfen und vieles mehr. Oft haben wir auch einfach am Strand gelegen. Ich hatte wirklich Glück, dass unsere Wohnung direkt am Strand lag und wir spontan jeder Zeit an den Strand konnten. Andere mussten bis zu 20 Minuten laufen. In Stellenbosch war ich auch, wo ich unter anderem afrikanisch gegessen habe.
Der extremste und aufregendste Moment war der Bungee Jump. Aber auch die vielen Tiere und die verschiedenen Landschaften waren sehr spannend. Lustig waren die Momente mit den anderen Teilnehmern. Wir hatten lustige Abende in Kapstadt oder beim Sandboarden und Surfen. Aber auch im Projekt gab es sehr schöne Momente mit den Kindern. Das Strahlen in den Augen und die Freude, wenn wir morgens in die ankamen.
Die Mitarbeiterinnen in Deutschland waren sehr nett und man konnte eigentlich immer jemanden erreichen. Gut war auch, dass unser Koordinator vor Ort jede Woche einmal bei uns vorbei geschaut hat, und dass er uns bei der Planung von Touren immer geholfen und vieles herausgefunden hat.
Die Entscheidung einen Auslandsaufenthalt zu machen war eine gute. Ich konnte mein Englisch ein wenig verbessern und in eine ganz neue Kultur hinein schnuppern. Ich bin froh, so viele neue Menschen kennen gelernt zu haben. Ich bin auf jeden Fall selbstständiger und offener geworden.