Die Arbeit in Ghana hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Kinder haben mir sehr viel gegeben und auch meine Madame war richtig toll! Sie hat mir etwas Twi bzw. Ashanti, den Dialekt des Volkes, beigebracht, immer wieder ghanaisches Essen mitgebracht und auch unsere Gespräche hab ich sehr genossen.
An einem typischen Arbeitstag haben wir uns kurz nach halb acht auf den Weg zum Projekt gemacht. Die ersten Wochen meines Aufenthaltes war ich in der Kindergarten-Gruppe. Zuerst haben wir die Kids umgezogen, danach mit ihnen gefrühstückt und mit ihnen gespielt. Später habe ich die erste Klasse unterrichtet. Meistens Mathematik, doch auch ab und zu Deutsch und Englisch. Während des Twi-Unterrichtes habe ich mit den Kids zusammen die Schulbank gedrückt. Etwa zur Mittagszeit sind wir wieder nach Hause gefahren. Ich habe erkannt, dass es mir total Spaß macht, mit Kindern zu arbeiten. Außerdem habe ich extrem viel über Kultur, Land und Leute gelernt. Ich weiß jetzt, was Afrika ausmacht!
Die Menschen sind unglaublich fröhlich und dankbar. Ständig schreit dir jemand auf der Straße „hey Weißer“ auf Twi hinterher. Antwortet man auf Twi „Hey Schwarzer“ und kann dann vielleicht noch auf Twi fragen, wie‘s denn geht, sind alle ganz aus dem Häuschen. Allerdings bedeutet eine weiße Haut auch immer Geld, deshalb betteln viele oder versuchen, den Kaufpreis für die Waren nach oben zu drücken…doch nicht die ganz Armen, sondern eher der ghanaische Mittelstand (ein kleiner Anteil der Bevölkerung). Das Essen ist gewöhnungsbedürftig, doch im Prinzip schmeckt das meiste sehr gut und man kann auch bedenkenlos (nachdem sich der Magen daran gewöhnt hat) das Essen von der Straße kaufen.
Abends saßen wir meistens auf der Terrasse, haben Musik gehört und uns unterhalten. Ganz oft waren wir auch vor dem Haus und haben mit den Einheimischen geredet oder Karten gespielt. Am Wochenende waren wir öfters auf der Reggae-Night am Strand, sind nach Accra gefahren, um etwas zu feiern, oder haben unsere eigene Party gemacht. Tagsüber oder auch unter der Woche waren wir meistens am Strand oder sind zum Art-Center gefahren. Wir haben auch mal Tagesausflüge gemacht, einen 5-Tages-Trip zum Mole-Nationalpark und waren auch auf einem Oster-Festival.
An das wayers-Team: Ihr wart wirklich schnell, was Fragen oder Ähnliches betraf, auch das Reise 1×1 ist gut. Allerdings sollte man vielleicht die Angst vor Malaria nehmen und betonen, dass es in Ghana eine gute ärztliche Versorgung bei einer Malaria-Erkrankung gibt. Vor Ort waren Sophia und das restliche Team oft im Haus, haben sich sehr viel Mühe gegeben und auch viel Geduld mit uns gehabt. Die Kochstunden waren spitze und auch Daniell hat seinen Job zuverlässig erledigt. Die Schlagzeugstunden von ihm waren super und haben immer sehr viel Spaß gemacht. Auch die Watchmen waren klasse und Julia hat auch immer sofort bei Problemen reagiert und hatte immer ein offenes Ohr.
Ghana ist für mich mit Abstand die schönste Zeit meines bisherigen Lebens und mit solchen Missständen wie Wassermangel oder Stromausfall muss man klar kommen und tun dem Ganzen keinen Abbruch. Der Auslandsaufenthalt war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich habe viel über mich und andere gelernt. Ich weiß jetzt, wo meine Grenzen sind und was ich aushalte.
Ein Tipp für zukünftige Freiwillige: Der Europäer MUSS wirklich zuhause gelassen werden. Man muss offen sein, darf keine Angst vor neuem haben.