Schon bei der Ankunft hab ich mich mega wohl gefühlt. Es kamen direkt etwa 20 Volunteers und Tania (die Koordinatorin) auf uns zu, haben uns herzlich begrüßt und einfach mal alle umarmt. Ab dem Moment wusste ich: Das wird richtig geil! Und genau so war’s auch. Ich hab dort so viele unvergessliche Momente erlebt, die ich für immer im Herzen behalten werde.
Vor unserem Projekt haben wir uns fertig gemacht und etwas gefrühstückt. Die ganz Sportlichen von uns haben sich davor manchmal auch noch zum Yoga oder Joggen verabredet. Generell startete unser Projekttag morgens um 8:30 Uhr. Um diese Zeit wurden wir vom Volunteer-Bus abgeholt und zu den Schulen in den Townships gefahren. Allein dieser Kontrast war total beeindruckend: Man fährt durch eine eher graue Umgebung mit viel Müll durch das Township und steht plötzlich in einem bunten, liebevoll gestalteten Safe Space für die Kinder. Das war richtig schön.
Vor Ort haben wir dann die Lehrerinnen im Unterricht unterstützt – zum Beispiel beim Austeilen von Arbeitsblättern, Ausdrucken, Sortieren von Materialien, Bilder aufhängen oder beim Zubereiten von Essen und Getränken für die Kinder. Auch beim Malen oder Bearbeiten der Aufgaben waren wir immer mit dabei.
Die meiste Zeit verbringen die Volunteers aber in den Pausen. Wir haben viel gespielt, getanzt und gelacht. Die Kinder waren immer super happy, wenn man ihnen Aufmerksamkeit geschenkt hat – sei es beim gemeinsamen „Schocko-schocko-la-la“-Klatschen oder einfach, wenn man sie lobt, weil sie einem stolz etwas zeigen. Nach der Pause geht’s wieder zurück in den Unterricht, und gegen 12:30 Uhr holt uns der Bus ab und bringt uns zurück ins wayers Home.
Nach dem Projekt haben wir meistens gemeinsam gekocht. Oft haben wir danach einfach im Garten vom wayers Home gechillt und die Sonne genossen oder sind zum Strand in Gordon’s Bay gefahren/gegangen. Dort gibt’s ein total süßes Café mit mega leckeren Drinks, Carrot Cake, Zimtschnecken und Sandwiches – ein Must-Try!
Wenn wir Lust auf ein bisschen Shopping hatten, sind wir in die nahegelegene Mall gefahren. Und einmal im Monat, am ersten Donnerstag, findet in Kapstadt ein cooles Event mit DJs statt – da waren wir natürlich auch dabei. Ein absolutes Highlight war auch unser Ausflug nach Stellenbosch: Die Studentenstadt hat einen richtig schönen Vibe, und das Weinfest dort ist ein Muss!
Generell haben wir in der Zeit richtig viel erlebt. An den Wochenenden ging’s meistens nach Kapstadt und Umgebung zum Beispiel nach Camps Bay, Muizenberg Beach, Boulders Beach, zum Oranjezicht Market, Signal Hill oder zur Waterfront.
Ganz in der Nähe vom wayers Home kann man auch eine wunderschöne Wanderung zu den Crystal Pools machen. Und die Strände rund um Gordons Bay sind auch einfach traumhaft. Mein absoluter Lieblingsort war Kogel Bay, besonders zum Sonnenuntergang. Die Stimmung dort war einfach magisch und bleibt mir für immer im Herzen.
Mein absolutes Highlight war definitiv der erste Abend am Kogel Bay. Als wir dort ankamen und den Sonnenuntergang gesehen haben, war das einfach nur magisch. Ich bin mit meiner Drohne geflogen und plötzlich habe ich auf dem Bildschirm gesehen, wie ein paar wilde Paviane über den Steinstrand nebenan gelaufen sind. Das war so ein besonderer Moment, mir sind fast die Tränen gekommen. Und dann einfach mit den Mädels dort zu sitzen, das orange Licht auf den Bergen zu sehen, das Rauschen der Wellen zu hören und diesen Abend gemeinsam zu genießen – das war pure Gänsehaut. So ein Moment, den ich nie vergessen werde.
Aber auch die Projekttage waren unglaublich schön. Vor allem dieser erste Tag, als mich die Kinder direkt umarmt haben und „Teacher, Teacher!“ gerufen haben – das war einfach nur herzerwärmend. Diese ehrliche Freude und Offenheit war etwas ganz Besonderes.
Was sofort aufgefallen ist: Die Menschen vor Ort waren unglaublich freundlich und offen uns gegenüber. Man hat sich direkt willkommen gefühlt. Auch wenn wir die meiste Zeit mit den Kindern, den Lehrerinnen und Tania vom wayers Team verbracht haben, war diese Herzlichkeit überall spürbar. Tania war einfach großartig. So ein lieber Mensch, der so viel mit uns unternommen hat. Es hat immer super viel Spaß gemacht mit ihr, und man hat gemerkt, wie sehr sie für die Projekte brennt. Auch die Kinder waren total herzlich und offen. Und die Lehrerinnen haben ihre Dankbarkeit immer wieder gezeigt, was einen echt berührt hat. Man hatte nie das Gefühl, nur „zu Besuch“ zu sein – sondern wirklich Teil von etwas zu sein. Das hat die Zeit dort so besonders gemacht.
Ich finde, jede Reise bringt einen irgendwie weiter und diese ganz besonders. Mir ist dort nochmal richtig bewusst geworden, wie viel Glück man empfinden kann, auch wenn man nicht viel besitzt oder schwere Dinge erlebt hat, wie einige der Kinder. Es war einfach berührend zu sehen, wie stark sie sind und wie viel Lebensfreude sie trotzdem ausstrahlen.
Auch das Zusammenleben mit den anderen Volunteers war etwas ganz Besonderes wie in einer großen WG. Gemeinsam kochen, essen, spielen, feiern… das hat das Gruppengefühl total gestärkt. Obwohl ich eigentlich auch gerne mal für mich bin, hat es mich dort überhaupt nicht gestört, mit so vielen Menschen ein Zimmer oder ein Bad zu teilen. Im Gegenteil es hat sich einfach richtig toll angefühlt.
Es sind so viele kleine Momente, die ich gar nicht alle in Worte fassen kann, aber ich weiß, dass mich diese Reise sehr geprägt hat. Ich bin mit einem richtig guten Gefühl zurückgekommen – erfüllt, dankbar und irgendwie auch ein bisschen gewachsen. Es war einfach eine unglaublich schöne Zeit.
Diese Reise zu machen war definitiv eine der besten Entscheidungen überhaupt. Ich kann es wirklich jedem empfehlen. Besonders für alle, die gerne nach Südafrika möchten, aber nicht alleine reisen wollen oder sich unsicher fühlen: Das hier ist die perfekte Möglichkeit.
Man startet zwar alleine, aber schon am nächsten Tag hat man das Gefühl, Teil einer kleinen Community zu sein. Man findet sofort Anschluss, lernt tolle Menschen kennen und kann gemeinsam mit neuen Freunden Kapstadt und die Umgebung entdecken.
Wenn ihr euch für diese Reise entscheidet, checkt am besten vorher den Wetterbericht. Auch wenn in Südafrika Sommer ist, lohnt es sich, eine Bluse oder eine leichte Jacke einzupacken denn abends kann es überraschend frisch werden. Und ganz wichtig: Besucht unbedingt den Kogel Bay – mein absoluter Soulplace. Der Sonnenuntergang dort ist einfach magisch.
Ansonsten: Seid offen für Neues und traut euch einfach. Ihr startet vielleicht allein, aber schon nach dem ersten Tag habt ihr neue Freunde an eurer Seite, mit denen ihr Kapstadt und all die schönen Orte drumherum entdecken könnt.
Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen – versprochen.