Bevor es nach Thailand ging habe ich mich mental darauf eingestellt, dass ich meinen „Lebensstandard“ extrem einschränken muss. Ich ging davon aus, dass ich in einer einfachen Unterkunft untergebracht bin. Vor allem mit dem Essen soll man besonders vorsichtig sein und durch die ganzen Impfungen und die Moskitoprävention war man doch ein bisschen ängstlich gegenüber möglichen Krankheiten.
Auch die Schule habe ich mir sehr einfach vorgestellt. Es war ziemlich schwer diese einzuschätzen: Fehlt es an den einfachsten Dingen wie Stifte und Papier oder ist der Standard dann doch höher als gedacht? Es war wirklich schwer für mich eine genaue Vorstellung zu haben. Durch die Informationen von wayers konnte man sich dann schon eher ein Bild von der Unterkunft und dem Land machen. Für meine Arbeit dachte ich, dass ich in einer Art Kindergarten untergebracht bin und ich mit den Kindern spiele und mit ihnen esse etc.
Wie gesagt bin ich davon ausgegangen, dass ich einfach nur mit den Kindern spiele und mit ihnen zu Mittag esse und sie beaufsichtige. Durch die Informationen von wayers konnte ich mich dann aber schon darauf einstellen, dass ich in einer Schule Englisch unterrichte. Dort angekommen durfte ich teilweise alleine aber auch zusammen mit anderen Freiwilligen eigene Unterrichtsstunden vorbereiten und halten. Ich hatte nicht erwartet, dass ich derartig selbständig Unterrichten kann. Vor allem hatte ich von der ersten bis zur sechsten Klasse alle Altersstufen und somit auch verschieden fortgeschrittene Kenntnisse in Englisch. Dadurch mussten auch die Unterrichtsstunden entsprechend unterschiedlich intensiv gestaltet werden. Unsere Lehrerin war super freundlich und hat uns auf ein paar Ausflüge mitgenommen und uns ein bisschen die thailändische Kultur gezeigt. Und wenn wir doch mal länger reisen wollten, konnte man sich auch mal frei nehmen.
Um 07:00 Uhr bin ich meistens aufgestanden und habe mit den anderen gefrühstückt. Um 08:00 Uhr sind wir dann zur Schule gelaufen. Ein kleines Stück mussten wir allerdings mit dem Boot zurücklegen, weil die Schule auf der anderen Flussseite lag. Die Bootsfahrt bot aber immer eine ganz schöne Aussicht und passte zur thailändischen Kultur. Nach der morgendlichen Versammlung und Zeremonie ging es nach Stundenplan in die jeweilige Klasse zum Unterrichten. In jeder Klasse haben wir eine Stunde unterrichtet. Um 12.30 gab es eine Pause in der wir immer Essen bekommen haben, immer typisch thailändisches Essen, was ich total super fand. Um 13.30 Uhr ging es dann weiter bis 14.30 Uhr woraufhin für uns das Unterrichten beendet war. In der ersten und zweiten Klasse gab es öfters mal Pausen auch zwischendurch z.B. mit Tanzeinlagen, da ein Tag für die Kinder doch sehr lange war. Am Mittag hatte man Freizeit und konnte diese frei gestalten und um sechs Uhr abends haben wir immer alle zusammen zu Abend gegessen.
Ich denke, es war eine super Erfahrung mit den Kindern zu arbeiten. Man konnte genau, wie in meiner Schulzeit, die verschiedenen Typen innerhalb weniger Tage erkennen. Die Strebsamen, die „Faulen“ und die, die die ganze Zeit Quatsch machen oder eher ruhig sind. Es war wirklich schwer manchmal die Kontrolle über die ganze Klasse zu behalten und alle für den Unterricht zu begeistern. Man lernt sehr schnell auf die Kinder einzugehen, und dass man ihre Aufmerksamkeit gewinnen muss, z.B. durch gemeinsames Tanzen, Singen, etc. Es war auch eine gute Erfahrung Unterrichtsstunden selbstständig zu planen und zu halten. Das Schönste war ein Test, den ich gehalten habe bevor ich gegangen bin, denn hier konnte man sehen, dass die Kinder wirklich etwas gelernt haben.
Da ich leider nur einen Monat in Thailand verbracht habe, habe ich nicht überaus viele Thailänder kennengelernt. Aber die Kultur findet man überall im alltäglichen Leben. Zum Beispiel, dass der König ein wichtige Rolle spielt und sehr verehrt wird. Das zeigt sich durch die vielen Bilder in den Straßen, in den Schulen und bei den Familien zu Hause. Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere Lehrerin hat uns zum Beispiel auch den muslimischen Teil Ayutthayas gezeigt und uns in den Sommerpalast des Königs geführt. Die Thais sind alle sehr offen. Die Kinder waren wider aller Erwartungen überhaupt nicht schüchtern, sondern sind uns gleich um den Hals gefallen und haben uns an der Hand genommen. Vor allem das Essen war neu für mich und am Anfang war ich nicht ganz begeistert. Aber mittlerweile liebe ich das Essen und will auch zu Hause öfter thailändisch kochen.
Nach der Schule sind wir zum Beispiel Ayutthaya erkunden gegangen, haben Tempel besichtigt oder sind einfach in eine Shopping Mall oder auf den Floating Market. An den Wochenenden haben wir immer Ausflüge gemacht. Am ersten Wochenende waren wir in Kanchanaburi und haben den National Park besichtigt und sind mit Elefanten baden gegangen. Unser zweites Wochenende haben wir auf Koh Chang verbracht. Dort gab es schöne Strände und man konnte abends super ausgehen. Das dritte Wochenende waren wir in Chiang Mai, wo wir Roller gemietet hatten und die Gegend erkundet haben. Vor allem Rechtsverkehr war eine Herausforderung:) Das letzte Wochenende haben wir dann Bangkok gewidmet. Auf der Khao San Road einkaufen, den Palast des Königs besichtigen und eine super Aussicht von der Skybar genießen.
Das Baden mit den Elefanten hat super Spaß gemacht und auch die Fahrt mit dem alten Zug durch Kanchanaburi bot tolle Aussichten. Mit den anderen Freiwilligen abends auszugehen hat jedes Mal super viel Spaß gemacht. Die Fahrt nach Koh Chang bot eine super Aussicht auf die Insel und es gab wunderschöne Strände. Eine Tempelanlage in der Nacht zu besichtigen bringt eine ganz besondere Atmosphäre mit sich. Die Rollerfahrt in Chiang Mai hat total viel Spaß gemacht und bot viel Freiheit was unsere Gestaltung der Tage betraf. An meinem letzten Abend war ich in der Skybar in Bangkok, in der auch Hangover gedreht wurde. Die Aussicht auf Bangkok bei Nacht war atemberaubend. Es war alles in allem eine tolle und aufregende Zeit und man kann diese nicht nur auf einzelne Momente festlegen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass wayers immer sehr schnell auf meine E-Mails geantwortet hat. Bei Fragen waren sie auch immer per Telefon zu erreichen. Das Informationsmaterial, das ich erhalten habe, war sehr hilfreich. Vor allem auch der Service mit der Reiseversicherung war einfach und schnell zu buchen. Ich kann den Auslandsaufenthalt Jedem empfehlen. Ich hatte eine super Zeit in Thailand und habe viele tolle Erfahrungen gemacht. Es war das erste Mal für mich, dass ich so lange von zu Hause alleine weg war. Aber die Leute dort waren alle super nett und das Reisen mit ihnen zusammen hat sehr viel Spaß gemacht. Vor allem Thailand ist eine super Gelegenheit, da es eine komplett andere aber faszinierende Kultur hat.
Mein Tipp ist, dass man ohne Erwartungen starten und nicht zu ängstlich sein sollte, es ist leichter als gedacht und macht so viel Spaß.