Unter der Woche war Tauchen angesagt. Dementsprechend mussten wir oft sehr früh aufstehen, da Tauchgänge nur zwischen 7 Uhr und 13 Uhr stattfinden. Das ist aber auch gar nicht so tragisch, da viele (große) Tiere eher nachtaktiv sind und man sich deshalb auch auf die 7 Uhr-Tauchgänge freut. Meine Aufgabe bestand darin, Unterwasser Daten und Fotos der Megafauna (also Großtiere wie Haie, Rochen, Schildkröten,…) aufzunehmen und dann nachmittags in eine Excel-Tabelle auf einem Computer einzutragen. Ich war sogar echt froh eine Aufgabe zu haben und nicht einfach nur „durch die Gegend tauchen“, weil man so viel eher die Augen offen hält und sich so mehr interessieren und begeistern kann. Tauchen an sich wird für mich vermutlich nie mehr als ein Hobby sein und das liegt nicht daran, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte. Im Gegenteil, Tauchen ist für mich eine der schönsten Sachen der Welt! Aber ich halte es für eine schlechte Idee sein Hobby zum Beruf zu machen, weil man sich dadurch unter Umständen ein Hobby zerstört. Dementsprechend habe ich auf meiner Reise keine einschlägigen Berufserfahrungen gemacht, sondern eher Erfahrungen um mehr Spaß zu haben. Außerdem sind die Erfahrungen beim Tauchen (Atmen Unterwasser, ein anderes Leben/eine andere Welt sehen,…) unbeschreiblich und unverständlich für jeden, der noch nie tauchen war.
Man sieht das Leben in Südafrika grundsätzlich um einiges lockerer an, lebt einfach vor sich hin und versucht sich so wenig Sorgen wie möglich zu machen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass man sich mit ein paar Witzen sehr beliebt machen kann und sehr gern gesehen wird. Unter der Woche war eher alles ruhiger, da Tauchen extrem müde macht. Vielleicht schaut man abends einen Film am DVD-Player oder sitzt bei ein paar Bierchen auf der Terrasse. Am Wochenende sind wir dann eher weggegangen. Dazu gab es eigentlich drei Möglichkeiten: Eine Bar unter einem Restaurant, eine Kneipe und als Abstecher, wenn man nicht müde wird eine Art Club. Tagsüber kann man an freien Tagen entweder Quadfahren, Safaris machen oder zum Strand, was ich allerdings selten gemacht habe. Wer will schon seinen „Arbeitsplatz“ auch am Wochenende sehen?
Zur Betreuung von wayers kann ich sagen, dass auf meine Fragen umgehend geantwortet wurde, ab und zu habe ich sogar direkt angerufen anstatt eine Mail zu schreiben. Vor Ort gab es sehr liebe Koordinatoren, denen Probleme nicht immer selbst auffielen, die aber umgehend auf diese reagierten, wenn sie davon mitbekamen. Allerdings funktioniert in Afrika vieles nicht so effizient wie in Deutschland, so gab es während des gesamten Januars keinen korrekt funktionierenden Kühlschrank in unserer Küche. In Deutschland würde man dafür in den nächsten Baumarkt fahren und einen besorgen. So einfach ist das in Südafrika leider nicht, aber dafür können weder wayers noch die zuständigen Koordinatoren etwas.
Ob es eine gute Entscheidung war solch einen Auslandsaufenthalt zu machen? Ja! Denn ich habe ein neues Hobby sowie einige echt gute Freunde gefunden.
Es gibt selbst in Sodwana zwei Geldautomaten, sowie einmal pro Woche die Möglichkeit in Mbazwana (der nächsten richtigen Stadt) Geld abzuheben. Außerdem kann man so gut wie überall mit einer Visa-/MasterCard oder EC-Karte zahlen. Die Angaben zum Taschengeld von Praktikawelten sind eher Mindestangaben und keine empfehlenswerten. Man ist ja nicht in Afrika um nichts zu unternehmen und Geld zu sparen.
Außerdem: Lasst euch darauf ein. Versucht andere Leute zu verstehen. Seid offen und bereit für neue Leute.