Neuseeland habe ich mir als sehr „grünes“ Land mit vielen Schafen vorgestellt – eine typische Klischeevorstellung. Durch die Informationen, die ich vor Beginn meiner Reise über die Familie und die Arbeit erhalten habe, wusste ich schon so ungefähr, was auf mich zukommt: Die Kinder betreuen, mit den Ferienhäusern, die es auf der Farm gab, helfen und natürlich auf der Farm arbeiten. Ich habe mich vorab sehr gut informiert und beraten gefühlt. Die Antworten auf meine Fragen wurden immer schnell und ausführlich beantwortet. Auch die Reiseunterlagen und Informationsbroschüren haben mir geholfen mich gut auf meine Reise vorzubereiten.
Ich habe mich auf der Farm dann auch super wohl gefühlt. Mit meiner Gastfamilie hätte ich es wirklich nicht besser treffen können. Alle waren freundlich, hilfsbereit und haben mich sofort als neues Familienmitglied aufgenommen – ich habe mich gleich wie zu Hause gefühlt.
Die Arbeit hat mir auch echt Spaß gemacht. Es gab so viel verschiedene Sachen zu tun – das war wirklich spannend. Ich musste beim Saubermachen der Ferienhäuser helfen, auf die Kinder aufpassen, im Garten und natürlich auf der Farm helfen. Dort habe ich zum Beispiel Schafe geschoren, beim Füttern oder Treiben der Schafe und Ziegen auf eine andere Weide oder beim in Stand halten der Weidezäune geholfen.
Auf der Farm gab es eigentlich keinen typischen Tagesablauf. Je nach Wetter, Anzahl der „changeovers“ in den Cottages oder den privaten Plänen meiner Gastfamilie sah jeder Tag ein bisschen anders aus. Ich habe wirklich viel in dieser Zeit gelernt und viele neue und hilfreiche Erfahrungen gemacht. Ich habe einen Einblick in das Leben auf einer Farm bekommen und gelernt, welche Aufgaben es dort zu bewältigen gibt. Darunter fielen Erfahrungen in den Bereichen der Kinderbetreuung, Farmarbeit und der „Hotellerie“.
In meiner Freizeit habe ich meistens etwas mit meiner Gastfamilie unternommen. Wir haben „Drinks&Nibbles“ oder „BBQ’s“ mit Freunden und Verwandten veranstaltet (was immer sehr lustig war), sind in die Stadt gegangen oder die Familie hat mit mir Ausflüge gemacht, um mir die Umgebung zu zeigen. Es gab so viele schöne und lustige Momente, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Mit den anderen beiden Mädels, die auf der Farm gearbeitet haben, bin ich aber auch manchmal in die Stadt gegangen. Dort haben wir dann zusammen einen Kaffee getrunken oder waren shoppen. Manchmal sind wir auch zusammen joggen gegangen oder über die Farm gelaufen. Was immer sehr cool war, waren die gemeinsamen „BBQ’s“, bei denen Anekdoten, Witze und lustige Erlebnisse aus der Vergangenheit erzählt wurden. Das war immer sehr lustig und spannend.
Falls es die Zeit erlaubt, sollte man sich unbedingt die Südinsel Neuseelands anschauen – die Landschaft ist einfach unglaublich! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Neuseeländer es lieben, wenn man initiativ und motiviert ist und auch einfach mal Aufgaben eigenständig erledigt, auch wenn man nicht danach gefragt wurde.
Der Farmstay in Neuseeland war auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können! Ich bin viel selbstbewusster geworden und habe gelernt mit schwierigen und unbekannten Situationen umzugehen. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Neuseeländer super nette, zuvorkommende und hilfsbereite Menschen sind. In Deutschland habe ich oft erlebt, dass viele Leute sehr ich-bezogen sind. Das ist hier gar nicht der Fall, was ich sehr beeindruckend fand.