Ich habe gedacht, dass es zur Regenzeit es sehr oft und viel mehr regnen wird. Ich habe mir vorher keine genauen Vorstellungen machen wollen, da ich wusste es wird sowieso ganz anders als man sich das vorstellen kann. Daher bin ich sehr offen und neugierig ins Land gekommen. Wenn man Afrika vorher nicht besucht hat, kann man sich keine Vorstellung von dem machen, was einen nun wirklich erwartet. Meine Kinder in der Schule waren sehr intelligent und wissbegierig. Das war für mich etwas sehr Neues. Außerdem waren sie sehr respektvoll und haben sich immer sehr gefreut mich zu sehen. Auch die Kollegen waren super nett und dankbar. Als ein sehr angenehmes Extra empfand ich auch, dass es in der Schule auch für mich als Freiwillige Mittagessen und etwas zu trinken gab. Alle waren sehr herzlich. Es war eine wundervolle Zeit im Praktikum.
Mein typischer Tagesablauf begann um 7:00 Uhr mit Aufstehen, Frühstücken und ab mit dem Trotro ins Projekt. Dort habe ich zum Teil die Kinder in Deutsch und Mathe unterrichtet oder einfach alles was mir eingefallen ist. Ich habe mit den Kindern gespielt und gesungen, habe den Lehrern beim Berichtigen geholfen etc. Von dort bin ich dann nach Hause gefahren und habe meinen Tag je nach dem wie meine Verfassung war weiter gestaltet. Als Hausmama für das wayers-Home gab es auch genügende Diskussionen um den Haushalt mit den anderen Freiwilligen zu klären
Gerne bin ich auch zum Kaneshie-Markt in meiner Freizeit gefahren, war außerhalb Essen/Trinken oder wir haben im Haus gekocht etc. In meiner Freizeit sind wir verreist, waren am Strand, haben Partys gefeiert oder Spieleabende gemacht. Wir waren auswärts Essen und Trinken in Chopbars etc. Wir waren auf Märkten, in der Mall und haben die Zeit einfach genossen.
Es war für mich sehr spannend und anregend zu sehen, mit welchen Methoden die Kinder unterrichtet und erzogen werden. Es unterscheidet sich sehr von dem Bekannten aus Deutschland und ich bin sehr froh, all das erlebt zu haben, um mich selbst weiterzubilden und für mein späteres Berufsleben den richtigen Weg für mich selbst im Umgang mit Kindern oder Jugendlichen ermitteln kann. Auch das eigene Einfühlungsvermögen kommt durch die Farbunterschiede der Haut nochmal ganz anders bei einigen Kindern zum tragen – so wurde auch dies geschult. Ich habe gesehen, dass weniger auch mehr sein kann und dass werde ich versuchen weiter zu geben. Die Arbeit dort hat mich sehr beeindruckt und geprägt. Die Lebenslust, Freude und Gelassenheit war wundervoll. Auch die Erfahrung und Verantwortung als Hausmama hat mich im Sinne von Durchsetzungs- und Diplomatievermögen geprägt.
Der Kontakt zu den anderen Teilnehmern und den Einheimischen war sehr gut. Auch das Land hat mir super gut gefallen und ich bin sehr gut mit der fremden Kultur zurechtgekommen. Das Leben unterscheidet sich komplett von dem Leben in Deutschland. Die Menschen in Ghana sind so hilfsbereit und freundlich. Ich war in meinem Leben noch nie so beeindruckt und glücklich. Es sind unheimlich viele Erfahrungen, die man mitgenommen hat. Ob Essen, Lebensstile, Transportmittel und und und… es würde Tage dauern um jede Erfahrung einzeln zu beschreiben.
Es gab viele sehr lustige Momente im Haus mit den Freiwilligen. Besonders in Erinnerung ist mir eine Wasserschlacht geblieben. Auf einen schönsten Moment kann ich mich nicht festlegen, da es davon so viele gab. Am ersten Tag in meinem Projekt kamen alle kleinen Kinder (etwa 80) auf mich zugerannt und haben mich mit fröhlichem Geschrei gedrückt, geküsst und begrüßt. Aber auch der Abschied in der Schule, wo die Kinder für uns als Dankeschön gesungen und getanzt haben war unvergesslich. Oder der Gottesdienst Freitags in der Schule an dem die Kinder wundervoll gesungen und danach getanzt und Party gemacht haben mit lautem Gesang und Getrommel. Oder auch ganz einfach die ganz wackligen Trotro-Fahrten bei denen ich so manches Mal dachte ich fliege gleich vom Sitz, waren unheimlich witzig.
Die Anfragen per E-Mail bei wayers, die Reiseunterlagen sowie die Erreichbarkeit bei Problemen war sehr gut. Ich war mit allem sehr zufrieden und habe nichts vermisst. Auch die Betreuung durch das Team vor Ort war super und genau nach meinen Vorstellungen. Niemand von uns hat sich zu irgendeinem Zeitpunkt mal hilflos oder allein gelassen gefühlt, da unser Betreuer immer ansprechbar und bereit war. So hat er uns viele Ängste genommen und ich bin froh diesen Hauskoordinator gehabt zu haben. Ich habe gar nichts vermisst.
Es war die beste Entscheidung meines Lebens nach Ghana zu fliegen und ich bin traurig nur eine so kurze Zeit von 2 Monaten gewählt zu haben. Gern wäre ich länger geblieben. Es hat mein Weltbild verändert.
Man sollte sich auf alles einstellen und einfach offen sein. Ist man offen und ein bisschen anpassungsfähig, wird es mit das Schönste und Prägendste was man erleben kann.