Vor meinem Abflug hatte ich mir durch Lektüre des Reiseführers und durch Gespräche mit Freunden und Bekannten versucht ein Bild von Peru zu machen. Ich erwartete vor allem Erfahrungen jenseits des Alltäglichen machen zu können, eine neue Mentalität, eine außereuropäische Kultur kennen zu lernen und -last but not least- mein Spanisch zu verbessern. Gespannt flog ich also los in Richtung Cusco.
Die Zeit in meinem Projekt war für mich sehr bereichernd. Alles war wirklich super: die Kinder kamen gleich am ersten Tag buchstäblich mit offenen Armen auf mich zu, die Mitarbeiter des Projekts haben mich allen vorgestellt, mich eingearbeitet und mir den Anfang, aber auch die alltägliche Arbeit im Projekt, sehr leicht gemacht. Mit ihrer offenen Art und ihrer Herzlichkeit war es ein Leichtes, sich schnell wohl zu fühlen. Mit anderen Freiwilligen zusammen habe ich Englischunterricht gegeben, bei den Hausaufgaben geholfen, Spiele mit den Kindern gespielt oder einfach dort geholfen, wo man meine Hilfe gebrauchen konnte. Die Arbeit hat großen Spaß gemacht und meine Erwartungen, die ich vor der Abreise gehabt hatte, wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Ich habe in vielerlei Hinsicht dazugelernt: Umgang mit Kindern unterschiedlichen Alters, im Unterricht pädagogisch zu arbeiten, ein offenes Ohr für die Problemchen der Kinder zu haben und natürlich habe ich das alltägliche Spanischsprechen gut im Projekt lernen können. Besser hätte es für mich nicht sein können.
Ich habe in ganz direkter Weise erfahren, dass der Lebensstandard dort generell in Peru ein geringerer ist und dass sich viele Menschen einen Flug in die USA oder Europa einfach nicht leisten können. Als Tourist ist man dort reich. Verbittert wirken die Menschen aber deswegen nicht. Nein, vielmehr ist die offene und herzliche Art der Peruaner im Allgemeinen und ihre Neugier auf Fremdes zu merken. Ein Beispiel dafür ist die peruanische Gastfreundlichkeit. Ich habe mich während meines Aufenthaltes in Peru in doppelter Weise kulturell fortgebildet: Einerseits durch den Kontakt mit den anderen Freiwilligen aus aller Welt, andererseits durch das Kennenlernen der peruanischen Kultur. Dies war an den freien Wochenenden immer gut möglich. Wir sind u.a. auch zum Macchu Picchu gefahren.
Auch was die Organisation und die Vermittlung von Information vor der Reise von wayers betrifft, bin ich vollkommen zufrieden gewesen. Im telefonischen Gespräch konnten direkt Fragen beantwortet und somit gleichermaßen Unsicherheiten aufgehoben werden. Besonders gut hat mir gefallen, dass es vor Ort immer direkte Ansprechpartner bei Problemen gab. Davon ging eine gewisse Beruhigung und Sicherheit aus. Wenn ich Hilfe brauche, bekomme ich auch welche. Die Betreuung durch Manfred und sein Team vor Ort war perfekt und genau nach meinen Vorstellungen. Das Team hatte immer ein offenes Ohr. Auch der persönliche Kontakt war freundschaftlich. So haben unsere Betreuer auch an gemeinsamen Abendveranstaltungen teilgenommen und waren eben nicht die „fremden Autoritäten“ aus dem Büro. Bei meiner Ankunft am Flughafen Cuscos wurde ich, wie angekündigt, von einer peruanischen Mitarbeiterin abgeholt und wir fuhren gemeinsam zu meinem Appartement. Am frühen Nachmittag fand dann eine allgemeine Einführung in die örtlichen Gegebenheiten statt, die dann durch eine Stadtführung ergänzt wurde. So konnte ich mich schnell zurechtfinden.
Wie schon durch die positiven Beschreibungen vorher zu vermuten fällt mein Fazit über meinen Auslandsaufenthalt in Peru sehr positiv aus. Alles passte: die Sprachschule, das Projekt, die Organisation vor und während des Projekts, die anderen Freiwilligen und Cusco als Ort meines Wohnens und meiner Arbeit. Ich kann jedem einen solchen Aufenthalt mit aller Nachdrücklichkeit empfehlen.