Morgens gegen 8.30 Uhr gab es ein leckeres, abwechslungsreiches Frühstück. Neben Toast, Marmelade und Erdnussbutter gab es auch immer frisches Obst, Joghurt, Müsli, Omelett, Kaffee und Tee. Damit stand einem guten Start in den Tag nichts im Weg!
Die Schule begann um 10 Uhr und war fußläufig zu erreichen. Ich unterrichtete meist bis zum frühen Nachmittag, wobei ich auch immer eine Mittagspause hatte und mit dem Kollegium essen konnte. Zurück zu Hause habe ich dann entspannt oder etwas mit den anderen Volunteers unternommen – in Kathmandu gibt es so viel zu unternehmen und zu entdecken, dass es nie langweilig wird!
Abends haben wir dann alle zusammen gegessen. Man geht in Nepal eher früh ins Bett, wodurch man ausreichend Zeit für sich selbst hat. Natürlich ist es aber kein Problem, wenn man abends mal weggehen oder länger zusammensitzen möchte, beispielsweise auf dem gemütlichen Balkon in der Unterkunft.
In Nepal treffen verschiedene Religionen und Bevölkerungsgruppen aufeinander, was ich wahnsinnig spannend finde. Jeden Tag lernt man Neues und kann seinen Horizont erweitern! Die meisten Menschen habe ich als sehr herzlich und gastfreundlich erlebt. Sie wirken außerdem ausgeglichen und lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen – nicht mal von dem oftmals chaotischen Straßenverkehr. Die Kinder an meiner Schule waren sehr aufgeschlossen und haben sich immer gefreut, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich habe mich von der ersten Sekunde an unglaublich wohl gefühlt und Kathmandu wurde schnell zu meinem zweiten Zuhause!
Am schönsten fand ich die morgendlichen Rituale an der Schule. Nachdem ich bereits bei meiner Ankunft von unzähligen Kindern umarmt und mit einem fröhlichen „Namaste!“ begrüßt wurde, versammelten sich alle Schüler*innen auf dem Schulhof. Dort wurde dann gemeinsam die nepalesische Nationalhymne gesungen, etwas Frühsport gemacht und zu Sarasvati, der hinduistischen Göttin der Weisheit, gebetet. Das hat ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl vermittelt und ich habe immer gerne dabei zugesehen.
Meine persönlichen Qualifikationen als Lehrerin wurden berücksichtigt, sodass mir eigene Klassen zugeteilt wurden. Außerdem durfte ich mitentscheiden, ob ich lieber an einer privaten oder an einer öffentlichen Schule eingesetzt werden möchte und wie viele Stunden pro Tag ich unterrichten möchte.
Der Auslandsaufenthalt hat mein Leben bereichert und ich bin unendlich froh, mich auf das Abenteuer eingelassen zu haben! Es war spannend, in eine völlig fremde Kultur einzutauchen und Teil einer nepalesischen Familie zu sein. Ich hatte eine wunderbare Zeit und bin jeden Morgen glücklich aufgewacht! Für mich als Lehrerin war es außerdem interessant, ein anderes Bildungssystem kennenzulernen und mich mit meinen Kolleg*innen vor Ort auszutauschen. Wir konnten viel voneinander lernen!
Die Reise hat meinen Blick auf mein Leben in Deutschland verändert. Ich bin gelassener geworden und lasse mich von Kleinigkeiten im Alltag nicht mehr so schnell stressen. Stattdessen empfinde ich viel mehr Dankbarkeit und Wertschätzung.
Man sollte möglichst unvoreingenommen sein und dem fremden Land und der neuen Kultur mit offenen Armen begegnen. Wenn es mal ein Problem gibt, sollte man Ruhe bewahren, da man nicht allein ist und sich immer eine Lösung findet. Mit der richtigen Einstellung kann der Auslandsaufenthalt zur schönsten Erfahrung des Lebens werden!