Vorgestellt habe ich mir Costa Rica als ein sehr freundliches und offenes Land, welches eine einzigartige Vegetation besitzt und einfach Lebensfreude ausstrahlt. Die Arbeit habe ich mir vor dem Abflug so vorgestellt, dass die Kinder unsere Arbeit gerne annehmen und diese auch irgendwo wertschätzen. Die Zeit während meines Programms war dann auch super und genau nach meinen Vorstellungen.
Meine Unterkunft hat mir sehr gut gefallen und mein Tagesablauf sah so aus, dass ich mit meinen anderen deutschen Gastgeschwistern um 6 Uhr morgens auf dem nahegelegenen Sportplatz joggen gegangen bin. Danach wurde geduscht und unsere Gastmutter hat währenddessen das Frühstück vorbereitet. Den Vormittag hatte ich bis ca. 13Uhr Zeit und da bin ich entweder mit meiner Gastmutter einkaufen gefahren oder habe mit meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland telefonischen Kontakt gehabt. Dann, als meine Gastgeschwister aus der Sprachschule wiederkamen, gab es Mittagessen und abends um ca. 18Uhr Abendessen und so langsam wurde man auch irgendwann müde… Da die Kinder meistens zu dem (ich nenne es mal) „Förderunterricht“ direkt nach der Schule kamen, waren sie noch wenig aufgeweckt, somit musste man sich öfters gegen die Lautstärke durchsetzen, man musste viel auffordern, z.B. dass man Sachen von der Tafel abschreibt und man musste sehr, sehr viel Geduld mit aufbringen.
In meiner Freizeit während der Woche bin ich manchmal alleine in die Stadt Santa Barbara gefahren oder auch mal nach Heredia, um zu shoppen und obwohl ich alleine in einem fremden Land war (ich gehe meistens gerne allein einkaufen, auch hier in Deutschland), habe ich mich gar nicht unwohl gefühlt. Am Wochenende ist man in Gruppen zusammen an die Küsten (Manuel Antonio, Cahuita) gefahren und an einem Montag waren wir auch in dem Casino in Alajuela und haben gefeiert.
Einer der schönsten Momente war, als wir nach langem Wandern endlich am Strand der Pazifikküste bei Manuel Antonio ankamen und man so einen schönen Ausblick auf den Strand hatte. Als wir uns gesonnt haben, lag wenige Meter weiter ein Krokodil, welches wir dann aus nächster Nähe beobachten konnten. Einer der lustigsten Momente war, als ich nachts dauernd von etwas aufgewacht bin, was unter meinem Bett geknirscht hat. Ich habe mich einfach nicht getraut drunter zu gucken, denn ich habe befürchtet es wäre eine Maus und ich habe eine furchtbare Phobie vor Mäusen und Ratten. Am nächsten Abend habe ich mich ins Bett gelegt und das knirschen find wieder an, tagsüber war alles still. Ich habe dann meine Gastmutter gerufen, sie schaute unters Bett und was war es? Ein dicker Krebs, den wahrscheinlich meine Gastgeschwister vom Aufenthalt am Manuel Antonio-Strand mitgebracht haben.
Die Betreuung von wayers fand ich sehr gut. Anfragen per E-Mail wurden sehr schnell beantwortet. Spätestens am nächsten Tag hatte ich die Antwort bekommen. Auch telefonisch habe ich meine Antwort sehr gut erklärt bekommen, vermisst habe ich somit gar nichts. Auch die Betreuung durch das Team vor Ort war gut. Da ich so gut wie keine Probleme im Zielland hatte, war auch nicht der Bedarf da, das Team zu kontaktieren.
Es war auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung solch einen Aufenthalt zu machen. Vieles, was ich positiv erfahren habe, hab ich meiner tollen Gastfamilie zu verdanken. Es war das erste Mal, dass ich ein Land außerhalb von Europa erlebt habe und diese positiven Erfahrungen, dass man sich ganz alleine zu so einem Aufenthalt entschieden hat, obwohl man nicht wirklich viel von dem Land weiß, macht mich selbst noch offener für unbekannte Länder und Kulturen.