Heutzutage ist ein längerer Auslandsaufenthalt für junge Menschen schon fast keine Belohnung oder etwas besonderes mehr, sondern ein Muss. In Zeiten von Globalisierung, der sozialen Medien und immer günstigeren Fortbewegungsmöglichkeiten, rückt die Welt scheinbar näher zusammen und ermöglicht vielen jungen Menschen den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Dies ist ein spannendes Vorhaben und ein großer Schritt in der Entwicklung Ihres Kindes.
Im Folgenden beleuchten wir die verschiedenen Gründe für eine Auslandsreise und erläutern Ihnen als Eltern, was für Vorteile ein Auslandsaufenthalt für Ihr Kind mit sich bringt.
Der Schulabschluss und eine Lehre mit 16, Abitur mit 17 und Anfang 20 mit dem Studium fertig. Gerade in der heutigen Zeit erscheint die schulische und berufliche Entwicklung stark beschleunigt. Oftmals bleibt keine Zeit einmal kurz innezuhalten und sich als junger Mensch zu fragen, was man wirklich im Leben erreichen möchte.
Wenn dann der gewünschte Studiengang sich doch nicht als so ideal herausstellt wie gedacht, muss umdisponiert werden. Ein Auslandsaufenthalt hilft diesen Prozess zu entschleunigen, natürliche Wechsel zwischen Schule und Studium oder Studium und Beruf zu nutzen, und sich selbst besser kennenzulernen.
Für junge Menschen, die zum Beispiel gerade vom Abitur kommen, eignen sich in diesem Fall alle unsere Programme. Es gilt herauszufinden, welche weiteren Beweggründe mitspielen und dafür sind unsere Way Changer Reisen ideal. Als bereits Berufstätige*r empfehlen sich unsere Sabbatical Programme.
Erfahre mehr über unsere Way Changer ReisenGerade das Abitur bestanden, noch keine Ahnung, welcher Studiengang es werden soll oder ein Wartesemester vor sich? Wenn dies auf Ihr Kind zutrifft, dann ist dieser der beste Zeitpunkt, um erste Berufserfahrungen im Ausland zu sammeln. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Ihr Kind eine grobe Vorstellung hat in welche Richtung es gehen soll, sich allerdings noch nicht ganz sicher ist, ob es die richtige Wahl ist oder praktische Berufserfahrungen fehlen.
Erste Berufserfahrungen lassen sich besonders gut während eines Work & Travel Aufenthaltes sammeln. Typische Backpacker-Länder wie Australien, Neuseeland und Kanada eignen sich hervorragend für ein solches Vorhaben, da es hier jungen Menschen leicht gemacht wird an Jobs zu kommen, auch ohne vorher zuhause bereits Berufserfahrungen gesammelt zu haben.
Geht es Ihrem Kind darum sich beruflich zu orientieren, empfehlen wir unsere Auslandspraktika. Diese dienen nicht nur dazu praktische Erfahrungen im Ausland zu sammeln, sondern auch das eigene oder ein anderes Berufsfeld zu erkunden.
Erfahre mehr über Work & TravelWenn die Zeit oder das Geld fehlt, um sich im normalen Alltag in Projekten in der eigenen Heimat zu engagieren, dann stellt ein Auslandaufenthalt die beste Möglichkeit dar, um mit geringen finanziellen Mitteln anderen Menschen, Tieren oder der Umwelt etwas zurück zu geben. Besonders wenn Ihr Kind den Wunsch hegt, seine eigene Arbeitskraft und Zeit während einer Auslandsreise zu spenden, dann sollte dies auf jeden Fall gefördert werden.
Bei unseren Freiwilligenarbeitsprojekten ist für jeden etwas dabei. Sei es soziale Arbeit in einer thailändischen Schule, die Tätigkeit in einer Wildtierrettungsstation in Peru oder die Teilnahme an einem Projekt im Krüger Nationalpark in Südafrika. Das Schöne an diesen Programmen: Ihr Kind weiß wenn es nach Hause kommt genau, was es geleistet hat und wem seine Arbeit zu Gute kam.
Erfahre mehr über FreiwilligenarbeitIn Westeuropa zählen wir zu den privilegierten Ländern, die in jungen Jahren bereits durch die Schule sowie außerschulische Förderungen eine erste oder sogar zweite Fremdsprache erlernen. Doch kaum mit der Schule abgeschlossen, im Studium oder dem Beruf, werden diese Fähigkeiten häufig vernachlässigt und verblassen mit der Zeit. Zudem werden heutzutage für gewisse Studiengänge und Berufssparten nicht nur Grundkenntnisse, sondern ein hohes Niveau der Sprachfähigkeiten verlangt. Ein Auslandsaufenthalt hilft spielerisch eine Fremdsprache im Mutterland zu erlernen, die Kenntnisse aufzupolieren und im Alltag anzuwenden.
Wenn es darum geht, dass Ihr Kind eine Fremdsprache von Grund auf neu erlernt oder in kürzester Zeit ein gewisses Level erreicht, so eignet sich dafür am besten ein Sprachkurs. Die individuelle Förderung durch die Sprachlehrer*innen auf dem jeweiligen Niveau Ihres Kindes, hilft Ihrem Kind effektiv Sprachkenntnisse aufzubauen. Die Kombination mit einem anderen Programm, wie zum Beispiel einem Freiwilligenprojekt oder einem Auslandspraktikum, hilft außerdem dabei die Sprachfähigkeiten durch Anwendung zu vertiefen und spezifische Vokabeln, zum Beispiel für den Beruf, aufzubauen.
Es versteht sich von selbst, dass Ihr Kind während eines Auslandsaufenthaltes für das Programm spezifische Fähigkeiten erlernen wird. Gerade, wenn Ihr Kind einen Work & Travel Aufenthalt macht oder an einem Freiwilligenprojekt teilnimmt, wird es praktische Erfahrungen sammeln, die es im zukünftigen beruflichen Feld oder auch auf anderen Gebieten anwenden kann. Doch neben diesen projektspezifischen Qualifikationen, wird Ihr Kind auch Dinge erlernen, die allgemein nützlich sind.
Ein Ziel eines Auslandsaufenthaltes ist oftmals das Erlernen oder Verbessern einer Fremdsprache. Als Westeuropäer*innen haben wir den großen Vorteil, dass junge Menschen in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden oder Skandinavien bereits ein vergleichsmäßig hohes Niveau an Schulenglisch erreichen. Gefördert wird dies auch durch internationale Studiengänge. Eine Auslandsreise hingegen bringt die Möglichkeit über diese sprachlichen Grenzen hinauszugehen, den Wortschatz im Alltag im Ausland zu erweitern und durch den Spaß an der Sprache ein natürliches Gefühl zu entwickeln.
Zudem werden nicht nur Alltagskenntnisse gefördert, sondern in bestimmten Programmen auch Business Englisch und Berufs- und studienspezifisches Vokabular. Dieser erweiterte Spracherwerb bietet die Chance Lese-, Sprech- und Hörverständnis sowie die Schreibkompetenz aufzubauen und für den späteren Beruf, als auch die Weiterbildung im Studium zu nutzen.
Speziell wenn ein Auslandssemester oder sogar die Immigration in ein anderes Land angedacht ist, helfen spezifische Sprachkurse auf Sprachtests wie den TOEFL oder IELTS Test oder das Cambridge Examen vorzubereiten. Gleichzeitig wird Deutschland in der Wirtschaftswelt immer noch sehr hochgehandelt. Bilingualität oder sogar Mehrsprachigkeit verspricht ausgezeichnete Berufsaussichten.
Ein Auslandsaufenthalt, egal ob dieser alleine erfolgt oder mit Freunden, ob es die erste längere Reise oder auch die fünfte, fördert auch immer die Sozialkompetenz Ihres Kindes. Denn egal in welchem Programm und Umfeld sich Ihr Kind im Ausland befindet, es geht immer darum neue Menschen kennenzulernen, Anschluss zu finden und Freundschaften zu knüpfen.
Speziell der Umgang mit Menschen in einem beruflichen Umfeld, mit Vorgesetzten, Teammitgliedern, Kolleg*innen und Menschen, die vielleicht nicht die gleichen Interessen haben, fördert Toleranz, Respekt und effektive Kommunikationsmethoden. Diese können später für Networking und Jobbewerbungen genutzt werden.
Die erste große Auslandsreise bedeutet auch immer ein Entfernen aus der eigenen Komfortzone. Alles ist zu anfangs neu, ungewohnt und vielleicht sogar etwas unbehaglich. Dieser Schritt fordert nicht nur den Mut Ihres Kindes, sondern auch ein aktives Interesse über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.
In einem anderen Land oder einer anderen Kultur, konfrontiert mit fremden Menschen und anderen Sichtweisen, wird Ihr Kind zwangsweise lernen müssen um die Ecke zu denken und einen neuen Blickwinkel anzunehmen. Dieser Schritt wird Ihrem Kind zeigen, dass alles möglich ist, wenn es nur an sich selbst glaubt und mit einer offenen Einstellung an die Sache herangeht.
Ein ungewohntes Umfeld, weit weg von Zuhause und auf einmal sind die Eltern nicht mehr nur einen Anruf entfernt, um sofort alle Probleme zu lösen. Die erste Auslandserfahrung dient dazu Ihrem Kind beizubringen eigenständig Entscheidungen zu treffen, Lösungswege zu finden und Eigeninitiative zu zeigen. Es muss lösungsorientiert handeln, wenn es darum geht mit einer fremden Behörde umzugehen, eine Apotheke oder einen Arzt zu finden, wenn es krank ist oder Herausforderungen wie eine Job- oder Wohnungsbewerbung in einer anderen Sprache zu meistern. Und vor allem wird Ihr Kind lernen, dass es in seiner eigenen Verantwortung liegt, wie erfolgreich der Auslandsaufenthalt verläuft.
Ein essentieller Teil einer Auslandsreise ist auch immer der Umgang mit Geld und dem eigenen Budget. Ganz gleich, ob Sie Ihr Kind bei der Finanzierung unterstützen oder es sich die Teilnahme am Programm selbst erarbeitet hat, ihr Kind wird lernen die Verantwortung für das eigene Budget zu übernehmen – und das sehr wahrscheinlich in einer anderen Währung. Es wird lernen müssen mit dem eigenen finanziellen Rahmen umzugehen, wenn es darum geht Ausflüge oder Einkäufe zu planen und Prioritäten setzen, wenn das Geld nicht reicht.
Speziell, wenn Ihr Kind zuhause bereits berufliche Erfahrungen gesammelt hat oder sich jetzt in einem unbezahlten Praktikum befindet, mag es sich erst mal als eine kleine Herausforderung herausstellen, wenn das Geld nicht mehr so flüssig ist wie von zuhause gewohnt.
Ein positiver Nebeneffekt, der gerade bei längeren Reisen ins Ausland festgestellt wird, ist außerdem, dass materielle Besitztümer in den Hintergrund rücken. Gerade, wenn man als junger Mensch für ein Jahr als Backpacker*in durch ein anderes Land reist und nur einen Rucksack bei sich trägt, stellt man schnell fest, dass es nicht so essentiell materielle Dinge anzuhäufen, sondern lieber Erfahrungen zu sammeln.
Ein Auslandsaufenthalt ist ein großer Schritt, speziell wenn es sich um den ersten längeren Aufenthalt in einem anderen Land handelt. Heutzutage ist ein typischer Zeitpunkt für eine solche Reise, dass Ihr Kind gerade das Abitur bestanden hat und sich jetzt auf die erste große Entdeckungstour begibt. Gerade, wenn es das erste Mal ist, dass Ihr Kind ohne Sie vereist und sich für längere Zeit außerhalb des Elternhauses befindet, ist dies eine Herausforderung, an der es wachsen wird.
Mitunter denken Sie bei den Vorteilen eines Auslandsaufenthaltes zuerst an die Hard Skills, welche Weltenbummler*innen erlernen – sei es die Arbeitserfahrung während eines Freiwilligenprojektes oder auch die Fremdsprachenkenntnisse, welche automatisch verbessert werden.
Doch genauso wichtig sind die Soft Skills, die Ihr Kind sich durch die neuen Erfahrungen in einer ungewohnten Umgebung aneignet. Eine Voraussetzung für die Teilnahme an einem solchen Aufenthalt ist immer die Offenheit gegenüber einer anderen Kultur und fremden Menschen. Am Anfang mag dies für Ihr Kind noch spannend und interessant klingen, doch während des Aufenthaltes wird es wahrscheinlich auch auf Grenzen stoßen, die es zu überschreiten gilt.
Ein Auslandsaufenthalt ist mittlerweile ein Faktor auf dem Lebenslauf, der nicht nur gerne gesehen wird, sondern schon fast zum Muss geworden ist – vor allem, wenn eine Karriere in einem größeren oder gar internationalen Unternehmen angestrebt wird.
Das liegt nicht nur daran, dass mit einer längeren Auslandsreise praktische Berufserfahrungen gesammelt werden, so zum Beispiel während eines Work & Travel Programms, sondern auch daran, dass Weltenbummler*innen bereits durch die Durchführung des Auslandsaufenthaltes selbst einige Fähigkeiten beweisen, die für einen zukünftigen Arbeitgeber attraktiv erscheinen.
Dazu gehört der Mut Risiken einzugehen, die Bereitschaft Neues auszuprobieren, die nötige Eigeninitiative für einen solchen großen Schritt und die Anpassungsfähigkeit an neue, anfangs unbekannte Situationen. Gleichzeitig gelten Menschen, die bereits im Ausland gelebt haben als offener, flexibler und stressresistenter. Potentiell sind sie zudem Expert*innen im Networking, was dem Umgang mit internationalen Kunden und Businessbeziehungen zu Gute kommt.
Doch nicht nur zukünftige Arbeitgeber*innen haben Vorteile von einem solchen Aufenthalt. Ihr Kind hat die Möglichkeit neue Berufsrichtungen auszuprobieren, das eigene Gebiet in der Praxis auszutesten und sich allgemein beruflich wie schulisch zu orientieren. Zudem warten im Ausland nicht nur neue Arbeitsfelder auf Ihr Kind, sondern auch andere Arbeitsweisen oder sogar ein fremdes Wirtschaftssystem. All dies hat zum Vorteil, dass Ihr Kind konkurrenzfähiger wird und sich das nötige Know How für die zukünftige Karriere aneignet.
Egal, ob der Auslandsaufenthalt direkt als Weiterbildung gedacht ist, um Altbewährtes auf die Probe zu stellen oder zum Verbessern der Fremdsprachenkenntnisse – in jedem Fall wird die Auslandsreise nicht nur ein Highlight auf dem Lebenslauf Ihres Kindes, sondern auch im Leben allgemein.
Eine Reise ins Ausland bedeutet auch immer gleichzeitig ein Schritt in eine andere Welt. Das ist das Spannende am Reisen: Das Entdecken von neuen Ländern und Kulturen. Selbst beim jährlichen Italienurlaub stellen Sie als Familie fest, dass es kleine, aber feine Unterschiede gibt, die eine Kultur im Alltag anders machen. Erst recht während eines längeren Auslandsaufenthaltes wird dies deutlich.
Ihr Kind wird lernen kulturelle Unterschiede zu erkennen, zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen. Dies mag Ihrem Kind zu anfangs etwas schwerer fallen. Wenn das Essen anders schmeckt, die Sprache ungewohnt ist und die Menschen einen neugierig ansehen, kann es zum Kulturschock kommen. Doch die Überwindung dieser Phase führt automatisch zu einer größeren Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Kulturen.
Gerade in unserer heutigen Zeit, die geprägt ist von globalem Austausch, sei es beruflich wie privat, Flüchtlingskrisen und neuen Immigrantenwellen, ist es zudem von Vorteil, wenn Ihr Kind damit vertraut wird, was es bedeutet in einem anderen Land fremd zu sein. Schließlich wollen wir alle mit offenen Armen empfangen werden, wenn wir in ein anderes Land reisen.
Es wird in diesem Zusammenhang auch immer häufiger von „interkultureller Kompetenz“ gesprochen. Dies bedeutet die Fähigkeit mit Menschen eines anderen kulturellen Hintergrundes offen und erfolgreich zu interagieren. Voraussetzung dafür ist nicht nur das aktive Interesse Ihres Kindes, sondern auch eine gewisse Sensibilität. Denn nicht alle kulturellen Unterschiede liegen offensichtlich an der Oberfläche. In diesem Zuge hat sich das sogenannte „Eisberg-Modell“ etabliert, welches den Unterschied zwischen sichtbaren und unsichtbaren Aspekten einer Kultur veranschaulicht.
In der Spitze des Eisberges befinden sich alle Faktoren einer Kultur, die leicht erkennbar sind, wie zum Beispiel Essen, Traditionen, Musik und die Verhaltensweisen der Menschen. Darunter jedoch, liegt das Fundament, welches einen weit größeren Teil einer Kultur darstellt. Hier geht es um die Wertvorstellungen, Normen, Denkweisen und Verhaltensregeln, welche sich innerhalb von Jahrhunderten entwickelt haben und jedem Menschen innerhalb dieser Kultur als „normal“ erscheinen. Als Außenstehender gibt es diese zu entdecken, um die wirklich tieflegenden Werte einer Kultur zu erkennen.
Gerade, wenn Ihr Kind als Reisender aus einem westlichen Land kommt, ist ein schnell zu erkennender Unterschied der Umgang mit Zeit und Pünktlichkeit. Hier wird von monochronen und polychronen Kulturen gesprochen. Monochrone Kulturen haben eine lineare und sehr strukturierte Zeitplanung. Sie halten sich strikt an Deadlines und Termine und schätzen Pünktlichkeit. Polychrone Kulturen hingegen, teilen ihre Zeit weniger strikt ein. Es werden Aufgaben eher parallel erledigt und Uhrzeiten sind lediglich ein Richtwert.
Eine weitere Unterteilung gibt es in der zeitlichen Orientierung. Vergangenheitsorientierte Kulturen legen viel Wert auf Traditionen und Geschichte. Gegenwartsorientierte Kulturen leben im Hier und Jetzt und beschäftigen sich mit gegenwärtigen Problemen und Fragestellungen. Zukunftsorientierte Kulturen dagegen, richten ihren Fokus auf Fortschritt und Veränderung.
Ein sehr wichtiger Aspekt des Lebens im Ausland ist die Kommunikation. Doch auch wenn gute Fremdsprachenkenntnisse das Ziel eines erfolgreichen Auslandsaufenthaltes sind, so wird Ihr Kind sehr schnell feststellen, dass es nicht nur darum geht, zu wissen, wie es nach dem Weg zum nächstgelegenen Restaurant fragen kann, sondern auch welche sprachlichen Feinheiten in jeder Kultur mitschwingen.
In den USA gehört es zum guten Ton auch Fremde mit einem nonchalanten „How are you?“ nach dem Befinden zu fragen, während asiatische Sprachen oftmals Höflichkeitsformen in ihre Personalpronomen einbauen. Zudem, dass Menschen in anderen Kulturen oftmals nicht so direkt sind wie wir es zum Beispiel in Deutschland gewohnt sind. Hier wird öfter um den heißen Brei herumgeredet oder höflich um Dinge gebeten, als diese direkt zu fordern.
Manche Kulturen legen großen Wert auf das kollektive Wir und die Gemeinschaft. Besonders das Leben in einer Großfamilie spielt eine wichtige Rolle. Die Identität des Einzelnen wird meist durch die Gruppe ausgedrückt.
Beispiele für kollektivistische Kulturen gibt es in südamerikanischen Ländern wie Guatemala und Ecuador und in Südostasien. Gerade angelsächsische Länder wie Großbritannien, die USA und Kanada sind eher individualistisch ausgerichtet. Die Individualität des Einzelnen steht im Vordergrund und jeder ist für sein Glück und Wohl selbst verantwortlich.
Ein Besuch in östlichen Ländern, wie Malaysia, verdeutlicht schnell die Unterschiede im Machtgefüge. Dies ist besonders in der Erziehung der Kinder und in den Stellungen innerhalb der Familie erkennbar. Je größer die Machtdistanz zwischen Eltern und Kindern, desto strenger und autoritärer werden diese erzogen.
Doch Hierarchie zeigt sich auch durch den Respekt gegenüber Erfahrung und Alter. Ältere Generationen werden zum Beispiel in China viel höher angesehen als in westlichen Kulturen. Auch Statussymbole werden in diesen Ländern eher anerkannt.
Besonders in Ländern, die vergangenheitsorientiert sind und geprägt von einem kollektiven Wir der Familie, spielt die Herkunft eine größere Rolle als die Leistung des Individuums. In Kulturen in Südeuropa, als auch in Asien, richtet sich das Leben oft nach der sozialen Herkunft. Während hingegen Länder in Nord- und Mitteleuropa Leistung schätzen.
Wer schon einmal bei Rush Hour mit einer U-Bahn in Japan gefahren ist, weiß, dass räumliche Distanz in anderen Kulturen teils anders wahrgenommen wird. So rückt man bei Gesprächen in südamerikanischen Ländern jemandem schon mal näher, während anglosächsische Kulturen gerne eine gewisse Distanz halten. In Deutschland mag es durchaus üblich sein sich an seinen Mitmenschen im vollen Bus „vorbei zu quetschen“, während sich Brit*innen und Kanadier*innen schon bei ein paar Metern Abstand sehr höflich für das Unterschreiten der Minimaldistanz entschuldigen.
Dies sind nur einige Beispiele für kulturelle Unterschiede, die Ihrem Kind sehr wahrscheinlich während des Auslandsaufenthaltes begegnen werden. Gleichzeitig wird Ihr Kind im Ausland nicht nur eine fremde Kultur erleben, sondern Teile dieser Sichtweisen auch mit nach Hause nehmen. Es wird die Chance haben die eigene Kultur im Vergleich zu sehen und vielleicht sogar den eigenen Status quo zu hinterfragen. Gerade, wenn es Ihr Kind zu einem Auslandsaufenthalt in ein Entwicklungsland zieht, wird es oftmals mit einer Portion Dankbarkeit zurückkehren, denn nicht alle Dinge sind so selbstverständlich, wie eventuell immer angenommen.