Ich erwartete eine ganze andere Lebensweise in Neuseeland als hier in Deutschland. Ich hatte keine konkreten Vorstellungen wie ich reisen würde, wo ich wohnen würde und schon gar nicht in welchem Rahmen mir die Arbeitsuche gelingen würde.
Von Kalenderblättern und Informationshomepages informierte ich mich zuerst über mein Zielland und las einige Blogeinträge. Mit dem Lonely-Planet Reiseführer von Praktikawelten war ich auch ebenfalls bestens ausgestattet. Ich wollte an dem Ort arbeiten, an dem ich mich wohl fühle. Als Fortbewegungsmittel informierte ich mich in Deutschland schon über das Reisebussystem und die Besonderheiten eines Autokaufes. Als ich dann dort war entschied ich mich aber spontan.
Wenn man im Land selber ist, ist alles neu. Man muss sich erst einmal zurechtfinden und rausfinden, wie das Land funktioniert. Da hilft auch die beste Vorbereitung wenig, wenn man schlussendlich vor Ort ist und selbstständig den weiteren Weg organisieren muss. Zum Glück war das Einführungsseminar echt gut vorbereitend und das Team vor Ort hatte auch auf alle Fragen eine Antwort. Ebenfalls fand ich die Informationsquelle via Broschüren sehr hilfreich.
Ich fand die neue Kultur echt atemberaubend. Viele Geschichten und Sagen habe ich mir erzählen lassen und die Gelassenheit mit der die Menschen dort leben hilft mir heute immer noch. Alle Menschen sind echt super hilfsbereit und nett. Es brach zu keiner Zeit eine unangenehme Hektik im Supermarkt oder in öffentlichen Einrichtungen aus. Besonders die Hilfsbereitschaft hat mir sehr imponiert und mit welcher Offenheit die Menschen dort miteinander umgehen.
Wenn ich unterwegs war musste ich in erster Linie immer nach Essen und einer Unterkunft Ausschau halten. Dann nach habe ich mir im Lonely-Planet Reiseführer wichtige Sehenswürdigkeiten angeschaut und entschieden, ob ich diese besuchen will. Außerdem kam ich mit vielen Backpackern aus aller Welt ins Gespräch, die einem ebenso nützliche wie wertvolle Tipps und Informationen geben konnten. Und dann gab es auch noch die „I-site Gebäude“, wo man immer nach allem fragen konnte.
Ganz klar wollte ich so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich sehen. Dies ist mir eigentlich auch ganz gut gelungen, jedoch ist auf jeden Fall noch Raum für eine 2. Reise. In den Jugendherbergen war man abends nie alleine. Zum einen saß man in der Runde, trank ein Bier zusammen und spielte Karten. Oder man ging zusammen in einen Club feiern, wenn die Möglichkeit bestand. Dadurch das ich einen Schichtdienstplan hatte, musste ich auch am Wochenende arbeiten, was aber den Vorteil hatte das ich auch mal unter der Woche frei hatte und einen ganz anderen Eindruck vom Geschehen in Bars oder Clubs bekam.
Gearbeitet habe ich dann in einer Küche als Kitchenhand. Der Alltag war mit bis zu 12 Stunden Arbeit versehen, sodass ich wenig in dieser Zeit unternehmen konnte. Ich hatte aber sehr liebe Kollegen, so dass der stressige Tag immer lustig und sehr schnell zu Ende war.
Es war sehr interessant in der Küche zu arbeiten. Zum einen durfte ich am Schluss selber kochen und Verantwortung als ungelernte Kraft übernehmen, zum anderen perfektionierte ich meine Sprachkenntnisse fast auf ein Maximum. Es hat sehr viel Spaß gemacht immer neue Dinge zu lernen und zu essen, da die Esskultur in Neuseeland ganz verschieden zu der in Europa ist.
Während meines Aufenthaltes habe ich mit dem Angeln angefangen. Einer der schönsten Momente war, als ich meinen ersten Fisch mit einer selbstgebastelten Angel gefangen habe. Danach habe ich mir eine Richtige gekauft.
Ein weiterer schöner und adrenalinhaltiger Moment war der Skydive von 15000 Fuß Höhe. Es war so genial diese wunderschöne Landschaft nach einem freien Fall von oben bestaunen zu können. Und als man unten ankam fühlte man sich so klein, aber voller Glückgefühle.
Zusammengefasst, ich fand es richtig fördernd von zu Hause weg zu gehen und einfach mal etwas Neues auszuprobieren. Ich würde es jedem empfehlen und würde es auch selbst wieder machen, dann aber in einem anderen Rahmen.
Euch kann ich nur empfehlen: Immer nach Rabatten suchen. In den meisten Prospekten in Hostels gibt es Bonusgutscheine oder sonstige Ermäßigungen. Das habe ich erst später gemerkt und hätte so noch mehr sparen können. Aber eine meiner wichtigsten Erfahrungen war einfach alles auszuprobieren und kontaktfreudig zu bleiben. Dann geht alles von alleine.