In Auckland gelandet, verbrachte ich erst mal 2 Wochen in Manukau als Nanny. Mit dem Mietwagen gings dann weiter nach Cambridge. Von dort aus wurde ich 2 Tage später von meiner Gastmutter abgeholt, die in Ohaupo, einem Dorf in der Nähe von Hamilton, lebte. Dort war ich für 2 Monate als Au Pair tätig. Während der Wochenenden habe ich mehrere Ausflüge unternommen. Unter anderem bin ich nach Coromandel City und an mehrere Strände entlang der Peninsula gefahren. Des Weiteren habe ich viel Zeit in Tauranga und dem Mount Maunganui verbracht. Anschließend bin ich 1 bis 2 Wochen gereist. Zunächst mal wieder nach Tauranga, anschließend über Rotorua nach Taupo und Tongariro und danach machte ich mich auf den Weg nach Hawkes Bay. Dort verbrachte ich einen Monat in Napier und einen weiteren in Hastings mit vielen verschiedenen landwirtschaftlichen Jobs.
Danach gönnte ich mir einen 4 wöchigen Urlaub. Zunächst machte ich mich auf den Weg nach Wellington, dessen Umgebung ich erkundigte. Von dort aus nahm ich die Fähre nach Picton. Mit den sagenhaften Eindrücken der Marlborough Sounds begann die Südinselreise. Zunächst fuhr ich über Nelson zum Abel Tasman National Park, in dem ich auf dem Meer Kayak gefahren bin. Mit einem Umweg über die golden Bay ging es dann weiter zu den wunderschönen Nelson Lakes. Entlang der West Coast setzte ich meine Reise mit einigen Zwischenstopps an den Sehenswürdigkeiten fort. Weiter fuhr ich über das schöne Wanaka nach Queenstown in dem ich natürlich am Pub Crawl teilnahm. Weiter ging es zu einem der Highlights Neuseelands, dem Fjordland National Park mit dem faszinierenden Milford Sound. Entlang der Route 99 setzte ich meine Reise über die Southern Lakes zu den Catlins fort. Entlang der East Coast fuhr ich weiter nach Dunedin, wo ich ein paar Tage verbrachte. Von dort aus legte ich einen Umweg zum Mount Cook, Lake Pukaki und Lake Tekapo ein, die eine unglaublich schöne Wasserfarbe haben. Zurück an der East Coast fuhr ich über Christchurch, weiter nach Kaikoura und über Blenheim schließlich zurück nach Picton. Wieder in Wellington angekommen fuhr ich erneut nach Hastings wo ich weitere 4 Arbeitswochen verbrachte. Mit einem kurzen Trip über Taupo, verbrachte ich dann meine letzten Tage in Ohaupo bei guten Freunden, die ich während meiner „Au Pair-Zeit“ kennen gelernt habe. Von Auckland aus flog ich dann noch eine Woche nach Fidji bis es dann zurück nach Hause ging…
Die einfachsten und stressfreisten Jobs hatte ich auf den Vinyards ich habe insgesamt für 6 Vineyard-Manager gearbeitet. Ich habe fast jede Arbeit auf dem Weingut gemacht: Leave-Plugging, Pruning, Thinning, Netting, Clipping etc. Auf einigen Vineyards haben wir fast stündlich die Tätigkeiten gewechselt und in Teams gearbeitet, in anderen haben wir eine Woche Land immer das Gleiche gemacht, was schon so einfach war, dass es wiederum langweilig war. Einer meiner letzten Vineyard Jobs war wiederum der entspannteste. Wir sind morgens angekommen, haben mehrere lange Pausen gemacht und da uns keiner kontrolliert hat, sollten wir selbst eine Liste mit unseren Arbeitszeiten erstellen. Da wir außerdem alle gut befreundet waren, haben wir während der Arbeit gesungen und Traubenschlachten veranstaltet.
Mein Flop-Job war das Corn-Picking:
Einen Tag bevor es los ging wurde im Hostel in Tauranga, in dem ich mich zu dieser Zeit befand, ein Ausschreiben ausgehängt auf dem Stand, dass 50 Corn-Picker gesucht sind… Die Uhrzeit und das wir von unserm indischen Arbeitgeber abgeholt werden, waren die einzigen Informationen, die wir am nächsten Morgen hatten. Mit vollbeladenem Autos sind wir „dem Inder“ dann gefolgt. Als wir geparkt hatten wunderten wir uns zunächst, denn wir waren am Strand und die Maisfelder weit und breit nicht zu sehen. Als wir dann die Fähre sahen, sprangen die meisten auf. In dem Moment als die Fähre losfuhr sprangen 2 Jungs im letzten Augenblick noch an Land…und dann gings los: „Wo sind die anderen?“ “ Wo ist der Inder?“…wir waren auf der falschen Fähre, auf einer Öffentlichen und nicht auf der Privaten unseres Arbeitgebers. Daraufhin bin ich erst mal zur Matrosin gegangen und habe ihr unsere Situation geschildert. Diese sagte uns , dass die einzigen Maisfelder in der Umgebung auf der kleinen Insel zu finden sind, auf die wir uns zubewegten. Damit hat sich bei jedem die Aufregung erst mal gelegt. Auf der Insel angekommen, erwartete uns ein Truck auf dessen Ladefläche wir uns setzen sollten…genau so wie in einem Indischen Film. Nachdem die anderen, die die richtige Fähre genommen hatten ebenfalls angekommen waren, gings dann los auf Maisfeld. Die 2 Trucks sind durchs Feld gefahren und haben dabei einige Maispflanzen überfahren. Wir sollten uns neben und hinter dem Truck jeweils eine Reihe aussuchen, die reifen Maiskolben Pflücken und auf die Ladefläche werfen. Eigentlich eine leichte Aufgabe…die Maispflanzen waren jedoch sehr dicht gepflanzt, daher war es schwierig voran zu kommen. Außerdem wurden wir trotz langer Kleidung, an einem der heißesten Tage in diesem Sommer, von den Pflanzen zerkratzt. Die Aufseher haben uns außerdem ständig kontrolliert und gehetzt…Ich habe viele verschiedene körperlich anstrengende Jobs gehabt, aber das war definitiv einer der anstrengendsten…Am nächsten Tag waren nicht einmal mehr 15 von den 50 Arbeitern dabei^^ Bei der Bezahlung hat uns der Inder auch noch Reingelegt, denn er wollte uns nur 3 NZcent pro corn geben. Obwohl das bereits unter dem Mindestlohn lag, gab er dann noch an, dass 5000, der 30 000 Maiskolben die wir gepflückt haben, zu klein waren…da ich jedoch am Ende beim Aussortieren geholfen habe, weiß ich dass es deutlich weniger waren. Allerdings war das unwichtig, da er mich bis heute noch nicht bezahlt hat! Im Nachhinein habe ich erfahren, dass das bei Indischen Arbeitsgebern in Neuseeland oft der Fall ist. Im Durchschnitt habe ich NZ$ 14 verdient.
Mein Work & Travel Aufenthalt ist sehr gut verlaufen. Ich hatte 12 verschiedene Arbeitgeber. Die meiste Zeit habe ich gearbeitet und bin an den Wochenenden in der jeweiligen Umgebung verreist. Zwischen den Jobs habe ich 1 bis 2 Wochen eingelegt, in denen ich verschiedene Orte und Städte erkundet habe. Nach ca. 4 Monaten habe ich eine 4 wöchige Südinselrundreise eingelegt in der ich viele Abenteuer erlebt habe. Zurück auf der Nordinsel angekommen habe ich weitere 3 Wochen gearbeitet und in den letzten 2 Wochen habe ich die übrigen Regionen erkundet, sodass ich am Ende meiner Reise fast ganz Neuseeland gesehen habe.
Das waren meine absoluten Highlights in Neuseeland:
-Coromandel Peninsula
-Mount Maunganui und Mc Larren Falls Park
-Taupo und Tongariro
-Abel Tasman (Sea Kayaking)und Fjordland Nationalpark
-Nelson and Southern Lakes
-Queenstown
-Lake Pukaki und Lake Tekapo
-Catlins
Nach einem sehr langen Flug, sind wir erst mal übermüdet gelandet. Da es in Neuseeland jedoch 6 Uhr morgens war, mussten wir uns noch lange wach halten. Durch die vielen Eindrücke und durch die Aufregung war das jedoch kein Problem. Nach dem wir im Hostel eingecheckt hatten, und uns die Agentur vor Ort angesehen haben, sind wir erst mal zum Hafen gelaufen, durch Auckland City spazieren gegangen und waren einkaufen. Um 9 Uhr Abend hat uns die Müdigkeit jedoch eingeholt. Am nächsten Tag waren wir dafür umso früher wach. Nach einem gemütlichen Frühstück und dem informationsreichen Kurs der Agentur, fing das Kiwi-Leben an. Wir sind mit ein paar neuen Freunden an den Strand gefahren. Wir haben erst mal die Landschaft und die Sonne genossen. Und ehe wir uns versahen startete direkt neben uns ein Duatlon. Zuerst starteten die Männer und anschließend die Frauen. Die Teilnehmer hatten jedoch ziemlich viel Glück, denn bevor die Frauen starteten verirrten sich ca. 5 Orca-Wale und schwammen 20 Meter vom Strand entfernt an uns vorbei. Selbst die Einwohner haben gestaunt. An unsrem dritten Tag gings dann zum Bahnhof und direkt zu unserem ersten Job…das Abenteuer startete.
Während meiner ersten 2 Jobs in Neuseeland wurde mir die Unterkunft und ein Auto zur Verfügung gestellt. Anschließend habe ich mir zusammen mit meinem Freund ein Auto, Zelt, Gaskocher und alles was wir zum überleben noch benötigt haben gekauft. Somit waren wir beim Verreisen unabhängig und hatten unser kleines Zuhause immer dabei. Während wir gearbeitet haben, lebten wir immer in Hostels. Die meiste Zeit davon schliefen wir trotzdem in Caravans oder im Zelt um Kosten zu sparen. Außerdem gibt es in den Mehrbettzimmern immer Leute die schnarchen…
Auf der Südinsel habe ich nicht gearbeitet, sondern mir einen 4-wöchigen Urlaub gegönnt in dem ich die gesamte Südinsel umreist habe. So hatte ich die Möglichkeit die Route genau zu planen. Da ich auf der Nordinsel viel gearbeitet habe, legte ich viele Wochenendtrips ein, durch die ich viel Benzin und Zeit verbraucht habe. Am Ende hatte ich trotzdem fast alles von der Nordinsel gesehen und die freie Zeit sinnvoll genutzt. Aufgefallen ist mir, dass es in Neuseeland besonders wichtig ist die Jahreszeiten und das Wetter mit einzuplanen. Für einige Wanderungen sollte man daher einen größeren Zeitraum oder mehrere Terminalternativen einplanen um die Landschaft bei schönem Wetter genießen zu können, ansonsten kann der schöne Trip sehr lästig werden. Des Weiteren sind beispielsweise die vielen Tiere der Catlins in bestimmten Monaten nur schwierig zu sichten.
Ich fand die Vorbereitungen durch wayers in Deutschland super und dass alles gut organisiert wurde. Über die schnellen Antworten bei Fragen, war ich ebenfalls überrascht. Der Informationskurs, den wir kurz nach der Einreise erhalten haben, war sehr gut. Er enthielt alle wichtigen Informationen, war jedoch nicht zu lang oder langweilig. Besonders gut war, dass die Organisation den ganzen Papierkram für uns übernommen hat.
Mein Neuseelandaufenthalt war das spannendste und aufregendste Abenteuer, das ich bisher erlebt habe. Ich habe nicht nur viel Spaß gehabt und war von der Landschaft mehr als begeistert, ich habe auch viele wichtige Erfahrungen für mein Leben gesammelt. Ich hatte viele verschiedene Jobs, habe viele neue Freunde aus aller Welt und neue Kulturen kennengelernt, mein Englisch stark verbessert, habe gelernt mich in Notlagen durchzukämpfen und erfinderisch zu sein und bin deutlich selbstständiger geworden. Außerdem lernt man den kleinen Luxus des Alltages mehr zu schätzen, wie beispielsweise ein richtiges Bett oder eine warme Dusche.
Ich kann nur jedem, der noch die Möglichkeit dazu hat, empfehlen seine Koffer zu packen und in den Flieger zu steigen!